Mehr Hilfe für Kinder mit AD(H)S
Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder bietet Therapiemöglichkeiten für Menschen mit AD(H)S - Am 29. September 2010 öffnen sich die Türen der IZH-Außenstelle Glauchau
Anerkennung spornt an: Prof. Dr. Otmar Kabat vel Job freut sich über jeden Erfolg der vom IZH betreuten Kinder. An einer Wandzeitung werden alle Urkunden angepinnt. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Mario Steinebach |
Ein Kind lässt sich leicht ablenken, kann nicht still sitzen, braust schnell auf und neigt zum Handeln, ohne vorher nachzudenken. Nach einer ausführlichen Diagnostik kann die gestellte Diagnose AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) lauten. Das Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. habil. Kabat vel Job hat sich in den vergangenen Jahren der Herausforderung der Entwicklung eines umfassenden multimodalen Hilfeangebotes für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S gestellt.
"Erfolg versprechend ist eine multimodale Bewältigungsförderung", berichtet Prof. Dr. Otmar Kabat vel Job, Wissenschaftlicher Leiter des Integrativen Zentrums zur Förderung hyperkinetischer Kinder (IZH). Die Besonderheit dieses Angebotes sei es, dass nicht nur mit den Kindern gearbeitet wird, sondern auch mit ihrem sozialen Umfeld, also der Familie, der Schule, den ergänzenden therapeutischen Einrichtungen und den betreuenden Medizinern. Dabei steht die Verbesserung von Ressourcen beim Kind sowie in seinem sozialen Umfeld im Mittelpunkt. Dem Kind werden beispielsweise Techniken zur Steuerung seiner Impulse, Strategien zur Handlungsplanung sowie Lerntechniken vermittelt. Im Rahmen individueller Beratungen und Trainings werden sowohl mit den Eltern als auch den Lehrern Möglichkeiten des Umgangs mit den Besonderheiten des Kindes erarbeitet.
Einblicke in die Arbeit des Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder werden am 29. September 2010 in der Außenstelle Glauchau, Wettiner Straße 4, in der Zeit von 10 bis 18 Uhr gewährt.
Stichwort: Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder
Seit 1994 ist bei der multimodalen Bewältigungsförderung das Integrative Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder unter Leitung von Prof. Kabat vel Job in Chemnitz in enger Kooperation der Technischen Universität Chemnitz aktiv. Mittlerweile besteht mit vielen Jugendämtern der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Kureinrichtungen, Schulen, Beratungsstellen, Pädiatern und Psychotherapeuten eine enge Zusammenarbeit. Außer der Stammeinrichtung in Chemnitz gibt es Einrichtungen des IZH in Glauchau, Marienberg, Meißen, Merseburg, Dessau und Magdeburg.
In Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz erforscht das IZH die Ursachen des AD(H)S und entwickelt aus den gewonnenen Erkenntnissen Therapiemöglichkeiten für Betroffene. Dabei ist das IZH eng verzahnt mit der Ausbildung in den Psychologiestudiengängen der TU Chemnitz sowie dem Masterstudiengang "Integrative Lerntherapie - Ressourcenmanagement für Lern- und Entwicklungsförderung im Kindes- und Jugendalter". Ein multiprofessionelles Team von Pädagogen, Psychologen, Heilpädagogen, Systemischen Beratern, angehenden Kinder-, Jugendlichenpsycho- sowie Lerntherapeuten sorgt für eine professionelle individuelle Betreuung zur Bewältigung der AD(H)S im Alltag. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung und die Stärkung der individuellen Fähigkeiten und sozialen Ressourcen Betroffener und ihrer Bezugspersonen. Seit November 2000 bietet das Zentrum auch für ADHS-betroffene Erwachsene eine Begleitung in Form eines Coachings an.
Kontakt: Integratives Zentrum zur Förderung hyperkinetischer Kinder, Außenstelle Glauchau, Wettiner Straße 4, 08371 Glauchau, Telefon 03763 4020177, E-Mail izh.chemnitz@web.de.
Mario Steinebach
21.09.2010