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Neue deutsch-russische Partnerschaft begründet

Drei Institute der Philosophischen Fakultät unterzeichnen Kooperationsvertrag mit der Staatlichen Universität Voronezh

Über 1.800 Kilometer beträgt die Entfernung von Chemnitz ins russische Voronezh. Wenn es nach Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll vom Institut für Europäische Geschichte, Prof. Dr. Matthias Niedobitek vom Institut für Europäische Studien und Prof. Dr. Alfons Söllner vom Institut für Politikwissenschaft geht, werden Studierende und Wissenschaftler diese Strecke in Zukunft häufiger auf sich nehmen. Denn bis Anfang Oktober waren die drei Professoren der Chemnitzer Philosophischen Fakultät für zehn Tage zu Gast in Voronezh, um einen Kooperationsvertrag mit der Historischen Fakultät der dortigen Staatlichen Universität zu unterzeichnen.

Neben dem Austausch von Studenten und Lehrkräften soll vor allem die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Mittelpunkt der Beziehungen stehen. "Unsere Fakultäten teilen zahlreiche thematische Schwerpunkte, was eine fruchtbare Kooperation erwarten lässt", erläutert Kroll, Inhaber der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Als Prodekan der Philosophischen Fakultät setzte er zusammen mit Prof. Dr. Vladimir N. Glazyev, Dekan der Historischen Fakultät in Voronezh, seine Unterschrift unter den Kooperationsvertrag. So seien die Herausgabe gemeinsamer Publikationen und die Organisation gemeinsamer Konferenzen und Ferienkurse angedacht. Erste Früchte wird die Zusammenarbeit bereits Anfang November tragen, wenn der Voronezher Historiker und Deutschland-Experte Dr. Sergej G. Allenov in Chemnitz zu Gast sein wird.

Voronezh ist mit ca. 840.000 Einwohnern die größte Stadt der südwestrussischen Schwarzerde-Region und Hauptstadt des gleichnamigen Gebietes. 1585/86 gegründet, entwickelte sich die Stadt zu einem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert wurde in den Werften an den Ufern des gleichnamigen Flusses die erste russische Kriegsflotte gezimmert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt über 200 Tage von der deutschen Wehrmacht besetzt. Die umfangreichen Schäden aus dieser Zeit wurden nach Kriegsende beseitigt, ähnlich wie Chemnitz wurde Voronezh zu einem Zentrum der Maschinenbauindustrie.

Die 1918 gegründete Staatliche Universität ist unter den 30 Hochschulen der Stadt mit ca. 21.000 Studierenden die größte und wichtigste. An der Historischen Fakultät sind ca. 750 Studierende eingeschrieben. 2009 erfolgte der Übergang zu Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Historische Fakultät verfügt über acht Lehrstühle. An ihnen arbeiten mehr als 50 Lehrkräfte, darunter 16 Professoren. Die Fakultät kann herausragende, über den regionalen Rahmen hinausweisende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der russischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Regionalgeschichte sowie der komparativen Geschichte des deutschen und russischen Konservatismus vorweisen - Themenschwerpunkte, die auch an den beteiligten Professuren in Chemnitz groß geschrieben werden.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Telefon 0371 531-33922, E-Mail frank-lothar.kroll@phil.tu-chemnitz.de; Prof. Dr. Matthias Niedobitek, Telefon 0371 531-34912, E-Mail matthias.niedobitek@phil.tu-chemnitz.de; Prof. Dr. Alfons Söllner, Telefon 0371 531-27710, E-Mail alfons.soellner@phil.tu-chemnitz.de.

(Autor: Martin Munke)

Katharina Thehos
15.10.2010

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