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Diplomatie in Chemnitz startet in zweite Runde

Anmeldungen für das zweite UNO-Planspiel an der TU Chemnitz noch bis 26. November 2010 möglich

Auf der ganzen Welt finden jährlich Planspiele statt, die Studierenden die Möglichkeit bieten, ihr Studienwissen praktisch zu testen und über den Tellerrand ihres Studienfaches zu blicken. An vielen Universitäten - vor allem in Großbritannien und den Vereinigten Staaten - ist die Teilnahme an Planspielen und Simulationen Pflicht. Seit 1946 finden so genannte "Model United Nations" Konferenzen an Universitäten und Schulen statt, die Einblicke in die Arbeitsweise der Vereinten Nationen gewähren und zugleich darauf abzielen, das Verständnis für außenpolitische Entscheidungsprozesse und konträre Positionen in der internationalen Politik stärken. Das Aufgabenspektrum der Vereinten Nationen ist riesig. Armutsbekämpfung, Klimaschutz und Peacebuilding sind nur einige Tätigkeitsfelder. Physiker, Agrartechniker und Maschinenbauer sind ebenso gefragte Experten wie Verwaltungs- und Politikwissenschaftler, die wohl eher dem traditionellen Bild eines Diplomaten entsprechen. Gerade diese Interdisziplinarität macht die Arbeit so spannend.

Die Professur für Internationale Politik hat im Jahr 2009 erstmals ein Planspiel, das "Chemnitz Model United Nations" (ChemMUN), ausgerichtet. Zwei Tage lang schlüpften 52 Studierende in die Rolle von Diplomaten, berieten über aktuelle Probleme der Weltpolitik und schrieben Resolutionen. Das alles mit so positiver Resonanz, dass ChemMUN nun in die zweite Runde startet. "Im Januar 2011 werden wir wieder viele interessante Themen bearbeiten, die auch auf der Agenda der `realen´ UNO stehen: So werden wir über den Schutz der Rechte von Frauen und Kindern in Konfliktregionen diskutieren. Außerdem werden wir versuchen, Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage in Afghanistan und Pakistan zu entwickeln und Lösungen zur nachhaltigen Bekämpfung weltweiten Hungers ausloten", berichtet Georg Sanderhoff, der bereits mehrfach erfolgreich an Planspielen teilgenommen hat und das Projekt als studentische Hilfskraft unterstützt. Toni Baar, Physikstudent und Delegierter der ChemMUN 2009, ergänzt: "Durch die Teilnahme kam ich nicht nur mit Studenten aus anderen Fachrichtungen in Kontakt, sondern konnte mit meinem speziellen Fachwissen die Diskussionen immer durch weitere Perspektiven ergänzen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen an Probleme haben mich fasziniert und der Spaß kommt bei allem natürlich auch nicht zu kurz."

Vom 21. bis zum 22. Januar 2011 haben Studierende aller Fachrichtungen die Möglichkeit, sich als Diplomaten zu versuchen und am Chemnitz Model United Nations (ChemMUN) teilzunehmen. Rund um die Simulation gibt es natürlich auch genug Zeit, sich kennen zu lernen. Nach getaner Arbeit wird es die eine oder andere Diplomatenparty geben, denn erfolgreiche Verhandlungen - die während der Simulation im Mittelpunkt stehen werden - müssen auch gefeiert werden. Besonders empfehlenswert ist die Teilnahme natürlich für Politikwissenschaftler, aber auch für Studierende der Europastudien, Europäischen Geschichte und den Wirtschaftswissenschaften. Diese können Leistungsscheine erwerben. Die Veranstaltung wird auch für das Studium generale anerkannt.

Die Einführungsveranstaltung findet am 4. Dezember 2010 um 9 Uhr statt. Ein weiteres Vorbereitungsseminar ist am 8. Januar 2011 geplant. Die Simulation selbst wird in der Arbeitssprache Englisch stattfinden - die Seminare Deutsch und Englisch.

Die Anmeldung ist noch bis 26. November 2010 per E-Mail bei Susanne Günther (susanne.guenther@phil.tu-chemnitz.de) möglich. Weitere Informationen erhalten die Nachwuchs-Diplomaten dann zeitnah per E-Mail.

(Autorin: Susanne Günther)

Katharina Thehos
16.11.2010

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