Konsum und die Folgen auf die Fruchtbarkeit des Menschen
Medizinvortragsreihe der TU Chemnitz und der Klinikum Chemnitz gGmbH geht weiter - Dr. Nikos Fersis referiert am 22. Dezember 2010
"Epidemiologische Erhebungen zeigen, dass sich Lifestylefaktoren, Ernährungskonsum und psychische Belastungen in den Industrieländern im Verlauf der letzten Jahre verändert haben, und sie haben Einfluss auf die Fruchtbarkeit des Menschen", erklärt Dr. Nikos Fersis, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Klinikum Chemnitz gGmbH, und fügt hinzu: "Verschiedene Faktoren können die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, vergrößern oder weiter verringern. Einige dieser Faktoren können wir selbst beeinflussen, andere wiederum nicht. Während das Alter einen nicht beeinflussbaren Faktor darstellt, unterliegen Konsummittel unserem eigenen Ermessen."
Die über die Chemnitzer Region hinaus beliebte Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft" wird am 22. Dezember 2010 um 17.30 Uhr im Hörsaal 305, Universitätsteil Straße der Nationen 62 in Chemnitz, fortgesetzt. Der Eintritt ist frei. Thema dieser Veranstaltung ist "Konsum und die Folgen auf die menschliche Reproduktion". In seinem Vortrag wird Fersis auf verschiedene Faktoren, die die menschliche Reproduktion beeinflussen, eingehen. "Eine Fehl- und Mangelernährung oder Unterversorgung, aber auch Übergewicht, spielen oft eine entscheidende Rolle beim Kinderwunsch. Ebenfalls beeinflussen Genussmittel wie Alkohol, Nikotin oder Drogen beziehungsweise Medikamente die Fruchtbarkeit auf erhebliche Weise", weiß der Chemnitzer Gynäkologe. "So konnte in Studien gezeigt werden, dass allein durch Rauchen die Fruchtbarkeit bis zu fünfzig Prozent minimiert wird. Darüber hinaus spielen die Ernährungsveränderungen und die Lifestylefaktoren eine ebenso große Rolle wie kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus", so Fersis weiter. Aufklärung und Behandlung stellten heute aufgrund der vorliegenden Daten eine volkswirtschaftliche Herausforderung dar. Langfristiges Ziel sei die metabolische Optimierung, aber auch die Reduzierung von Lifestylefaktoren.
(Autorin: Anett Stromer)
Katharina Thehos
16.12.2010