Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion 
TUCaktuell Kultur

Ein besonderes Geschenk zum Jubiläum

Festliches Konzert zum 15-jährigen Bestehen des Motettenchores der TU: Am 13. November 2005 erklingen in der St. Markuskirche Werke von Mozart, Bartholdy, Brahms und Rossini

*

Der Motettenchor und das Universitätsorchester Collegium musicum der TU Chemnitz bei ihrem Auftritt am 31. Oktober 2001 in der St.Mattheus-Kirche Stockholm. Foto: Albrecht Richter

Sie sind gewissermaßen Geschwister - der Motettenchor und das Universitätsorchester Collegium musicum der TU Chemnitz. Beide werden von Peter Krone geleitet. Das Collegium musicum, dem Krone seit 1977 vorsteht, feierte im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. In diesen Tagen hat der Motettenchor einen Grund zum Feiern, denn er wurde 15 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird am 13. November 2005 auch gebührend gefeiert. Um 16 Uhr laden Motettenchor und Universitätsorchester in die St. Markuskirche auf dem Sonnenberg in Chemnitz zu einem festlichen Konzert ein. Es erklingen Werke von Mozart, Bartholdy, Brahms und Rossini. Begleitet werden die Musiker von den Solisten Andrea Ihle (Sopran) aus Dresden und Natalia Krone (Alt) aus Köln.

Karten zu 12 Euro, ermäßigt 8 Euro (Schüler, Studenten, Chemnitzpassinhaber) gibt es im Vorverkauf im Musikhaus CHARTS, Rosenhof 12, oder eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse. Das Konzert wird gefördert vom Kulturamt Chemnitz, vom Studentenwerk Chemnitz-Zwickau und von der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz.

Stichwort: 15 Jahre Motettenchor der TU Chemnitz
(Autor: Chor- und Orchesterleiter Peter Krone)

Beflügelt vom Enthusiasmus sangesfreudiger Musikfreunde, gründete Ende Oktober 1990 an der TU Chemnitz der langjährige Leiter des Universitätsorchesters Collegium musicum, Peter Krone, in einer Zeit gewaltigen Aufbruchs und Neubeginns den Motettenchor - in seiner sächsischen Heimat auch als „Modeddenchor“ geläufig, von Metierfremden bisweilen zu „Mottenchor“ verunstaltet. Zu den Chormitgliedern gehörte vor einigen Jahren ein Hund, der, mühelos integrierbar, die wöchentlichen Proben auf den Knien eines Tenors verschlief, dem Chor jedoch mit der wertvollen Stimme seines Herrn abhanden kam.

Von Anfang an waren mit erlesener Chorliteratur wie Hugo Wolfs „Nachtgruß“, den Liebeslieder- Walzern von Brahms und der Bach-Motette „Jesu, meine Freude“ hohe Ziele abgesteckt. Mit einem musikalisch im gleichen Sinne geleiteten Chor an seiner Seite erwuchs dem Universitätsorchester ein idealer Partner für die Aufführung chorsinfonischer Werke. Schon bald zogen Stücke des an gehaltvollen Werken überreichen Genres der Chorsinfonik in die Konzertprogramme des Collegium musicum ein. Es entstand eine sinfonisch-chorsinfonische Programmspezifik, die seither zum Markenzeichen der gemeinsamen Konzerte beider Ensembles wurde. Einige chorsinfonische Meisterwerke sind für den Motettenchor in seiner 15-jährigen Erfolgsgeschichte von besonderer Bedeutung gewesen und für die Mitglieder mit nachhaltigen Erinnerungen verknüpft. Nach erfolgreichen Aufführungen in Chemnitz oder im nahen Schloß Augustusburg gewannen sich Chor und Orchester mit ihnen später auch auf Konzertreisen im In- und Ausland begeisterte Zuhörer.

Das erste dieser Favoritstücke war Vivaldis „Gloria“ RV 589. Mit ihm gastierten Motettenchor und Collegium musicum 1992 in den Niederlanden (Leiden, Amsterdam) und wenig später im Rahmen der Städtepartnerschaft beim 2. Düsseldorfer Altstadt-Herbst. 1998 lernten sie es unter einem italienischen Maestro in Sorrent und Neapel noch einmal ganz anders kennen.

Zu einem sehr erfolgreichen Projekt gestaltete sich auch die Aufführung der C-Dur-Messe op. 86 von Beethoven, zunächst im Sommer 1994 auf Schloß Augustusburg, im Herbst des gleichen Jahres dann in Paris in der riesigen, dennoch völlig überfüllten gotischen Eglise Saint Merri nahe dem Centre Pompidou im Rahmen der renommierten Konzertreihe „Accueil musical“. Der Sommer 2004 brachte mit einem Benefizkonzert in der Dresdner Kreuzkirche eine weitere, von der Presse hoch gelobte Aufführung der Beethovenschen Messe.

Mozarts „Credo-Messe“ KV 257 begleitete uns in den Französischen Dom in Berlin und in das herbstliche Stockholm und trug uns unlängst einen weiteren Erfolg in der Dresdner Kreuzkirche sowie eine Wiedereinladung für 2006 ein. Global gesehen am folgenreichsten jedoch wurde die Beschäftigung mit Händels beliebtem Oratorium „Der Messias“. In einem Gemeinschaftskonzert mit dem japanischen Seto-Messias-Chor führten Motettenchor und Collegium musicum den „Messias“ im Dezember 2003 im englischsprachigen Original in der Chemnitzer Schloßkirche auf. Das Konzert überzeugte die Japaner so, dass eine prompte Gegeneinladung erfolgte. 2005 traten Chor und Orchester mit dem Notenmaterial des Händel-Werkes ihre bisher weiteste Konzertreise an. Ende März führten sie den „Messias“ in der japanischen Stadt Seto, wiederum gemeinsam mit dem Seto-Messias-Chor und unter Leitung von Peter Krone, im Rahmen der Expo-Eröffnungsfeierlichkeiten vor japanischem Publikum auf.

Zumindest der Motettenchor wird bis zum Jahresende nicht von Händels Oratorium loskommen. Luden ihn doch Chordirektor und stellvertretender Generalmusikdirektor des Theaters Erfurt für die Weihnachtszeit zu zwei Messias-Aufführungen gemeinsam mit dem Erfurter Theaterorchester im Rahmen der monatlichen Sinfoniekonzerte ein. Eine Herausforderung, der alle Chormitglieder mit Spannung und Eifer entgegensehen.

Mehrjährige Orientierung auf Händel musste ungewollt, aber unvermeidbar die Bach-Pflege zurücktreten lassen, die Chor und Orchester mit Kantatenaufführungen, Weihnachtsoratorium und H-moll-Messe intensiv betrieben hatten.

An sie gilt es in den nächsten Jahren ebenso wieder anzuknüpfen, wie an die A-cappella-Traditionen des Motettenchores. A-cappella-Chorstücke der deutschen, vor allem aber der französischen Romantik waren es, die den Chor zu einem Maximum an Ausdrucksnuancen sensibilisierten, empfindungsfähige Menschen in der musikalischen Äußerung zu einer Gemeinschaft ähnlich Fühlender zusammenschweißend. Solche, rational schwer zu fassende Momente der klanglichen Einswerdung, der Transparenz und der unendlichen Modellierbarkeit des Klanges in der Arbeit mit dem Motettenchor erlebt zu haben, gehört zu den beglückenden Erfahrungen seines Leiters und erfüllt ihn mit Dankbarkeit.

Weitere Informationen gibt Peter Krone, künstlerischer Leiter des Motettenchors und des Universitätsorchesters “Collegium musicum”, unter Telefon (03 71) 41 83 16. Im Internet: http://www.tu-chemnitz.de/tu/cm/

Mario Steinebach
04.11.2005

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.