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Zwischen zwei Kulturen: polnische Migranten in Deutschland

Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas der TU Chemnitz erforscht die aktuelle polnische Migration in Norddeutschland - Projekt wird mit 100.000 Euro gefördert

Zwei Millionen Polen leben in Deutschland - nach Angaben der Botschaft der Republik Polen in Berlin. Dazu zählen sowohl Menschen mit polnischer Staatsangehörigkeit als auch mit polnischer Abstammung. Viele von ihnen sind in den norddeutschen Städten Bremen, Hannover und Hamburg zu Hause. "Dort gibt es, anders als zum Beispiel in Chemnitz, eine rege polnische Minderheit", berichtet Prof. Dr. Stefan Garsztecki von der Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas an der TU Chemnitz. Deshalb legen die Wissenschaftler der Professur ihren Fokus auf diese drei Städte, wenn sie die Situation der polnischen Migranten in Deutschland untersuchen. Das Forschungsprojekt wird seit dem 1. April 2011 für zwei Jahre von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung mit 100.000 Euro gefördert. Partner ist das Zentrum für Studien und Forschung zur Polonia der Universität Szczecin.

Unter Leitung von Prof. Garsztecki werden die Wissenschaftler Interviews führen, teilnehmende Beobachtungen sowie Archivstudien betreiben. Außerdem untersuchen sie die Organisationsstruktur der polnischen Minderheit in Bremen, Hannover und Hamburg. Dadurch arbeiten sie die sozialen Netzwerke der Menschen mit kulturell polnischem Hintergrund heraus und beschäftigen sich mit ihrer Identität. Dabei ziehen sie auch Vergleiche: "Unserem Projekt liegt die These zugrunde, dass es Unterschiede gibt zwischen den heute in Deutschland lebenden polnischen Migranten und denen, die früher einmal hier gelebt haben", sagt Garsztecki.

Eingeleitet wird das Projekt durch einen Workshop in Stettin. Dort können auch Chemnitzer Studierende teilnehmen, die sich im Rahmen des Projektes bei Bachelor- und Masterarbeiten mit Teilaspekten der Forschung beschäftigen möchten. Von Stettiner Seite ist während der Projektlaufzeit ein dreimonatiger Aufenthalt eines Nachwuchswissenschaftlers in Deutschland geplant. Dieser könnte sich beispielsweise mit den Gründen beschäftigen, weshalb sich Migranten aus dem Stettiner Gebiet in Mecklenburg-Vorpommern niederlassen.

"Am Ende des Projektzeitraumes, also im Frühjahr 2013, wird eine internationale Konferenz an der TU Chemnitz stattfinden. Dort diskutieren wir die Ergebnisse des Projektes auch im Kontext der Migrationsforschung und anderer Migrationen", sagt Garsztecki. Die Projektergebnisse werden zudem in einer Publikation zusammengefasst, die unter anderem exemplarische Lebensläufe umfassen soll sowie einen Nachweis von Polonia-Organisationen und Hinweise auf zum Teil noch nicht erforschte Archivalien.

Weitere Informationen erteilt Dr. Joanna Rzepa, Telefon 0371 531-38521, E-Mail jrzepa@gmx.de.

Katharina Thehos
14.04.2011

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