Wissenspaläste - Räume des Wissens in der Vormoderne
Die Professur für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit lädt vom 22. bis 24. September 2011 zu Rundgängen durch die Wissenspaläste der Vormoderne ein
Am Beginn der abendländischen Erinnerungskultur steht das Modell des antiken Gedächtnispalastes. Nach dem Bericht des griechischen Dichters Simonides über den Einsturz des Hauses, in dem er zu einem Gastmahl geladen war, konnten die Leichen der Anwesenden erst mit seiner Hilfe identifiziert werden, da er ihre Anordnung bei Tisch aus seinem Gedächtnis rekonstruierte. Diese Methode der Verräumlichung von Erinnerung bildete die Grundlage für unterschiedliche Erinnerungstechniken und ist als "Wissenspalast" nicht nur für die Wissenslandschaft der Vormoderne prägend. Im Rahmen der interdisziplinären, von der Fritz-Thyssen-Stiftung geförderten Tagung "Wissenspaläste - Räume des Wissens in der Vormoderne" sollen vor dem Hintergrund gegenwärtiger Diskussionen um Wissenstechniken und -bewahrung die mittelalterlichen Wissensräume hinsichtlich ihrer Konstruktion, Struktur, Organisation und Vermittlung untersucht werden. Die Tagung findet vom 22. bis zum 24. September 2011 im Chemnitzer Schloßbergmuseum statt.
Strukturiertes Erinnern und strukturiertes Vergessen hängen unmittelbar miteinander zusammen. Dieser Verbindung widmet sich der öffentliche Abendvortrag von Prof. Dr. Andreas Urs Sommer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg). Er spricht am 22. September 2011 um 18 Uhr im Renaissancesaal des Schloßbergmuseums zum Thema: "Vergessen-Dürfen und Erinnern-Wollen. Über unser Verhältnis zur kulturellen Vergangenheit". Alle Interessierten sind eingeladen.
Informationen zum Programm der Tagung: http://www.tu-chemnitz.de/phil/ifgk/germanistik/mediaevistik/Wissenspalaeste.pdf
Weitere Informationen erteilt Dr. Gesine Schochow-Mierke, Telefon 0371 531-36974, E-Mail gesine.mierke@phil.tu-chemnitz.de.
Katharina Thehos
20.09.2011