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Wechsel an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft

Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft wählte am 8. Mai 2012 Prof. Dr. Reimund Neugebauer zum künftigen Präsidenten - Er soll im Oktober Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger nachfolgen

  • Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Direktor des Institutes für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse an der TU Chemnitz sowie Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, wurde zum Fraunhofer-Präsidenten gewählt. Foto: Fraunhofer IWU
  • Am Rande der Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft in Stuttgart, die unter dem Motto "Leben und Arbeiten in der Morgenstadt" steht, gratulierte Prof. Dr. Arnold van Zyl (r.), Rektor der Technischen Universität Chemnitz, Prof. Dr. Reimund Neugebauer zu seiner Wahl. Foto: Fraunhofer IAO/Dr. Sabine Rahmer-Ohlhausen

Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft hat in seiner Sitzung am 8. Mai 2012 Prof. Dr. Reimund Neugebauer zum künftigen Präsidenten gewählt. Er soll im Oktober Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger nachfolgen, der zehn Jahre an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft stand. Damit ist erstmals ein Ostdeutscher Präsident einer der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen.

Mit Prof. Neugebauer hat sich der Senat für einen langjährigen Fraunhofer-Institutsleiter als neuen Präsidenten entschieden. Der 58-jährige Ingenieur und Hochschullehrer studierte Maschinenbau an der Technischen Universität Dresden mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik. Nach dem Diplom war er dort als wissenschaftlicher Assistent tätig und wurde 1984 promoviert. Dem folgten eine leitende Tätigkeit in der Maschinenbauindustrie und die Habilitation 1989. Danach wurde er als Hochschullehrer an die TU Dresden berufen, wo er 1990 die Geschäftsführung des Instituts für Werkzeugmaschinen übernahm. 1992 wurde er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz, die schon zwei Jahre später zum Institut ernannt werden konnte. Seit 1993 ist er Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der TU Chemnitz. Dort gründete er auch das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP und ist seit 2000 dessen Direktor. Von 2003 bis 2006 war er zudem Dekan der Fakultät für Maschinenbau.

Engangement für Wissenschaft und Wirtschaft

Prof. Neugebauer ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Verbände. So war er 2010/2011 Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik WGP. Er gehört der Arbeitsgemeinschaft Umformtechnik AGU an und ist Fellow der Internationalen Akademie für Produktionstechnik CIRP, deren Generalversammlung er 2007 als Chairman in Dresden ausrichtete. Außerdem ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und Gründungspräsident des Industrievereins Sachsen 1828 e.V..

Prof. Neugebauer hat das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz zu einem international führenden Partner für die Automobil- und Maschinenbauindustrie ausgebaut. Mit den Standorten Dresden, Augsburg und Zittau wurden die Forschungsgebiete um Mechatronik, Medizintechnik und Leichtbauweisen erweitert. Wichtige Impulse für einen Paradigmenwandel zur Sicherung und Entwicklung der Wertschöpfung am Standort Deutschland lieferte Neugebauer mit dem aktuellen Schwerpunktthema »Ressourceneffiziente Produktion«.

Die Amtsübergabe von Hans-Jörg Bullinger an Reimund Neugebauer soll im Oktober 2012 erfolgen. Bullinger, der zehn Jahre an der Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft stand, wechselt in den Senat und bleibt der Forschungsorganisation in vielfältigen Funktionen aktiv verbunden. Außerdem wird er sich in Beratungsgremien und Aufsichtsräten weiterhin für den Innovationsstandort Deutschland engagieren.

"Ein Gewinn für Chemnitz, für Sachsen und für Deutschland"

"Die Wahl von Professor Neugebauer zum neuen Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, zu der ich ihm herzlich gratuliere, ist ein Gewinn für Chemnitz, für Sachsen und für Deutschland", sagt Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der Technischen Universität Chemnitz, als er von dem Wahlergebnis erfuhr. "Es ehrt unsere Universität, dass der Inhaber einer Professur an unserer Fakultät für Maschinenbau künftig einer der wichtigsten Ansprechpartner für Forschung und Technologieentwicklung in der Bundesrepublik sein wird. Zugleich ist die Wahl auch eine Wertschätzung seiner exzellenten wissenschaftlichen Arbeit an der TU Chemnitz und an seinem Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik sowie der vielen wirtschaftlichen Impulse, die von ihm ausgingen. Für mich gehört Professor Neugebauer zu den Menschen, die durch Wissen einen Wandel schaffen, und dabei Vorbild sind. Solche Talente, Wissenschaftsmanager und Führungspersönlichkeiten voller Energie und Ideen brauchen wir in Chemnitz, in Sachsen und in Deutschland", so Prof. van Zyl.

(Quellen: www.fraunhofer.de, www.sachsen.de)

Mario Steinebach
08.05.2012

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