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Uni-Professor eroberte Science-Slam-Pokal

Prof. Dr. Matthias Niedobitek überzeugte das Publikum im Schauspielhaus mit einem Slam-Vortrag über jurisitische Personen - im Wintersemester startet die dritte Staffel der Veranstaltung

Was unterscheidet natürliche und juristische Personen voneinander? Unter anderem der Zeugungsakt und die Organe, wie Prof. Dr. Matthias Niedobitek beim Science Slam am 29. Mai 2012 humorvoll erklärte. Vor ausverkauftem Haus im Ostflügel des Chemnitzer Schauspielhauses trat der Inhaber der Professur Europäische Integration als Europäische Atomgemeinschaft - kurz Euratom - auf, geboren im März 1957. Seine Geschwister, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, sind inzwischen verstorben. Euratom hat alle Organe verloren und fühlt sich in die Bedeutungslosigkeit gedrängt - sieht dies aber als Chance, auch die kommenden Reformen in Europa zu überstehen und in Ruhe zu altern. Mit seinem knapp zehnminütigen Vortrag eroberte Prof. Niedobitek am Ende der Veranstaltung den Wanderpokal des Chemnitzer Science Slams sowie ein Jahresabo der Zeitschrift Geo und Karten für einen Theaterbesuch. Ebenfalls mit Theaterkarten ausgezeichnet wurde die Zweitplatzierte: Dr. Ina Hoyer von der Professur Verbundwerkstoffe. Sie zeigte anhand einer Liebesgeschichte die Unterschiede zwischen den beiden Verfahren Löten und Schweißen auf. Durch den Einsatz von Lot und Flussmittel hatte die Geschichte - in der es um die Anfertigung von Eheringen aus zwei verschiedenen Metallen ging - ein Happy End. Diese beiden Referenten wurden von der Jury - bestehend aus den Mitorganisatoren Volker Tzschucke von der Zauberberg Medien GmbH und Pia Furchheim von der Professur Marketing und Handelsbetriebslehre der TU sowie einem Gast aus dem Publikum - auf das Siegerpodest gewählt. Grundlage für die Entscheidung war der Applaus der Zuschauer.

Keine leichte Aufgabe, denn mit reichlich Beifall bedacht wurden auch die weiteren Referenten, beispielsweise Prof. Dr. Göran Herrmann von der Professur Schaltkreis- und Systementwurf. Er berichtete von der Entwicklung eines mit Sensoren ausgestatteten "Inkontinenzmaterials" für pflegebedürftige Menschen. Dahinter verbergen sich Windeln, die Alarm geben, wenn sie ausgetauscht werden müssen, und somit den Aufwand, aber auch die Qualität der Pflege positiv beeinflussen. Aus der Welt der Arbeitswissenschaften kam der Beitrag von TU-Mitarbeiterin Claudia Roscher und Josefine Kunath. Die Diplom-Handelslehrerinnen sprachen über zelluläre Automaten, mit denen sich dynamische Systeme modellieren lassen. Dazu forderten die beiden Referentinnen die Vorstellungskraft des Publikums heraus, das gedanklich die Sitzplätze wechseln sollte, um so neue - vermeintlich bessere - Nachbarschaften einzugehen. Den letzten Vortrag des Abends gestaltete Dirk Schmerschneider vom Museum für sächsische Fahrzeuge Chemnitz e.V. Er nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Historie des Autos "Marke Eigenbau". Hauptsächlich am Beispiel Volkswagen zeigte er, was vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg mit viele Phantasie und Tüftelei aus einem Motor alles werden konnte, seinen Weg auf die Straßen fand und heute im Museum bewundert werden kann.

Die Moderatoren des Abends - die beiden Mitorganisatoren Dr. Jens Mühlstedt von der Professur Arbeitswissenschaft und Dramaturg Matthias Huber vom Schauspielhaus - stellten nicht nur das Vortragsformat und die Kandidaten vor, sondern erzählten auch Anekdoten aus den Fachgebieten der Referenten. Vom Kugelblitz bis zum aus den USA exportierten Schlagloch hatten diese thematisch wenig mit den folgenden Vorträgen zu tun, gaben aber weitere Einblicke in die Welt der Wissenschaft. Zu zeigen, dass es in dieser nicht langweilig zugeht und Forscher nicht im berühmten Elfenbeinturm sitzen, ist Ziel des Science Slams, der in Chemnitz seit zwei Jahren zum Veranstaltungsrepertoire gehört. Veranstaltet wird er von den Theatern Chemnitz, der TU Chemnitz und der Zauberberg Medien GmbH. "Wir freuen uns, dass die Veranstaltung zum wiederholten Male ausverkauft war - das zeigt das große Interesse der Chemnitzer an spannenden Einblicken in die Wissenschaft", sagt Volker Tzschucke vom Organisations-Team des Science Slams. "Hoffentlich beteiligen sich auch künftig zahlreiche Referenten der TU - vom Studierenden bis zum Professor -, um zu zeigen, was die größte Wissenschaftseinrichtung der Stadt alles leistet", so Mitorganisatorin Pia Furchheim. Als nächsten Termin können sich alle Science-Slam-Begeisterten den 4. Juli 2012 vormerken. Dann findet in Chemnitz der ostdeutsche Vorentscheid für die deutschen Science-Slam-Meisterschaften statt. Dabei geht es um die Qualifikation für das Finale, das im Herbst in Karlsruhe stattfindet. Karten für die Veranstaltung auf der großen Bühne des Schauspielhauses können bereits jetzt über barth@theater-chemnitz.de reserviert werden.

Im Wintersemester beginnt zudem die dritte Staffel des Chemnitzer Science Slams. Wer dann zu den Referenten gehören und um den Wanderpokal kämpfen möchte, kann sich schon jetzt bei der Zauberberg Medien GmbH melden: Telefon 0371 273 247-34, E-Mail scienceslam@zauberberg-medien.de

Katharina Thehos
30.05.2012

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