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Eine Woche Peking im akademischen internationalen Austausch

André Christian Roßbach berichtet von seinen multikulturellen Erfahrungen bei der "International Graduate Sommer School" in der "Beijing University of Astronautic and Aeronautic”

  • In der "Verbotenen Stadt" in Peking, dem ehemaligen Sitz der Kaiser, fiel André Christian Roßbach als Europäer auf - sehr zur Freude der Chinesen. Foto: privat
  • Das Interesse am kulturellen Austausch beginnt schon früh: Als der Chemnitzer Informatik-Student zwei Kinder fotografieren wollte, war er gleich von einer ganzen Schar interessierter Schüler umringt. Foto: privat

Die Universität in Peking für Astronautik und Aeronautik (BUAA) veranstaltet alljährlich eine internationale Sommer Schule für Akademiker (IGSS). In dieser Graduiertenkonferenz werden 50 Akademiker aus der Beijing Universität, zusätzlich 50 aus ganz China und weitere 50 aus der ganzen Welt eingeladen, um sich über Luft- und Raumfahrt auszutauschen. Die Universität in Peking sponsert den kompletten Aufenthalt, sowie den Flug um es allen eingeladenen Akademikern zu ermöglichen, diese Tagung zu besuchen. Durch das Dekanat der Fakultät für Informatik habe ich von dem Angebot erfahren und mich direkt an der Universität in Peking beworben. Glücklicherweise durfte ich dort auch als Master-Student des Automotive Software Engineering teilnehmen. Als einer von zwei Akademikern aus Deutschland konnte ich knapp zehn Tage lang gute Erfahrungen in China sammeln. Die unglaubliche Freundlichkeit der Chinesen, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Lebensfreude haben mich sehr beeindruckt.

Die kulturellen Erfahrungen, wie ein Ausflug auf die Chinesische Mauer, wo man als beliebtes Fotomodell genutzt wird, und zu der "Verbotenen Stadt" haben gezeigt, dass Massen von Menschen nach und nach auch massives Gestein abtragen können. Da wir jeweils zusammen mit einem Chinesen im Studentenwohnheim übernachtet haben, konnten wir eine Fülle an Erfahrungen machen. Mein Mitbewohner hat mich überall hin mitgenommen, zum Beispiel zum Karaoke-Singen, "hot pot"-Essen oder in eines der vielen Straßen-Restaurants, wo es neben vielen anderen Spezialitäten auch gegrillte Seiden-Würmer gab. Auch der soziale Kontakt mit den Chinesen in der sehr großen und lärmenden Stadt Peking war ein intensives Erlebnis.

Die akademischen Veranstaltungen waren sehr weitreichend von Vorlesungen über Laborbesuche bis hin zum Modellflieger-Bauen. Da aber vieles von Studenten organisiert wurde, galt die Regel: "Bist du 15 Minuten zu spät dran, warst du meist noch zehn Minuten zu früh." Zudem war es sehr bereichernd zu sehen, wie Studenten aus anderen Ländern mit Fröhlichkeit und Entspanntheit ihren akademischen Vortrag meisterten, trotz der internationalen Plattform. Es hat wirklich Spaß gemacht den Präsentationen zu lauschen, gerade auch weil es sich um die aktuellsten Forschungen in Luft- und Raumfahrt handelte. Die Horizonterweiterung, die ich dort mitnehmen durfte, hat mir einen Einblick in die Welt des Flugzeug- und Raketenbaus gegeben. Die Vielfalt von Simulation über Robotik, Maschinenbau, Informatik, Umweltschutz, Chemie und Physik hat mir gezeigt, dass auch in Zukunft die hellsten Köpfe aus allen technischen Gebieten an diesem Thema arbeiten werden.

Alles in allem eine echt chinesische Erfahrung und ich bin froh, dass ich diese sehr intensive Woche mit chinesischen und internationalen Akademikern erleben durfte. Ich kann jedem nur empfehlen, solch einen Schritt zu wagen - auch wenn er nur kurz ist - und zu versuchen, in die Kultur einzutauchen und mit den Landesbewohnern zusammen zu leben, mit allem was dazugehört.

(Autor: André Christian Roßbach)

Katharina Thehos
10.08.2012

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