Aufholjagd am Rhein und schmerzende Knie
Chemnitzer Studierende auf Tour rund um Deutschland: Non-Stop-Staffellauf für UNICEF erreicht am 12. September 2012 als "Halbzeit-Marke" Münster - Begeisterte Menschen links und rechts der Strecke
Die Chemnitzer Studierenden vom Verein Lauf-KulTour haben auf ihrer Deutschland-Umrundung zu Fuß bislang rund 1.650 Kilometer geschafft. Am Dienstagmittag hatten sie am sechsten Tag ihres Non-Stop-Staffellaufes zugunsten von UNICEF Karlsruhe passiert und wollten am Abend Mannheim erreichen. Die Hälfte der insgesamt etwa 4.000 Kilometer langen Strecke werden die zwölf Sportlerinnen und Sportler am Donnerstagabend in Münster erreicht haben.
Logistische Probleme in den ersten Tagen hatten das Team um etwa vier Stunden hinter den Zeitplan zurückgeworfen. "Der Rückstand ist aufzuholen. Wir haben schon viel geschafft und liegen nur noch anderthalb Stunden zurück. Jetzt, wo es flach am Rhein entlang geht, hoffen wir, weiter aufzuholen. Wir sind frohen Mutes", sagt Projektleiter Sebastian Ködel.
Das Team habe bisher schon einige Schwierigkeiten gemeistert. Zeitweilig gab es Probleme mit der Stromversorgung, um zum Beispiel Laptops, GPS-Tracker zur Liveverfolgung oder Telefone am Laufen zu halten. Ein Sportler musste wegen Schmerzen im Knie pausieren. "Einen Ersatz gibt es nicht, da die zwölf gestarteten Läufer auch das Projekt beenden müssen", sagte Ködel. Andere seien deshalb für ihn eingesprungen und hätten längere Strecken zurückgelegt.
Viele Menschen entlang der Tour seien von der Lauf-KulTour-Idee begeistert, so Teamchef Ködel. Die Läufer seien mit Lebensmitteln und Getränken versorgt worden. Auf einem Bauernhof in Bayern bekamen sie frische Eier in die Hand gedrückt. In Freiburg im Breisgau wurden die Studenten von Mitgliedern der örtlichen UNICEF-Arbeitsgruppe begrüßt.
Der vermutlich längste Non-Stop-Staffellauf in der Bundesrepublik ist ein Projekt des Vereins Lauf-Kultour. Die Sportlerinnen und Sportler werden bis zu ihrer Rückkehr am 21. September mehr als 150 Städte passiert haben. Mit dieser Aktion sammeln sie Spenden für das UNICEF-Projekt "Schulen für Afrika". Zugleich werben sie in ganz Deutschland für den Wissenschafts- und Universitätsstandort Chemnitz.
Der Lauf führt im Uhrzeigersinn in der Nähe der Grenze um die Republik. Nach Rhein- und Ruhrgebiet wird nun die Nordseeküste mit Bremen und Hamburg angesteuert, dann die Ostsee und zurück geht es entlang der Oder-Neiße-Grenze über das Zittauer Gebirge nach Chemnitz. Gesponsert wird die Lauf-KulTour durch die Stadt Chemnitz, das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau, den Studentenrat der TU, die Freundesgesellschaft der TU Chemnitz und durch den lokalen Laufbekleidungshersteller thoni mara.
Ziel der UNICEF-Kampagne "Schulen für Afrika" ist es, 13 Millionen Kindern in elf Ländern des Kontinents Bildung und damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen. UNICEF fördert hierzu den Bau von Schulen und Sanitäranlagen, bildet Lehrer aus und stellt Möbel und Schulmaterial bereit. Für jeden, der die Läufer ein Stück des Weges begleitet, fließt ein Euro an UNICEF. Dabei spielt die zurückgelegte Distanz keine Rolle.
Wer die Studenten auf ihrer Tour begleiten möchte, kann dies im Internet tun. Eine Google-Maps-Applikation aktualisiert alle zehn Sekunden den jeweiligen Standort der Läufer und der sie begleitenden Radfahrer.
Aktuelle Informationen zur Lauf-KulTour 2012 sowie Live-Verfolgung aller Sportler per Racemap: http://www.lauf-kultour.de
Koordination: Sebastian Ködel, Telefon 0178 1615350, E-Mail sebastian.koedel@googlemail.com
Informationen zur UNICEF-Kampagne "Schulen für Afrika": http://www.schulenfuerafrika.de
Mario Steinebach
11.09.2012