Erfolgreich aufgeholt
Brückenkurse zur Studienvorbereitung stießen bei 228 Studienanfängern und angehenden Masterstudierenden auf reges Interesse
An fünf Fakultäten wurden in den vergangenen Wochen Kurse zur Auffrischung und Vertiefung der im Studium erforderlichen Grundkenntnisse angeboten. 228 Studienanfänger und angehende Masterstudierende nahmen das Angebot wahr und konnten erste Erfolge verzeichnen. Die im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes "Qualitätspakt Lehre" entwickelten Blockveranstaltungen sollen auch in den kommenden Semestern den Start ins Bachelor- und Masterstudium erleichtern.
"Nach drei Jahren ohne Mathe, fühlte ich mich durch den Besuch des Brückenkurses gut auf mein Studium vorbereitet. Allein wäre ich nicht so konsequent in der Aufarbeitung gewesen", berichtet Monique Michl, erstes Semester Sensorik und kognitive Psychologie. In ihrem wie auch in anderen Mathematik lastigen Studiengängen wurde ein hoher Niveauunterschied bei den Studierenden an der TU festgestellt. Folglich zielte die Mehrzahl der Brückenkurse auf eine Angleichung dieser Kenntnisse ab. Doch auch Grundlagen in anderen Gebieten, wie Programmierung, Unternehmenssteuerung, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre wurden in spezifischen Kursen behandelt. Insgesamt elf Kurse haben zum Start des Wintersemesters stattgefunden. Acht von ihnen richteten sich an Studienanfänger im Bachelorstudium. "Wir haben die Inhalte der Veranstaltungen anhand von Schullehrplänen und den Anforderungen im ersten Semester gestaltet, mit dem Ziel, mögliche Abweichungen anzupassen", erklärt Nicole Saring, Mitarbeiterin im "Qualitätspakt Lehre" an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Die Kluft zwischen vorhandenem und gefordertem Wissen sei dabei besonders bei Studienbeginn recht groß. Während die Wissensbestände der Anfängergruppen heterogen waren, befanden sich die angehenden Masterstudierenden nahe an den Voraussetzungen ihres Aufbaustudiums. "Das ist schon erstaunlich, da Teilnehmer für das Masterstudium aus ganz unterschiedlichen Universitäten und Fachhochschulen zu uns gekommen sind und wir stärkere Unterschiede erwartet haben", schildert Andreas Günnel, Mitarbeiter des BMBF-Projektes an der Fakultät für Mathematik.
Nachdem Evaluationen und die Durchführung von Ein- und Ausgangstests erste Erfolge des Konzeptes gezeigt haben, soll anhand der bisherigen Kursnachfrage, der Bedarfsmeldungen seitens der Professuren und einer Online-Umfrage das Kursangebot für den nächsten Studienstart optimiert werden. "Wir versuchen zudem, sowohl Lehrplanunterschiede zwischen Bundesländern als auch zwischen Bildungseinrichtungen in unseren Seminaren zu berücksichtigen", so Saring. Im kommenden März werden zusätzlich Vorbereitungskurse für den Einstieg ins neue Semester angeboten, in der Hoffnung, die Durchfallquoten innerhalb des Studiums zu senken.
Doch es sind nicht nur die inhaltlichen Ansprüche, die Studierende zu einer Teilnahme an den Brückenkursen bewegen, wie Johannes Höhmann, erstes Semester Sensorik und kognitive Psychologie, schildert: "Die Kurse haben geholfen, meine Defizite auszugleichen. Aber ich konnte mir gleichzeitig einen ersten Eindruck von der Uni, der Stadt und meinen Kommilitonen machen." Somit ist das Ziel der Brückenkurse, den Start ins Studium zu erleichtern, offensichtlich in mehrfacher Hinsicht erfüllt.
Weitere Informationen unter: http://www.tu-chemnitz.de/verwaltung/bmbf/qpl/teilprojekt2.php
Ansprechpartnerin: Nicole Saring, Telefon 0371 531-32288, E-Mail nicole.saring@wirtschaft.tu-chemnitz.de
(Autorin: Sara Rodefeld)
Katharina Thehos
13.11.2012