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Chemnitzer Ökoschlitten für den Weihnachtsmann

Pupsende Rentiere sind Klimakiller - Team "Fortis Saxonia" der TU Chemnitz empfiehlt deshalb Brennstoffzelle und Elektromotor sowie eine Diät für den Mann in der roten Kutte

  • Mit diesem Ökomobil des Studententeams "Fortis Saxonia" der TU Chemnitz könnte der Weihnachtsmann ökologisch und ökonomisch punkten und bei seiner Reise um die Welt als Vorbild in die (Weihnachts-)Geschichte eingehen. Foto: Fortis Saxonia.

Traditionell liefert der Weihnachtsmann seine Geschenke mit Rentier Rudolph und Co. in seinem Weihnachtsschlitten aus. In Zeiten von steigenden Energiekosten und weltweiten Klimakonferenzen kann sich jedoch auch er dem Nachhaltigkeitsgedanken nicht länger entziehen. "Der Antriebsstrang des Weihnachtsschlittens ist schlicht und ergreifend ineffizient und nicht mehr zeitgemäß", sagt Daniel Schneider vom Team "Fortis Saxonia" der Technischen Universität Chemnitz und beweist dies mit Hilfe konkreter Zahlen und Fakten: "Ein einziges Rentier verbraucht täglich etwa drei Kilogramm Spezialfutter, das sogenannte Renfor. Hinzu kommen Gras, Heu und Wasser. Am Nordpol hält der Weihnachtsmann insgesamt neun Rentiere in seinem Gehege: Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und den allseits bekannten Rudolph. Da Rentiere Wiederkäuer sind, entsteht bei der Verdauung der Klimakiller Methan. Pro Jahr produzieren allein diese neun Rentiere umgerechnet einen Kohlendioxidausstoß von etwa 15 Tonnen. Mit einem Kompaktwagen der Golf-Klasse könnte man so schon alleine 150.000 Kilometer im Jahr zurücklegen, müsste aber knapp 180-mal Nachtanken. Bei einem aktuellen Super-Benzinpreis von etwa 1,55 Euro/Liter würden sich die Spritkosten auf 11.625 Euro belaufen."

Ganz anders sehe die Energiebilanz mit dem Fahrzeugmodell "SAX4" von "Fortis Saxonia" aus, mit dem die Chemnitzer Studierenden erfolgreich am Shell Eco-marathon teilgenommen haben. "Mit unserem Ökomobil könnte der Weihnachtsmann seine Tour um die Erde ohne Kohlendioxid auszustoßen, nachhaltig gestalten", meint Linda Blumkowski, die Leiterin des PR-Teams von "Fortis Saxonia". Möglich sei dies durch den alternativen Antriebsstrang mittels Wasserstofftank, Brennstoffzelle und Elektromotor. "Ein weiterer Vorteil wäre die sehr hohe Reichweite. Würde man einen geeignet großen Wasserstofftank einbauen, könnte man eine Reichweite von etwa 10.000 Kilometern erzielen", fügt Schneider hinzu.

Den Gewichtsvergleich entscheidet der SAX4 ebenfalls für sich: Im Vergleich zu einem Rentier, das etwa 350 Kilogramm schwer ist, wiegt der unbeladene SAX4 nur 45 Kilogramm. Ökonomisch bietet das Chemnitzer Ökomobil noch weitere Vorteile: "Das Futter für den Unterhalt der Rentiere fällt das ganze Jahr an, wohingegen mit unserem Prototyp nur Verbrauchskosten für die Auslieferung am Heiligen Abend anfallen würden", sagt Blumkowski und ergänzt: "Eine Erdumrundung würde also nur 800 Euro kosten. Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten: Nachteilig wirken sich die geringe Maximalgeschwindigkeit des SAX4 von etwa 45 Kilometern pro Stunde, die engen Platzverhältnisse sowie die geringe Zuladung im SAX4 aus. "Der Mann in der roten Kutte müsste also extrem abnehmen und könnte für jedes Kind nur ganz kleine Geschenke mitnehmen", meint die Studentin.

Aufgrund der längst abgeschlossenen Routenplanung kann der Weihnachtsmann für 2012 nicht mehr umdisponieren. Er muss also noch einmal auf seinen bewährten Schlitten zurückgreifen. Doch "Fortis Saxonia" erklärt sich bereit, den Weihnachtsmann bei der Entwicklung eines neuen Weihnachtsschlittens tatkräftig zu unterstützen. Wenn er sich vorab schon einmal über die Chemnitzer Ökoautobauer informieren möchte, empfiehlt sich ein Blick auf die Homepage http://www.fortis-saxonia.de. Hier finden auch interessierte Studierende den Kontakt, falls sie bei "Fortis Saxonia" mitmachen möchten.

Liebe Leser der "Uni aktuell"-Meldungen der TU Chemnitz,

das Team der Pressestelle der Technischen Universität Chemnitz stößt am 24. Dezember 2012 nicht nur auf das Wohl des Weihnachtsmannes an: Wir wünschen auch Ihnen ein frohes und besinnliches Fest, viel Gesundheit und freuen uns auf viele tolle Themen im Jahr 2013 sowie auf Ihre Anregungen und Leserbriefe. Wir bedanken uns für Ihr Interesse an den Geschichten aus und über unsere Universität. Und "Fortis Saxonia" wünschen wir natürlich 2013 sicher auch in Ihrem Namen viel Erfolg beim nächsten Shell Eco-marathon, der übrigens vom 15. bis zum 19. Mai in Rotterdam stattfindet.

Es grüßt Sie herzlich

Mario Steinebach
Pressesprecher der TU Chemnitz

Mario Steinebach
19.12.2012

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