Die Euro-Schuldenkrise als Motivation
Großes Daumendrücken: Beim Sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht" tritt auch Max Irmscher vom Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasiums an, der von der Fakultät für Mathematik betreut wurde
Der Sächsische Landeswettbewerb "Jugend forscht" findet vom 21. bis 23. März 2013 in der Chemnitzer Stadthalle statt. 31 Schüler und Studenten präsentieren hier insgesamt 26 wissenschaftliche Arbeiten in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo-/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik, um den Einzug in das Bundesfinale in Leverkusen zu schaffen. Zu den teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlern gehört auch Max Irmscher, Schüler des Chemnitzer Johannes-Kepler-Gymnasiums. Er bearbeitete in den vergangenen Monaten das Thema "Einflüsse von Ratings auf Kredite" im Rahmen einer "Besonderen Lernleistung". Mit den Ergebnissen seiner BeLL-Arbeit ging Max Irmscher beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" ins Rennen und qualifizierte sich mit seinem 1. Preis in der Kategorie Mathematik/Informatik für den sächsischen Landesausscheid. Betreut wurde die Arbeit an der Technischen Universität Chemnitz von Frank Gehmlich, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Finanzmathematik.
Motiviert ist Irmschers Arbeit durch Aufsehen erregende Unternehmensinsolvenzen, wie zum Beispiel die Pleite von Lehman Brothers Inc. im September 2008, sowie durch die Euro-Schuldenkrise und damit zusammenhängende regulatorische Initiativen von Gesetzgebern, wie zum Beispiel der Schuldenschnitt für Griechenland im März 2012. "In meiner Arbeit habe ich ein realitätsnahes Kreditrisikomodell mit einem endlichen Grundraum entwickelt, um dann anhand dieses Modells die Auswirkungen einer Ratingänderung zu untersuchen und die Ausfallwahrscheinlichkeit von Anleihen zu berechnen. Dabei konnte ich ähnliche Beobachtungen wie die Ratingagentur Moody‘s machen, die die Ratings auf Grundlage empirischer Untersuchungen vergeben. Außerdem bin ich in der Lage, den Preis einer Versicherung zu bestimmen, die im Falle eines Ausfalls der Anleihe das verlorene Kapital erstattet", erläutert der Schüler. Sein Betreuer Frank Gehmlich ist mit der Arbeit und dem strukturierten Vorgehen sehr zufrieden: "Einführend hat Max Irmscher zunächst einige Grundlagen der Wahrscheinlichkeitstheorie reflektiert, darauf aufbauend finanzmathematische Grundlagen und Konzepte in diskreten Modellen erarbeitet und im Anschluss ein Modell zur monetären Bewertung eines Kreditrisikos dargestellt. Die abschließende Analyse komplettiert die sehr gute Arbeit."
Wie seine 30 Mitstreiter wird auch Max Irmscher seine Ergebnisse beim Sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht 2012" vor einer fachkundigen Jury, bestehend aus 24 Mitgliedern, präsentieren - unter ihnen auch Prof. Dr. Heinrich Lang und Frank Strehler vom Institut für Chemie der TU Chemnitz. Zuvor haben alle Teilnehmer die Möglichkeit, bei einem ganztägigen Training durch Konsultations- und Trainingseinheiten letzte Tipps für eine bestmögliche Projektpräsentation zu erhalten. Am 23. März findet die Festveranstaltung und Preisverleihung in der Chemnitzer Stadthalle statt.
Homepage des Sächsischen Landeswettbewerbs "Jugend forscht 2013": http://jugend-forscht-sachsen.de/2013
Mario Steinebach
19.03.2013