LEO-Onlinemagazin feiert zehnten Geburtstag
Mit einer Seminaridee fing alles an - Mitglieder des LEO-Onlinemagazins geben Einblicke in das zehnjährige Bestehen als studentische Initiative
Mit ZDF-Korrespondenten oder Deutsche Welle-Redakteuren zusammenzuarbeiten, spornt an. Für die Redakteure der Onlinezeitschrift "Lingua et Opinio" (LEO) der TU Chemnitz sind diese Konstellationen keine Seltenheit. In zehn Jahren Präsenz als studentische Initiative ist LEO im journalistischen Umfeld bekannt geworden, besonders der Schwerpunkt auf das Thema Kommunikation und Sprache zeichnet LEO aus. Die LEO-Mitglieder Julia Keller, Benjamin Lummer und Volker Tzschucke geben Einblicke in zehn Jahre redaktionelle Arbeit.
Den Startschuss für das LEO-Onlinemagazin gab der ehemalige TU-Germanistikdozent Dr. Michael Klemm im Jahr 2000 in seinem Seminar "Journalistische Darstellungsformen in der Praxis". Den Fundus an eigens kreierten Texten der Seminarteilnehmenden wollte Klemm nicht verstauben lassen und beschloss, ein neues Onlinemagazin an der TU zu etablieren. Ab Dezember 2002 fand sich schließlich eine siebenköpfige studentische Redaktion zusammen, die das Onlinemagazin "Lingua et Opinio" fortan monatlich gestaltete. "Von Anfang an wurde LEO als Möglichkeit gesehen, sich selbst und sein Schreiben in einem kollegialen Rahmen zu verbessern. Mich interessierte vor allem das Thema, alles aus dem sprachlichen Blickwinkel zu betrachten", sagt Volker Tzschucke, ehemaliger TU-Student und Gründungsmitglied des LEO-Onlinemagazins. Im Dezember 2005 gründete sich dann der Verein "Lingua et Opinio", denn mit Schreibwettbewerben, Lesungen auf Radio UNiCC oder auch Schreibworkshops brauchte LEO eine bessere Organisationsplattform.
Neben Studierenden der Germanistik und Medienkommunikation engagierten sich im Laufe der Jahre auch verschiedene TU-Dozenten für LEO. Sie waren Ansprechpartner für die Textverarbeitung, trugen selbst journalistische Artikel bei und mobilisierten neue Autoren. Studentischen Nachwuchs zu finden, ist für die LEO-Redaktion allerdings zunehmend schwieriger geworden. Die kurzen Studienzeiten und der Wechsel des Studienortes in Bachelor- und Masterstudiengängen beeinflussen diese Entwicklung. LEO-Mitglied Tzschucke nimmt den Nachwuchsmangel mit Humor: "Wenn die Studenten erst mal Creditpoints bekommen für ehrenamtliches Engagement, dann sind die alle wieder da." Nicht nur die Suche nach neuen studentischen Autoren nabelt die LEO-Redaktion mehr und mehr von der TU ab. Auch der bedingte Personalwechsel am Institut für Germanistik und Kommunikation lähmt die Zusammenarbeit mit TU-Dozenten. "Wir verstehen uns dennoch als studentische Initiative und arbeiten weiter daran, den TU-Bezug wieder zu stärken", sagt LEO-Schatzmeisterin Julia Keller.
Die meisten LEO-Mitglieder sind mittlerweile berufstätig, beispielsweise in PR-Agenturen oder im Zeitungswesen. Die Online-Publikationen sind dementsprechend jährlich geschrumpft und erscheinen heute etwa aller drei Monate. Die Redaktionssitzungen finden dann in einem entsprechend lockeren Umfeld statt - zwischen dem gemeinsamen Pizzamachen und Pizzaessen. Den Spaß am ehrenamtlichen Engagement haben die LEO-Mitglieder trotz Vollzeitjobs nicht verloren. "Ich kann hier Themen bearbeiten, die im Berufsalltag nicht möglich wären", sagt Benjamin Lummer, LEO-Vizevorstand und derzeitig Volontär bei der Freien Presse Chemnitz.
Zehn Jahre LEO-Onlinemagazin - wann und wo gefeiert wird, steht noch nicht fest. Dass es weitergeht, ist aber gewiss. In der nächsten Ausgabe startet eine neue Reihe mit Absolventenporträts über die LEO-Mitarbeiter und auch die Nachwuchssuche geht mit neuen Flyern und Aktionen in die nächste Runde.
Lingua et Opinio - Die Onlinezeitschrift für Sprache und Kommunikation unter http://www.lingua-et-opinio.de oder http://www.sprache-und-meinung.de
(Autorin: Victoria Graul)
Katharina Thehos
03.04.2013