Der Mythos des roten Königreichs
Am 11. April referiert Prof. Dr. Rudolf Boch bei der Tagung "`Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört´ Arbeiterbewegungen in Deutschland seit 1945" über Sachsens Gewerkschaften und Sozialdemokratie
Wie agierten die Gewerkschaften in Ost und West auf dem internationalen Parkett? Wie entwickelten sie sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nach dem Fall der Berliner Mauer? Was kann die Arbeiterbewegung jungen Menschen in Ost und West heute bieten? - Drei von mehreren Fragen, denen sich Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden am 11. sowie 12. April 2013 stellen. Im Rahmen der Tagung "`Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört´ Arbeiterbewegungen in Deutschland seit 1945" im Industriemuseum Chemnitz werden sie versuchen, Antworten zu finden. Auch Prof. Dr. Rudolf Boch von der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der TU Chemnitz referiert als einer der Tagungsexperten und widmet sich einem Mythos der sächsischen und deutschen Arbeitergeschichte.
Am 11. April hält Prof. Boch um 18.30 Uhr einen Abendvortrag mit dem Titel: "Die Vorgeschichte - `Das rote Königreich´". Wie es die Bezeichnung teilweise schon verrät, greift er darin die Geschichte der Arbeiterbewegungen in Deutschland vor 1914 auf. Konkret wird Boch sich dabei auf die Spur der deutschen Arbeiterbewegungen von ihrer "Geburt" in Sachsen über ihre Wandlungsprozesse bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges hin begeben. Bezug nimmt er damit verbunden auch auf die Bedeutung Sachsens als sozialdemokratischer Hochburg, wobei Namen von Reichstagsabgeordneten wie August Bebel hier selbstverständlich nicht unerwähnt bleiben. "Besonders nach dem Wahlerfolg der sächsischen SPD bei der Reichstagswahl 1903 wurde Sachsen häufig als `rotes Königreich´ bezeichnet. Innerhalb meines Vortrages werde ich diese Betitelung jedoch in Frage stellen", so Prof. Boch.
Die Veranstaltung findet in Kooperation des Industriemuseum mit der TU Chemnitz, der Universität Mannheim, des TECHNOSEUM Mannheim sowie der Otto Brenner Stiftung statt und wird begleitend zur Landesausstellung Baden-Württemberg "Durch Nacht zum Licht? Geschichte der Arbeiterbewegung 1863 - 2013" durchgeführt. Ab Anfang November 2013 bis 1. Mai 2014 wird die Ausstellung dann auch in Chemnitz zu sehen sein. Bis zum 25. August kann sie noch im TECHNOSEUM in Mannheim besucht werden.
Für all jene, die der wissenschaftlichen Tagung am 11. und 12. April beiwohnen möchten, ist eine Anmeldung vor Ort im Industriemuseum Chemnitz möglich. Die Bewirtungspauschale für Besucher beträgt 25 Euro, ermäßigt 18 Euro. Für Studenten ist der Eintritt für die einzelnen Veranstaltungen bei Vorlage des Studentenausweises frei.
Das Tagungsprogramm ist abrufbar unter: http://www.saechsisches-industriemuseum.de
(Autorin: Laura Richter)
Katharina Thehos
09.04.2013