In Vielfalt geeint
Die Kinder-Uni Chemnitz startete am 14. April 2013 mit der Frage nach dem Kaiser von Europa ins neue Semester
Um Herauszufinden, wer Europa regiert, muss zuerst geschaut werden, wo Europa liegt. Mit einer großen Weltkarte zeigte Prof. Dr. Matthias Niedobitek, Inhaber der Professur Europäische Integration, den Juniorstudenten bei der Kinder-Uni Chemnitz am 14. April 2013, wo genau Europa sich befindet. Ähnlich dem Prinzip einer Matrjoschka begrenzte er die Ansicht dann auf Europa, Deutschland, Sachsen und Chemnitz bis hin zum größten Hörsaal der TU Chemnitz, der an diesem Tag mit 500 wissbegierigen Kindern und deren Eltern und Großeltern gefüllt war.
Nach dieser geografischen Einordnung nahm Prof. Niedobitek die Kinder mit auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Europäischen Union und stellte das Wissen der Juniorstudenten an vielen Stellen auf die Probe. So konnte zum Beispiel die Frage nach der Anzahl der Mitgliedsländer der EU mit 27 richtig beantwortet werden. Dass die Europäische Union vor über 50 Jahren geschaffen wurde und von ursprünglich sechs auf die derzeit 27 Mitgliedsländer gewachsen ist, war vielen neu.
Unter dem Leitspruch "In Vielfalt geeint" wurde die EU nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Ansinnen gegründet, dass es nie wieder Krieg in Europa geben soll. Zudem wurde damit ein einheitlicher Raum für die Wirtschaft, den Handel, den Umweltschutz, die Anforderungen an Lebensmittel, usw. geschaffen. Die geeinte Vielfalt zeigte Prof. Niedobitek an ausgewählten Beispielen: So gibt es eine gemeinsame Flagge und auch eine Europahymne. Jedoch besteht in der EU eine Vielfalt an Sprachen und Kulturen. Die Juniorstudenten erfuhren dabei, dass es in der Europäischen Union 23 verschiedene Amtssprachen gibt. Auch die einheitliche Währung ist Symbol für den Leitspruch. Auf der einen Seite des 1-Euro-Stückes ist die Zahl 1 zu sehen, die Rückseite ist Zeichen für die Vielfalt, denn dort hat jedes Land eine eigene Symbolik.
Neben der Abschaffung der Grenzkontrollen in Europa wurde ebenfalls ein gemeinsamer Markt geschaffen, der unter anderem auch die Sicherheit von Spielzeug regelt. Das Prüfsiegel CE auf jedem Spielzeug, das es in der EU zu kaufen gibt, kannten die Juniorstudenten bereits. Mit einem Bild der EU-Spielzeugrichtlinie in deutsch und in chinesisch sorgte Prof. Niedobitek jedoch für überraschte Gesichter. Doch China gilt als großer Importeur von Spielzeug und benötigt daher die Richtlinie in eigener Sprache.
Doch wer regiert nun die EU? Nach mehreren Fragen an die Kinder, was einen Kaiser ausmacht und wo es noch welche gibt, wurde schließlich festgestellt, dass Europa keinen Kaiser hat. Regiert wird die EU von der Europäischen Kommission, deren Vorsitz José Manuel Durão Barroso innehat. Doch auch er ist kein Kaiser, sondern durch Vertreter der Länder der EU im Parlament gewählt.
Am Ende seiner Vorlesung beantwortete Prof. Niedobitek geduldig viele Fragen der Juniorstudenten und gab fleißig Autogramme.
Die nächsten Vorlesungen der Kinder-Uni im Überblick:
2. Juni 2013: "R2-D2, WALL-E und Co. - Hat ein Roboter Gefühle?"
23. Juni 2013: "Herzklopfen - Warum schlägt das Herz?"
Veranstaltungstipp: 6. Chemnitzer Marathon - Laufen mit Herz! Samstag, 25. Mai 2013 - ab 10 Uhr, Ort: Chemnitzer Neumarkt (Hinweis: Bei Vorzeigen ihres aktuellen Studentenausweises können Juniorstudenten vergünstigt für 5 Euro am Minimarathon teilnehmen.)
Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/kinderuni
Kontakt: Brita Stingl, Telefon 0371 531-13300, E-Mail kinderuni@tu-chemnitz.de
(Autorin: Brita Stingl)
Katharina Thehos
16.04.2013