Mit wenig Energie und viel Optimismus durch Rotterdam
Das Team "Fortis Saxonia" der TU Chemnitz geht vom 15. bis zum 19. Mai 2013 mit seinem überarbeiteten Ökomobil SAX4 beim Shell Eco-marathon an den Start
Beim größten Wettbewerb für nachhaltige Mobilität in Europa - dem Shell Eco-marathon in Rotterdam - treten etwa 200 Teams von Hochschulen und Universitäten aus 24 Ländern gegeneinander an. Es gewinnt, wer mit umgerechnet einem Liter Sprit so viele Kilometer wie möglich zurücklegt. Mit am Start ist das Studententeam "Fortis Saxonia" der Technischen Universität Chemnitz. Mit ihrem Ökomobil legte es in den Vorjahren mit umgerechnet einem Liter Super-Benzin bereits mehr als 2.000 Kilometer zurück und landeten seit 2006 mehrfach auf vorderen Plätzen in der Prototypen-Klasse. "Beim diesjährigen Rennen rund um die Ahoy Arena in Rotterdam wollen wir die Vorjahresleistung bestätigen", sagt Linda Blumkowski, Sprecherin vom Team "Fortis Saxonia".
In den vergangenen Monaten überarbeiteten 20 Chemnitzer Studierende intensiv ihr Fahrzeug SAX4. Das futuristisch anmutende Chassis aus Kohlefasern hat weiterhin einen sehr geringen Luftwiderstand, der zusammen mit dem Elektromotorenantrieb und der Energie aus einer Brennstoffzelle für einen geringen Verbrauch an Kraftstoff - genauer gesagt Wasserstoff - sorgt. Verbessert wurde in den letzten Monaten insbesondere die Bedienbarkeit des 42 Kilogramm leichten Mobils. Davon werden die beiden Fahrerinnen Anetta Woruschilina und Christine Städtler profitieren, die übrigens an der TU Soziologie bzw. Psychologie studieren. "Beide unterstützten uns mit ihren Erfahrungen vom 2012er-Rennen bei der Optimierung des Fahrzeuges sehr", berichtet Blumkowski. Die Neuerungen reichen - angepasst an den Stadtrundkurs in Rotterdam - von der verbesserten Fahrersicht und der übersichtlicheren Display-Nutzung im Cockpit bis hin zur optimierten Lenkung. Zudem wurden die Sicherheitseinrichtungen so weiterentwickelt, dass sich die Fahrerin im Falle eines Unfalls nicht nur innerhalb der geforderten zehn Sekunden leicht selbst retten, sondern auch während der Fahrt sicherer bremsen kann.
"Auf dem Weg zum Shell Eco-marathon 2013 hatten wir aber auch einige Hindernisse zu überwinden. So ist der Einsatz unseres neuen Motors dieses Jahr leider nicht möglich, da es beim Lieferanten aus Asien zu Terminverzögerungen kam. Und in der Hochphase der Vorbereitungen wurden aufgrund eines Wasserschadens in unserer Elektronikwerkstatt diverse Geräte in Mitleidenschaft gezogen. Ein Ersatz konnte nur durch die von Sponsoren wie Continental, IAV Automotive Engineering oder MA Automotive bereitgestellten Gelder ermöglicht werden", erzählt Blumkowski. Ein wichtiger Partner sei auch die Lehrwerkstatt Physik der TU Chemnitz gewesen. Die Auszubildenden frästen und drehten mehrere Teile für das Fahrzeug. "Aber auch viele andere Uni-Angehörige halfen uns - vom Auftritt bei der Hannover Messe bis hin zur Vorbereitung diverser Universitätsveranstaltungen und unseres Rennens in den Niederlanden", freut sich Blumkowski.
Das Chemnitzer Team ist bereits in Rotterdam eingetroffen. Vor den Testläufen, die von Mittwoch bis Freitagvormittag stattfinden, sollen letzte Optimierungen vorgenommen werden. Danach finden bis Sonntagnachmittag vier Wertungsläufe statt. "Dabei muss ein Geschwindigkeitsdurchschnitt von mindestens 25 Kilometern pro Stunde gefahren werden, um die zehn Runden in der festgelegten Zeit von höchstens 39 Minuten zu absolvieren", erläutert die "Fortis Saxonia"-Sprecherin. Die Siegerehrung findet am Sonntag um 16 Uhr statt. "Unser Ziel ist eine Bestätigung des hervorragenden siebenten Platzes vom letzten Jahr unter den etwa 200 Teilnehmern", so Blumkowski.
Der Shell Eco-marathon 2013 im Internet: http://www.shell.com/eco-marathon
"Fortis Saxonia" und aktuelle Teaminformationen im Internet: http://www.fortis-saxonia.de / http://fortis-saxonia.blogspot.de / http://www.facebook.com/FortisSaxonia
Weitere Informationen erteilt Linda Blumkowski, E-Mail info@fortis-saxonia.de.
Mario Steinebach
13.05.2013