Sonne, Sand und Schlangenfänger
Neues aus der Partnerhochschule des Spitzensports: Mountainbiker und TU-Student Andi Weinhold hält am 21. August 2013 Vortrag über Extrem-Rennen in Südafrika
Für den aus Wolkenstein im Erzgebirge stammenden Mountainbike-Fahrer und TU-Studenten Andi Weinhold üben Extreme einen besonderen Reiz aus. Seine bisher größte Herausforderung meisterte der zweifache Gewinner der mitteldeutschen Meisterschaft und Teilnehmer an der Cross-Country-Bundesliga Ende März 2012 in Südafrika beim "Absa Cape Epic". Dies gilt als das härteste und längste Mountainbike-Zweierteam-Etappenrennen weltweit. Gemeinsam mit Rick Reimann aus der Schweiz meisterte Weinhold die Etappen, die jeweils zwischen 65 und 145 Kilometer lang waren, innerhalb der vorgegebenen Zeitlimits. Die Zweierteams sind deshalb notwendig, da der abenteuerliche und rasante Weg durch die Berge am Kap zahlreiche Risiken birgt, und die Teamfahrer deshalb dicht zusammenbleiben und sich umeinander kümmern, falls etwas passiert.
"Mein Ziel beim Absa Cape Epic 2012 war es, Weltranglistenpunkte zu holen, um bei den anstehenden Rennen der Bundesliga und des Weltradsportverbands in der Startauftsellung eine bessere Ausgangsposition zu haben", berichtet der Student der Europa-Studien mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung. "Nach acht Etappen, 761 Kilometern mit 16.000 Höhenmetern und einer Gesamtfahrzeit von 39 Stunden und 20 Minuten in der Umgebung von Kapstadt kamen die beiden Sportler auf Position 28 von 600 gestarteten Teams. In der Sonderwertung für Weltranglistenpunkte erreichten sie damit Platz 21 von 40 Teams. "Laut Veranstalter war die neunte Ausgabe im vergangenen Jahr die härteste aller Zeiten. Hitzeetappen mit 38 Grad und eine Regen-Schlamm-Etappe machten es zu einer wahren Grenzerfahrung für Mensch und Material", erzählt Weinhold rückblickend. "Es war eine grandiose und beeindruckende Zeit in Südafrika und vom Charakter nicht mit europäischen Rennen zu vergleichen. So gab es etwa hüfthohe Wasserdurchfahrten, minutenlange Laufpassagen durch Felsgebiete und Sanddurchfahrten wie durch ein riesiges Beachvolleyballfeld", so der 26-Jährige. "Wir erlebten aber auch wunderbare Sonnenaufgänge." Am Ende erreichten 480 der 600 Teams das Ziel, die anderen schieden nach Unfällen oder wegen Zeitüberschreitung vorzeitig aus.
In der Emporon-Arena im Fahrradladen in der Chemnitzer Markthalle berichtet Weinhold am 21. August 2013 ab 20 Uhr von seinen Erlebnissen im vergangenen Jahr. Er zeigt auf der Großleinwand der Arena Bilder, die bei dieser Extrem-Tour aus dem Hubschrauber und von Begleitfahrzeugen aus aufgenommen wurden. Und er erzählt von spannenden Begebenheiten, etwa von einer Flussdurchfahrt, bei der er sich nicht erklären konnte, warum dort Männer mit langen Stöcken postiert waren. Später erfuhr er, dass es sich um Schlangenfänger handelte. Der Eintritt zum Vortrag kostet drei Euro.
Übrigens: Andi Weinhold, der seit 2008 an der TU Chemnitz studiert, steckt mittlerweile in der Schlussetappe seines Europastudiums. "Nach meinem Praktikum bei der Wirtschaftsförderung Erzgebirge konzentriere ich mich voll und ganz auf die Abschlussarbeit", berichtet er. Seiner Universität ist Weinhold sehr dankbar, dass er das Studium und seine sportliche Leidenschaft gut unter einen Hut bringen konnte: "Im Rahmen des Programms Partnerhochschule des Spitzensports wurde ich von Martin Schwarze vom Institut für Sportwissenschaft gut unterstützt. Besonders nützlich war und ist die Hilfe meiner Tutorin Claudia Arnold. Mehrmals in der Woche war ich mit dem Fahrrad zwischen Fichtelberg und Chemnitz, Freiberg und Plauen unterwegs, um für anstehende Wettkämpfe - insbesondere für Welt- und Europameisterschaften - zu trainieren. Zwischendurch musste ich verletzungsbedingt auch ein Semester pausieren." Da sei die vielseitige Unterstützung durch die Uni oft genauso viel Wert gewesen, wie die sportlichen Erfolge.
Weitere Informationen http://www.andi-weinhold.de
Mario Steinebach
21.08.2013