Expertise für die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
PD Dr. Sven Rzepka, Leiter der Abteilung Micro Materials Center des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme, ist neuer Honorarprofessor für Zuverlässigkeit von Smart Systems
PD Dr. Sven Rzepka, Leiter der Abteilung Micro Materials Center des Fraunhofer-Instituts für Elektronische Nanosysteme ENAS, wurde am 14. Oktober 2013 im Rahmen eines Akademisches Festkolloquiums an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Chemnitz zum Honorarprofessor für Zuverlässigkeit von Smart Systems bestellt. Damit wird einerseits die Kooperation zwischen dem Fraunhofer ENAS und der TU Chemnitz verstärkt. Andererseits gewinnt die TU Chemnitz einen international anerkannten und ausgewiesenen Fachmann hinzu, welcher ihre Sichtbarkeit auf dem Gebiet der Zuverlässigkeit und der Smart Systems stärken wird.
Rzepka hat an der TU Dresden von 1983 bis 1987 Elektroniktechnologie studiert und im Anschluss wurde er 1992 promoviert. Beginnend von seiner Diplomarbeit und fortgesetzt in seiner Promotion beschäftigte er sich vor allem mit der Aufbau- und Verbindungstechnik sogenannter Flip-Chips. Von Februar 1995 bis Juni 1997 weilte er zu einem Studienaufenthalt in den USA. Im ersten Jahr studiert er in Berkeley bei Prof. Eicke R. Weber, dem heutigen Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg, die Ausfallmechanismen in Leiterbahnsystemen integrierter Schaltkreise. Daran schloss sich eine Postdocstelle an der Cornell University in Ithaka an.
Nach seiner Rückkehr aus den USA folgten fünf weitere Jahre an der TU Dresden als wissenschaftlicher Assistent. Seine Forschungsaktivitäten konzentrierten sich auf Werkstoff- und Simulationsuntersuchungen an Leiterbahnen. Er wurde Leiter der Arbeitsgruppe "FEM in der AVT" und baute seine fachlichen Hauptthemen, FEM und Elektromigration, zu Lehrveranstaltungen aus. 2003 habilitiert er mit dem Titel "FEM für die Mikroelektronik". Nach seiner Habilitation wechselte er als Systemexperte zu Infineon Technologies Dresden. Seine Aufgaben umfassten die Zuverlässigkeit von BEOL-Strukturen, die Qualifikation neuer Technologien, aber vor allem die Methodenentwicklung zur Lebensdauerprognose.
Im Mai 2006 überführt die Infineon Technologies AG die Speicherchipsparte in ihre
Tochtergesellschaft Qimonda AG. Damit hatte auch Rzepka einen neuen Arbeitgeber in Dresden. Er beriet nun die Qimonda Backend Produkt- und Technologieentwicklung - und zwar weltweit. Fachlich gilt sein Engagement weiterhin der methodischen Weiterentwicklung des virtual Prototypings.
Nach der Insolvenz von Qimonda fand Rzepka seine neue Wirkungsstätte am Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS in Chemnitz. Damit verlagerte er sein Wirkungsfeld in den Bereich angewandter Forschung an der Schnittstelle zwischen Industrie und Akademie. In der Abteilung "Micro Materials Center", geleitet von Prof. Dr. Bernd Michel, übernahm er zunächst den Gruppenleiterposten für "Zuverlässigkeit von Clean Technologies". Er beschäftigt sich seitdem mit der Lebensdauer von integrierten Systemen in den zukunftsträchtigen "grünen" Bereichen Elektromobilität und Energieerzeugung. Dazu zählen beispielsweise auch organische Verbundwerkstoffe als Träger kompletter micro-/nano-funktionaler Smart Systems zur strukturellen Überwachung von Windradflügeln. Seit 2010 leitet er gemeinsam mit Prof. Michel die Abteilung "Micro Materials Center" am Fraunhofer ENAS.
Mit seiner Arbeit in Chemnitz entstanden enge Kooperationen mit Professuren der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, insbesondere innerhalb des Zentrums für Mikrotechnologien der TU Chemnitz. Seine wissenschaftliche und praktische Expertise bringt er in die Lehrtätigkeit an der Universität ein. Zu nennen sind die Lehrveranstaltung "Technische Zuverlässigkeit" an der Professur für Werkstoffe und Zuverlässigkeit mikrotechnischer Systeme. Im internationalen Masterstudiengang Micro and Nano Systems übernahm er Lehreinheiten zur Theorie der FEM.
(Autorin: Martina Vogel)
Mario Steinebach
14.10.2013