Rechnen für die Gesundheit
Nebenfach Medizintechnik eröffnet Mathematikstudierenden der TU Chemnitz seit diesem Wintersemester vielseitige Möglichkeiten - neue Spezialisierung bereits sehr gefragt
Mathe und Medizin - zwei Disziplinen, die augenscheinlich nur wenig miteinander zu tun haben. Ein ungleiches Paar, das dennoch den rasanten Fortschritt in technisierter Diagnostik und Behandlung der letzten Jahre erst ermöglichte. Die Fähigkeit, mathematische Kenntnisse auf medizintechnische Sachverhalte anzuwenden, wird daher auch in Zukunft nicht an Bedeutung verlieren. Die Technische Universität Chemnitz ist nun seit diesem Wintersemester eine der wenigen deutschen Ausbildungsstätten, die eine solche spezialisierende Fächerkombination ermöglicht.
Die praktischen mathematischen Anwendungen in der modernen Medizin sind dabei vielfältig. Als Beispiele sind hier unter anderem die bildgebenden Verfahren, darunter die Magnetresonanztomographie (MRT) sowie die Computertomographie (CT) und 4D-Ultraschall (3D-Bilder in Echtzeit) zu nennen. Die unterschiedlichen Vorgänge, Berechnungen und Methoden, die bis zur fertigen Darstellung auf dem Monitor durchlaufen werden müssen, werden von mehreren Chemnitzer Professuren erforscht. Unter anderem berührt dies Gebiete der numerischen Mathematik, die die Grundlage für die korrekte Umsetzung der mathematischen Verfahren sichert, sowie der angewandten Funktionalanalysis und der inversen Probleme, die sich mit speziellen Problemlösungen auseinandersetzen.
Die medizintechnische Ausbildung im Nebenfach profitiert dabei auch von den etablierten Chemnitzer Studiengängen Medical Engineering und Biomedizinische Technik, die bereits eine reiche Auswahl geeigneter Vorlesungen und Veranstaltung bieten. Dank einer Kooperation mit dem Klinikum Chemnitz eröffnen sich darüber hinaus auch Möglichkeiten der praktischen Anwendung der vermittelten Studieninhalte. Erstmals kommen die Studierenden im Rahmen der zweisemestrigen Veranstaltung Anatomie/Physiologie mit dem neu eingeführten Nebenfach Medizintechnik und dem Klinikum Chemnitz in Kontakt. Auch auf medizinische Geräte spezialisierte Unternehmen und Krankenhäuser haben den steigenden Bedarf an Mathematikern längst erkannt. Eine Spezialisierung auf diesem Gebiet schafft somit nicht nur einen hohen Praxisbezug, sondern ebenso aussichtsreiche berufliche Perspektiven.
Weitere Informationen zum Studiengang sind unter http://www.tu-chemnitz.de/studium/schueler/studiengaenge/bachelor/mathematik_kombi.php oder unter der Studiengangshomepage der Fakultät für Mathematik (http://www.tu-chemnitz.de/mathematik/studiengaenge/) abrufbar. Wer sich außerdem einen Überblick über die Bandbreite aller Studiengänge und Vertiefungsmöglichkeiten an der TU Chemnitz verschaffen möchte, ist zum Tag der offenen Tür am 9. Januar 2014 im Hörsaalgebäude eingeladen.
(Autor: Martin Blaschka)
Mario Steinebach
22.12.2013