Hohe Auszeichnung für länderübergreifende Vernetzung der Forschung
Ehrendoktorwürde der Tschechischen Technischen Universität Prag für Prof. Dr. Reimund Neugebauer als Anerkennung für herausragende Beiträge für die Entwicklung von Werkzeugmaschinen und Mechatronik
Die Tschechische Technische Universität Prag verlieh am 21. Januar 2014 an Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Inhaber der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die Ehrendoktorwürde. Die Auszeichnung wurde Prof. Neugebauer auf persönlichen Vorschlag des Dekans der Fakultät für Maschinenbau der TU Prag verliehen. Zu dieser hat Neugebauer schon lange gute Verbindungen: Seit Jahren fördert er die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz und Dresden, ermöglichte den Austausch von Studenten über Praxissemester und initiierte Kooperationen mit der Industrie.
In den Ausführungen des Dekans der Fakultät Maschinenbau, Prof. František Hrdlička, heißt es, Prof. Neugebauer erhalte die Ehrung als Anerkennung für seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen, wie die Weiterentwicklung der Fertigungstechnik für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik sowie den Einsatz neuer Materialien und Technologien, etwa Innovationen bei mechatronischen Systemen. Seine Konzepte und Technologien führten in der industriellen Umsetzung zu deutlichen Fortschritten. Mit seinem Fokus auf ressourceneffiziente Produktion habe er die Fertigungslinien in der Automobilindustrie maßgeblich beeinflusst. Auch sein Engagement bei der Entwicklung Angewandter Forschung an der Technischen Universität in Prag und für die Vernetzung mit Fraunhofer und der TU Chemnitz zählt zu den Verdiensten, die mit dem Ehrendoktortitel gewürdigt werden.
Zur Person: Prof. Dr. Reimund Neugebauer
Reimund Neugebauer studierte Maschinenbau an der TU Dresden mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik. Nach dem Diplom war er dort als wissenschaftlicher Assistent tätig und promovierte 1984. Dem folgten eine leitende Tätigkeit in der Maschinenbauindustrie und die Habilitation 1989. Danach wurde er als Hochschullehrer an die TU Dresden berufen, wo er 1990 die Geschäftsführung des Institutes für Werkzeugmaschinen übernahm. 1992 wurde er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz, die schon zwei Jahre später zum Institut ernannt werden konnte. Seit 1993 ist er Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz. Dort gründete er auch das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP und ist seit 2000 dessen Direktor. Von 2003 bis 2006 war er zudem Dekan der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz.
Der 60-Jährige ist seit 2012 Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Verbände. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und Fellow der Internationalen Akademie für Produktionstechnik (CIRP). Von 2010 bis 2011 war er Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP). 2003 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Technologischen Universität STANKIN in Moskau, 2007 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Brno, 2012 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität München und 2013 die der Stellenbosch University, Südafrika. Seit 2005 ist er Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und seit 2012 Träger des Sächsischen Verdienstordens.
Mario Steinebach
22.01.2014