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UNO wird zum Stammgast in Chemnitz

Zum fünften Mal in Folge simulierten Chemnitzer Studierende bei einem Planspiel die Arbeit der Generalversammlung der Vereinten Nationen

  • Dr. Antje Nötzold, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Internationale Politik, eröffnete als Madame Secretary-General feierlich die ChemMUN 2014. Foto: privat
  • David Tschorr, Jakob Landwehr und Magdalena Kosciolek (v.l.) als Vorsitzende und Leiter der ChemMUN-Konferenz. Foto: privat
  • Als Repräsentant Südafrikas sprach Robert Baumgart vor der UN-Generalversammlung. Foto: privat
  • In Arbeitsgruppen tauschten die Delegierten die Positionen ihrer Länder aus und rangen beim Schreiben der Resolutionen um Kompromisse. Foto: privat
  • Abstimmung über die erarbeiteten Resolutionen. Foto: privat
  • Neben der harten Arbeit hatten die Teilnehmer der ChemMUN auch wieder viel Spaß. Foto: privat

Am 17. und 18. Januar 2014 richtete die Professur Internationale Politik unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Beate Neuss - bereits zum fünften Mal - die UN-Simulation "Chemnitz Model United Nations" (ChemMUN) aus. Bei dem diesjährigen Planspiel agierten wieder Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen in der Rolle von Diplomaten, diskutierten über aktuelle Probleme der Weltpolitik und stellten sich der Herausforderung, die Arbeit der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) realitätsgetreu zu simulieren.

Die Tradition der so genannten "Model United Nations" (MUN) Konferenzen reicht bis Mitte der 1940er-Jahre zurück. Seitdem finden auf der ganzen Welt diese Simulationen statt, die den Teilnehmern einen tiefgehenden Einblick sowohl in den Aufbau und die Arbeitsweise der Vereinten Nationen als auch die Komplexität von Verhandlungen im internationalen und interkulturellen Kontext bieten. Während des Planspiels versuchen die studentischen Delegierten, bestmöglich die Interessen eines ihnen zugewiesenen Landes mit dessen charakteristischer Politik und Interessen zu vertreten. "Die MUNs bieten den Teilnehmern eine hervorragende Möglichkeit, die größte internationale Organisation aus einer anderen Perspektive kennenzulernen und bisher erworbenes Wissen anzuwenden. Als Länderdelegierte stärken sie ihr Verständnis für internationale Beziehungen und entwickeln ein gutes Gespür für außenpolitische Entscheidungsprozesse. Es ist eine sehr gut Chance, sich selbst zu testen und nicht nur diplomatisches Verhandlungsgeschick, sondern auch Reaktionsschnelligkeit zu beweisen", berichtet Prof. Neuss.

Im Rahmen der ChemMUN 2014 diskutierten studentische Diplomaten über eine prosperierende Zukunft für das palästinensische Volk, die Verbesserung eines gesicherten Zugangs zu Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung sowie über die Auswirkungen von Chemikalienmanagement auf die Ernährungssicherheit. "Um erfolgreich am Verhandlungsprozess der Simulation teilzunehmen, durchlaufen die Delegierten einen intensive Vorbereitungsphase. Sie setzen sich beispielsweise mit dem komplexen Regelwerk der UNO auseinander und erlernen das Formulieren von Stellungnahmen sowie das Verfassen von Resolutionen nach internationalen Standards", erklärt Dr. Antje Nötzold, die die MUN-Aktivitäten der Professur Internationale Politik betreut, und ergänzt: "Es war toll zu sehen, wie die Studierenden erste Erfahrungen machten, Prozesse internationaler Politik selbst zu gestalten. Alle stellten sich den Herausforderungen und leisteten sehr gute Arbeit, sodass letztlich zwei wirklich gute Resolutionen verabschiedet wurden."

Die ChemMUN bildet insbesondere für die NMUN-Delegation 2014 eine gute Vorbereitung und einen letzten Probelauf, bevor sie im März 2014 als diplomatische Vertreter Libyens zur weltweit größten und professionellsten MUN-Simulation nach New York fliegt. Im Anschluss an die ChemMUN 2014 feierten die Teilnehmer auf der mittlerweile traditionellen NMUN-Länderparty im Club der Kulturen ihre politischen Erfolge. Bei libyschem Flair mit Musik, Bauchtanz und typischem regionalen Essen ließen alle die erfolgreichen Tage gemeinsam ausklingen.

Die National Model United Nations-Konferenz in New York

Die National Model United Nations-Konferenz in New York ist die älteste und größte Simulation der Arbeit der Vereinten Nationen und findet teilweise im Hauptgebäude der UN statt. Im Rahmen der MUNs, die in mehr als 35 Ländern stattfinden, müssen sich die Teilnehmer unter anderem offen und unvoreingenommen mit den Standpunkten anderer Länder, der Kompromissfindung in der internationalen Politik sowie den Herausforderungen verschiedener Kulturen auseinandersetzen. Außerdem ergibt sich die Möglichkeit, Rhetorik, Verhandlungsgeschick und diplomatisches Feingefühl zu verbessern.
Die erste Chemnitzer Delegation nahm 2004 an der NMUN teil. Seitdem hat die TU Chemnitz die Interessen von Mazedonien, Georgien, Estland, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel, Namibia, der Ukraine, der Türkei und Kasachstan vertreten und wurde mehrfach mit Awards ausgezeichnet.

Homepage des Chemnitzer NMUN-Teams: http://www.tu-chemnitz.de/nmun

Weitere Informationen erteilt Dr. Antje Nötzold, Telefon 0371 531-35570, E-Mail antje.noetzold@phil.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Magdalena Kosciolek)

Katharina Thehos
23.01.2014

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