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Studierende rufen zum friedlichen Protest auf

Der Studentenrat der TU Chemnitz organisiert zum dritten Mal eine Demonstration am 5. März anlässlich des "Chemnitzer Friedenstages"

  • Am "Chemnitzer Friedenstag" wird auch an die Zerstörung der Stadt am 5. März 1945 erinnert. Rechts im Hintergrund ist das Gebäude der Staatlichen Akademie für Technik zu sehen, aus der die heutige Technische Universität hervorging. Foto: Universitätsarchiv

Am 5. März 1945 war in ganz Chemnitz das Heulen der Sirenen zu vernehmen, die den Luftangriff der britischen und amerikanischen Bomber ankündigten. Der Angriff zerstörte 80 Prozent der Innenstadt. Mehr als 2.100 Menschen kamen ums Leben. Am "Chemnitzer Friedenstag" erinnern jährlich am 5. März Tausende Menschen mit Kranzniederlegungen, Konzerten und Demonstrationen an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und die Zerstörung der Stadt. In die Hoffnung auf den Erhalt des Friedens mischt sich Protest gegen rechtes Gedankengut und Gewalt. Bereits zum dritten Mal ruft auch der Studentenrat der TU Chemnitz zu einer eigenen Demonstration auf. "Der StuRa sieht sich in der Verantwortung, am 5. März mit einer eigenen Demonstration den Protest gegen den Nazi-Aufmarsch auf die Straße zu tragen. Wir wollen zeigen, dass wir für Weltoffenheit stehen und menschenverachtende Einstellungen ablehnen", sagt Maximilian Schneider vom StuRa.

Ab 15 Uhr können die Teilnehmer zum Sammelpunkt an der Mensa auf dem TU-Campus an der Reichenhainer Straße 55 kommen. Die Zeit bis zur Auftaktkundgebung mit mehreren Redebeiträgen um 16 Uhr verkürzt DJ Felde. Um 17 Uhr startet dann die Demonstration. "Da die Nazis in diesem Jahr - anders als erwartet - an einem ganz anderen Ort marschieren werden, hat sich unsere Route im Vergleich zum Vorjahr geändert. Wir starten in Richtung Südbahnhof. Von dort gehen wir in die Altchemnitzer Straße und biegen dann in die Treffurthstraße ab. Von der Treffurthstraße geht es in die Beckerstraße und von dort in die Parkstraße. Der Demo-Endpunkt wird in der Haydnstraße Ecke Stollberger Straße sein, wo wir dem Nazi-Aufmarsch mit friedlichen Mitteln entgegentreten", erläutert Schneider.

Besonders eingeladen sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen, sind alle Studierenden und Mitarbeiter der TU Chemnitz. In den vergangenen beiden Jahren haben nach Angaben des StuRa zwischen 700 und 1.000 Menschen an der Demonstration teilgenommen. In diesem Jahr arbeiten die Studierenden zudem erstmals mit dem Stadtschülerschaftsrat zusammen, um auch Schüler zu erreichen. "Wir denken, man sollte die Nazis an diesem Tag nicht unkommentiert durch die Straßen marschieren lassen. Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen an den Demonstrationen teilnehmen, um zu zeigen, dass es eine breit aufgestellte Zivilgesellschaft gibt, die sich ganz eindeutig gegen die geschichtsrevisionistischen und menschenverachtenden Äußerungen der Nazis positioniert", ruft Schneider zur Teilnahme auf. Diese Aufforderung bekräftigt auch der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl: "Es ist wichtig, dass wir an diesem Tag Gesicht zeigen. Die TU Chemnitz ist eine weltoffene Universität, die sich für einen interkulturellen Dialog einsetzt und an der täglich dieser Dialog gelebt wird."

Weitere Informationen zur Demonstration des Studentenrates: https://www.facebook.com/events/614430198630673/?source=1

Das vollständige Programm des "Chemnitzer Friedenstages": http://www.chemnitz.de

Katharina Thehos
28.02.2014

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