Internationale Ehrung für Nanowissenschaftler
Prof. Dr. Oliver G. Schmidt erhielt den "Dresden Barkhausen Award 2013" für seine Forschung zur Bildung, Charakterisierung und Anwendung von dreidimensionalen Nano- und Mikrostrukturen
Herausragende wissenschaftliche Leistungen in der angewandten Forschung und Entwicklung auf dem Grenzgebiet zwischen Physik, Materialwissenschaft und Elektrotechnik ehrt der "Dresden Barkhausen Award". Die Auszeichnung für das Jahr 2013 ging an Prof. Dr. Oliver G. Schmidt, Inhaber der Professur für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz und Direktor des Instituts für Integrative Nanowissenschaften am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Er erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschung zur Bildung, Charakterisierung und Anwendung von komplexen dreidimensionalen Nano- und Mikrostrukturen.
Nach Ansicht der Juroren hat Prof. Schmidt besonders elegant Selbstorganisationsphänomene mit den modernsten nanotechnologischen Herstellungs- und Strukturierungsmöglichkeiten kombiniert und dadurch weltweit anerkannte Ergebnisse erzielt. So sei es ihm und seiner Arbeitsgruppe unter anderem 2011 gelungen, den kleinsten katalytischen Jet-Antrieb herzustellen - er hat einen Durchmesser von 600 Nanometern und schaffte es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Aber auch neue Konzepte zur ultra-kompakten Energiespeicherung und kompromisslosen Miniaturisierung von "Lab-on-a-Chip" Systemen sind in den vergangenen Jahren in seiner Arbeitsgruppe entstanden. "Die Auszeichnung ist für mich eine große Ehre, da es sich um einen international anerkannten Preis handelt, der nach längerer Zeit mal wieder an einen deutschen Wissenschaftler verliehen wurde", sagt Prof. Schmidt. In den vergangenen Jahren wurden beispielsweise Forscher aus den USA und Japan ausgezeichnet.
Die Verleihung fand am 7. März 2014 im Rahmen eines Fachkolloquiums statt. Der Preisträger hielt im Rahmen der Award-Zeremonie einen Vortrag zum Thema "Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen" (MAIN). Dies ist auch der Name eines Forschungsbaus, der in den kommenden Jahren unter der Sprecherschaft von Prof. Schmidt an der TU Chemnitz entstehen soll. Das "Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen" wird bis 2015/2016 an der Rosenbergstraße errichtet und mit 43,6 Millionen Euro von Bund und Ländern gefördert.
Der "Dresden Barkhausen Award" wird vergeben vom Materialforschungsverbund Dresden, dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme, Institutsteil Material Diagnostik IKTS-MD und der TU Dresden. Er ist nach dem Physiker Heinrich Barkhausen benannt, der von 1911 bis 1953 in Dresden wirkte und durch seine Forschung auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik international bekannt wurde.
Kontakt: Prof. Dr. Oliver G. Schmidt, Telefon 0371 531-33432, E-Mail oschmidt@etit.tu-chemnitz.de
Katharina Thehos
01.04.2014