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MINTeinander in ein neues Mentoring-Semester

Das Projekt "Girls´ Tandem" geht mit 13 an MINT-Studiengängen interessierten Schülerinnen in die nächste Runde

  • Die neue Girls´ Tandem-Generation mit Mira Weihe, der Koordinatorin des Projekts (r.). Foto: Beatrice Berthel

Am Samstag, dem 26. April, begann das Sommersemester 2014 für eine neue "Girls´ Tandem"-Generation, bestehend aus acht Mentoring-Paaren, die sich bei einer Auftaktveranstaltung an der TU Chemnitz näher kennenlernten. Im Laufe der kommenden Monate bieten MINT-Studentinnen Schülerinnen der 9. bis 12. Klassen aus Gymnasien in Chemnitz und Umgebung Einblicke in die Welt der Technik und Naturwissenschaften - ein Projekt, das 2006 auf Initiative der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der TU Chemnitz ins Leben gerufen wurde.

Die Projektkoordinatorin, Mira Weihe, hatte für diesen Tag ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Gleich nach der Begrüßung durch die Projektleiterin, Karla Kebsch, widmeten sich die neu gebildeten Tandems während eines bereits beim "Girls´Day" erfolgreich erprobten MINT-Parcours verschiedenen Experimenten aus Handwerk, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. An jeder der insgesamt acht Stationen wartete neben solch praktischer Versuche ein Wissensquiz auf die Teilnehmerinnen, wodurch nicht nur die für ein Hochschulstudium typische Verbindung zwischen Theorie und Praxis veranschaulicht wurde, sondern Schülerinnen auch noch ungeahnte Potentiale entdecken konnten. Schließlich erhoffen sich die Schülerinnen bei "Girls´ Tandem" zum einen, an den Studienalltag herangeführt zu werden und zum anderen, Studien- und Berufsperspektiven aufgezeigt zu bekommen, die mit ihren Talenten und Interessen übereinstimmen. "Ich weiß noch nicht genau, was ich studieren möchte. Deshalb würde ich jetzt gerne in verschiedene Studiengänge reinschauen und herausfinden, welcher Bereich mich am meisten interessiert", so Saskia, eine der neuen Mentees. Marie-Louise ist bereits zum zweiten Mal dabei: "Ich interessiere mich für Chemie und meine Mentorin hat mich im vergangenen Semester in Vorlesungen mitgenommen, die mich sehr fasziniert haben. Sie studiert eigentlich Sensorik und kognitive Psychologie, ein Studiengang, der viel mit Physik zu tun hat, und da das auch das Fach meines Leistungskurses ist, konnten wir uns gut zu vielen Dingen austauschen. Gefallen hat mir genauso das Rahmenprogramm mit Betriebsbesichtigungen, Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und teambildenden Maßnahmen, deshalb wollte ich ein weiteres Mal an Girls´ Tandem teilnehmen."

Die Mentoren stammen aus den unterschiedlichen MINT-Feldern wie Sensorik und kognitive Psychologie, Chemie, Computational Science sowie Medical Engineering. Somit können die Schülerinnen, die sogenannten Mentees, aus einer breiten Auswahl an Studiengängen schöpfen, und diese entsprechend kennen lernen. Die Mentoring-Beziehung ist darauf ausgelegt, dass Gymnasiastinnen Studentinnen im Uni-Alltag begleiten und in dem Zusammenhang Vorlesungen und Praktika mit besuchen dürfen. Im Mittelpunkt steht der Austausch von Studien- und persönlichen Erfahrungen, wie auch die Mentorin Stefanie Horn, Studentin des Fachs Medical Engineering, anmerkt: "Mir gefällt an Girls´ Tandem, dass ich jemandem erzählen kann, wie mein Studium aussieht und ich Erfahrungen weitergeben kann. Schließlich hat man als Schülerin noch nicht so viele Vorstellungen vom Studienalltag und dem, was man mit dem Studium bestimmter Studiengänge später einmal beruflich machen kann. Ich hätte damals auch gerne eine Mentorin gehabt, die mich in Vorlesungen und Seminare mitnimmt."

Darüber hinaus bietet das Projekt Mentees die Möglichkeit, erste Kontakte zu etablierten Wissenschaftlerinnen zu knüpfen. Schon beim ersten Treffen konnten sie gemeinsam mit ihren Mentorinnen bei einer Führung auf den 10. Studentischen Medientagen Chemnitz mit Entwicklern aus der Robotertechnik und aus der Forschung zur Interaktion mit digitalen Welten ins Gespräch kommen, nachdem sie ihren Entdeckergeist an einem an der TU konstruierten Multitouch-Tisch und einem Roboter selbst erprobt haben.

Seit dem letzten Semester erfreut sich "Girls´ Tandem" immer größer werdenden Zuspruchs, was einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung- und Nachwuchsförderung bedeutet, wie die Projektleiterin und Zentrale Gleichstellungsbeauftragte, Karla Kebsch, erläutert: "Es ist uns wichtig, den Schülerinnen, die sich für ein Studium im MINT-Bereich interessieren, aufzuzeigen, wie spannend und abwechslungsreich das Studium in den an der TU Chemnitz angebotenen Studienfächern sein kann und welch vielfältige Möglichkeiten sich damit für sie für ein späteres Berufsfeld ergeben. Mit unseren studentischen Mentorinnen, die sich in ihren Studiengängen wohl fühlen, sehr engagiert sind und gute Leistungen vorweisen, gelingt es, Vorbilder zu schaffen, die den Schülerinnen Mut machen und sie bestärken, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Wir hoffen, dass Girls‘ Tandem weiter so gut nachgefragt wird und es uns gelingt, immer mehr Schülerinnen für den MINT-Bereich zu begeistern und natürlich dann auch als Studentinnen hier an der TU Chemnitz zu begrüßen."

Die kommenden Monate halten ein vielfältiges Rahmenprogramm für die Mentoring-Tandems bereit, das voraussichtlich mit dem Beginn der Sommerferien enden wird. Anmeldungen für das Wintersemester 2014/2015 sind bereits wieder möglich.

Weitere Informationen: http://www.tu-chemnitz.de/girlstandem

(Autorin: Beatrice Berthel)

Katharina Thehos
28.04.2014

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