Mit dem richtigen Dreh
Tobias Junge absolvierte interessantes Schülerpraktikum an der Professur Experimentelle Mechanik
Im Fazit seines Praktikumsberichtes schreibt Tobias: "Dieses Praktikum gab mir die Möglichkeit, den Alltag an der Universität näher kennen zu lernen. Ich werde wohl später Maschinenbau studieren". Foto: Frank Pelz |
Im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums an der Professur Experimentelle Mechanik konstruierte der Schüler Tobias Junge, der gerade die Klasse 9 im Chemnitzer Goethe-Gymnasium besucht, einen Schraubendreher mit Messeinrichtung. Tobias Junge hatte sich für ein Praktikum an der TU Chemnitz entschieden, weil er sich besonders für Experimente und Messtechnik interessiert. "Außerdem wollte ich mal hinter die Kulissen einer Universität schauen", so der Gymnasiast. An der Fakultät für Maschinenbau lernte er Labors und Versuchseinrichtungen kennen und besuchte eine Vorlesung im Fach Technische Mechanik.
"Die eigentliche Praktikumsaufgabe bestand aber darin, einen Schraubendreher so zu konstruieren, dass damit Anzugsmomente von Schrauben exakt gemessen werden können", berichtet sein Betreuer Dr. Martin Stockmann. Lösbar sei dies durch die messtechnische Erfassung der bei Torsionsbeanspruchung auftretenden Dehnung mittels elektrischer Dehnungsmessstreifen (DMS). Tobias Junge beschäftigte sich mit den Grundlagen, präparierte die DMS und stellte den Anschluss an einen geeigneten Messverstärker her. Danach erfolgte die Kalibrierung. Das heißt, der Zusammenhang zwischen dem elektrischen Messsignal und der mechanischen Beanspruchung (Torsionsmoment) musste festgestellt werden. Beeindruckend fand der Chemnitzer Schüler die hohe Genauigkeit und den großen Messbereich. "Der Schraubendreher zeigt kleinste Drehmomente exakt an und kann trotzdem selbst bei größter Anstrengung mit Hand nicht überlastet werden". so Tobias Junge.
Mario Steinebach
13.06.2006