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Architektur auf dem Campus, die bewegt

Tag der Architektur am 28. Juni 2014 auch an der TU Chemnitz: Exklusive Führungen durch den Weinhold-Bau und das eniPROD-Bürogebäude

"Architektur soll bewegen. Nicht nur in dem Sinne, dass wir uns zahlreich auf den Weg begeben an einem Wochenende im Juni eines jeden Jahres, um einzelne Bauten, Ensembles oder Gärten und Plätze anzuschauen und damit das Planen und Bauen mit Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern kennenzulernen. Architektur soll vor allem dadurch bewegen, dass sie unsere Empfindungen anspricht, unsere Gedanken anregt und unsere Gefühle berührt", lädt Alf Furkert, Präsident der Architektenkammer Sachsen, 2014 zum Tag der Architektur ein. In über 30 Orten des Freistaates Sachsen öffnen am letzten Juni-Wochenende Architekten gemeinsam mit den Bauherren die Türen von mehr als 100 Architekturprojekten, offenen Büros und Architekturveranstaltungen. Sie stehen Rede und Antwort und geben interessante Einblicke in die Arbeit des gesamten Berufsstandes. In diesem Jahr sind auch zwei Gebäude der Technischen Universität Chemnitz an der Reichenhainer Straße im Programm, die am 28. Juni besichtigt werden können. Um 9.30 Uhr beginnt die Führung am Weinhold-Bau, um 11 Uhr am eniPROD-Bürogebäude, jeweils am Haupteingang.

Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau

Der 1972 errichtete Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau ist das an Nutzfläche größte Gebäude auf dem TU-Campus an der Reichenhainer Straße. Es bildet in Verbindung mit dem Hörsaalgebäude und der Mensa das Zentrum auf dem Campus. Das markante Gebäude in Stahlbetonskelettbauweise mit Betonfassade wurde bei der Sanierung zeitgemäß umgestaltet und von den Burger Rudacs Architekten aus München neu interpretiert. Für den Studien- und Forschungsbetrieb wurden moderne Bedingungen geschaffen. Auf etwa 13.700 Quadratmetern befinden sich zwei Hörsäle, 14 Seminarräume und acht Sprachkabinette, 90 Labore und 144 Büroräume. Hier haben Wissenschaftler der Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, Maschinenbau sowie Wirtschaftswissenschaften ihren Sitz; hinzu kommt das Zentrum für Fremdsprachen. Beide Hauptfassaden bestehen heute aus großformatig vorgefertigten, wärmegedämmten Sichtbetonkonstruktionen. Die Südfassade wird von einem Hauptfensterband geprägt, welchem jeweils alternierend ein niedrigeres Band gleicher Breite unter und über dem Hauptband folgt.

Das Gebäude wurde von 2009 bis 2013 umgebaut und saniert, die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 55 Millionen Euro. 36,5 Millionen Euro stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Damit ist dieses Vorhaben die bisher umfangreichste und kostenintensivste Baumaßnahme an der TU. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das InformationsZentrum Beton in Kooperation mit dem Bund Deutscher Architekten BDA dieses Projekt im Jahr 2014 mit dem mit 25.000 Euro dotierten Architekturpreis Beton auszeichnet. Insgesamt erhalten nur vier von 155 eingereichten Projekten diesen begehrten Preis.

Bürogebäude des Spitzentechnologieclusters "Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktionstechnik" (eniPROD)

Unweit des Weinhold-Baus wurde nach zwei Jahren Bauzeit im August 2013 das Bürogebäude des Spitzentechnologieclusters "Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktionstechnik eniPROD" an die TU Chemnitz übergeben. Etwa 100 Mitarbeiter der TU Chemnitz konnten in dem 2.600 Quadratmeter großen Neubau ihre modernen Büros beziehen. Der Entwurf stammt vom Leipziger Büro bhss-architekten GmbH. Das dreigeschossige, nicht unterkellerte Gebäude verfügt im Erdgeschoss über einen zentralen Konferenzraum, dessen Flurwände vollflächig mit fotografischen Kompositionen von Beat Streuli aus Brüssel künstlerisch gestaltet wurden. Die Büros und Beratungsräume befinden sich in den beiden darüber liegenden Etagen. Die Obergeschosse ragen an der Nordfassade um circa sechs Meter heraus und bilden einen geschützten überdachten Außenbereich. Hier sind Mitarbeiterbüros um die zentral gelegenen Professoren- und Beratungsräume gruppiert. In den großflächigen Büros können jeweils sechs bis acht Wissenschaftler im Team arbeiten. Die Fassade der Obergeschosse hebt sich bewusst vom verglasten Erdgeschoss ab. Hier erhielt das Gebäude durch eine Metallfassade aus strukturierten, ineinander greifenden Platten eine markante Außenhaut. Sie manifestiert diesen Neubau als Gebäude des Maschinenbaus auf dem Campus. Die Baumaßnahme wurde im Auftrag des Freistaates Sachsen mit Geldern des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie mit Landesmitteln und Eigenmitteln der TU Chemnitz durchgeführt und umfasste ein Investitionsvolumen von rund 5,7 Millionen Euro.

Das komplette Programm zum Tag der Architektur 2014 in Sachsen finden Interessenten unter tda.aksachsen.org.

Mario Steinebach
18.06.2014

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