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Hochschulpolitische Themen bei den Studierenden auf die Agenda rufen

Im Gespräch: Diana-Victoria Menzel und Adelheid Noack engagieren sich als Sprecherinnen der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS)

  • Adelheid Noack (l.) und Diana-Victoria Menzel setzen sich als Sprecherinnen der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften für die Interessen von Studierenden auf Landesebene ein. Foto: Julian Hoffmann

Als Zusammenschluss der Studierendenräte sächsischer Hochschulen setzt sich die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) für die Interessen von insgesamt 113.000 Studierenden der staatlichen Hochschulen Sachsens ein. Diana-Victoria Menzel und Adelheid Noack engagieren sich seit dem Frühjahr 2012 als Sprecherinnen der KSS. Menzel studiert an der TU Chemnitz den Masterstudiengang Politik in Europa; Noack studiert im Master Philosophie an der Universität Leipzig. Beide bringen Erfahrungen aus ihrer Arbeit in den Studentenräten in Dresden bzw. Leipzig in ihre jetzige Tätigkeit ein. Im Interview mit Katharina Thehos berichten sie von ihrer Arbeit und den aktuellen Aktivitäten der KSS.

Was sind Ihre persönlichen Ziele für Ihre Arbeit in der KSS?

Diana-Victoria Menzel: Ich habe mir vorgenommen, hochschulpolitische Themen bei den Studierenden wieder auf die Agenda zu rufen und das Engagement für die Studierendenschaft zu steigern. Es wäre schön, wenn wir ein Bewusstsein schaffen, dass die Ergebnisse unserer Arbeit zwar nicht sofort sichtbar sind, langfristig aber Prozesse nachhaltig beeinflussen können.

Adelheid Noack: Es ist schwierig für Studierende, ihre Interessen auf Landesebene zu kommunizieren und zu vertreten. Dafür gibt es die KSS. Ich persönlich habe mir vorgenommen, wieder eine Wahrnehmung für die Landesstudierendenvertretung unter den sächsischen Studierenden zu schaffen und einen Dialog zu finden, um Probleme auf Landesebene tragen zu können. Außerdem gilt es, deutlich zu machen, welche Vor- und Nachteile die letzte Legislaturperiode für die Studierenden mit sich gebracht hat. Ich denke da vor allem an den Beschluss, 1.042 Stellen an den sächsischen Hochschulen zu kürzen, die Änderungen im Hochschulfreiheitsgesetz 2012 und die rückläufige finanzielle Unterstützung im Hochschulbereich einschließlich der Studentenwerke.

Welche Aufgaben haben Sie als Sprecherinnen der KSS?

Menzel: Als Sprecherin hat man ein sehr umfangreiches Aufgabenfeld, das neben einem Vollzeitstudium kaum zu bewältigen ist: Wir nehmen Gesprächstermine mit Mitgliedern des Landtages wahr, verfassen Pressemitteilungen, geben Interviews zu aktuellen hochschulpolitischen Themen, treffen uns mit der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, starten Aktionen im Namen der Studierendenschaft gegen Fehlentscheidungen für den Hochschulbereich. Wichtig ist dabei immer der stetige Austausch mit Unterstützern von Gewerkschaften, Interessensverbänden und Initiativen zum Thema Hochschulpolitik.

Welche Themen stehen aktuell in der KSS ganz oben auf der Agenda?

Menzel: Derzeit fordern wir alle Studierenden offensiv auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Noack: Wir haben einen Fragenkatalog mit Wahlprüfsteinen erarbeitet, um die hochschulpolitischen Positionen der Parteien eruieren zu können. Hier geht es um Fragen wie die Masterstudienplatzvergabe, die Haltung bezüglich Studiengebühren und die Arbeitsrechte für studentische Hilfskräfte. Die Antworten der Parteien haben wir auf unserer Website www.kss-sachsen.de bereitgestellt.

In dem Zusammenhang rufen Sie auch alle sächsischen Studierenden und Hochschulmitarbeiter zur Unterzeichnung einer Petition auf, die Sie am 13. August an den Landtagspräsidenten Matthias Rößler übergeben wollen. Was hat es damit auf sich?

Menzel: Hier knüpfen wir an die Wahlprüfsteine der KSS an und haben unsere Erwartungen für die kommende Legislaturperiode im Bereich Hochschulpolitik als Forderungen formuliert.

Noack: Aller zwei Jahre wird in Sachsen ein Doppelhaushalt aufgestellt, der vom sächsischen Kabinett beschlossen wird. Um deutlich zu machen, dass für den Bildungsbereich immer noch zu wenig finanzielle Unterstützung vom Land kommt, wollen wir mit der Petition die derzeit laufenden Verhandlungen begleiten. Die Unterzeichnung ist auch im Büro des StuRas der TU Chemnitz möglich.

An welchen Stellen wünschen Sie sich noch mehr Mitwirkung von Studierenden?

Menzel: Ich persönlich fände es klasse, wenn der Wille zur Mitwirkung im eigenen StuRa unter den Studierenden wieder steigt, um die Themen der Hochschulstandorte stärker in die KSS zu transportieren. Es wäre schön, wenn die Studierenden ihre Ideen und Probleme nicht nur im kleinen Kreis diskutieren, sondern sich für eine Verbesserung der Situation nachhaltig stark machen, insbesondere für kommende Generationen. Am Hochschulstandort Chemnitz fällt mir oft auf, dass die Studierenden wenig hinterfragen und viele Umstände nach dem Motto “Augen zu und durch” bewältigen. Das muss nicht sein, dafür machen sich die Studierendenvertretungen stark!

Noack: Wir sind natürlich immer auf die Zuarbeit der ortsansässigen StudierendenRäten und engagierten Studierenden angewiesen, denn nur so erfahren auch wir von den aktuellen Problemen und können diese weiter transportieren. Umso mehr Feedback wir bekommen umso besser können wir Positionen und Forderungen gegenüber der Staatsregierung äußern. Die Probleme in Chemnitz sind oft nicht die gleichen wie in Dresden oder Leipzig. Außerdem sollten sich die Studierenden mehr in die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen an der eigenen Hochschule einmischen, auch wenn das nicht immer auf Gegenliebe stößt.

Katharina Thehos
04.08.2014

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