Exzellente Fachkräfte für die Region
53 Studierende erhielten am 13. Oktober 2014 ein Deutschlandstipendium und nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu ihren Förderern zu knüpfen
Zu einer „Veranstaltung der ganz besonderen Art“ begrüßte Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, am 13. Oktober 2014 im Gebäude des Spitzentechnologieclusters eniPROD. Auf dem Programm stand eine Feierstunde aus Anlass der Verleihung des Preises des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Universitätspreise und der Übergabe der Deutschlandstipendien. 53 Studierende werden für die kommenden zwei Semester über eine Förderung von 300 Euro pro Monat freuen. Die Deutschlandstipendien werden jeweils zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von privaten Sponsoren übernommen. „Wir haben heute Abend eine Menge Geld im Gepäck“, fasst der Rektor zusammen und dankte herzlich den Förderern – 27 sind derzeit für das Deutschlandstipendium an der TU Chemnitz aktiv. „Das Deutschlandstipendium zeigt das große Interesse von Wirtschaft und Gesellschaft an exzellenten Fachkräften“, so Prof. van Zyl.
Das bestätigte auch Roland Pozniak, Niederlassungsleiter Chemnitz der Deutschen Kreditbank AG (DKB), in seinem Festvortrag. Die DKB vergebe an 25 Hochschulen im ganzen Bundesgebiet Deutschlandstipendien, auch um „den Nachwuchs für das eigenen Haus zu gewinnen“, sagte Pozniak und ergänzte: „Über die Stipendien haben wir Zugriff auf die Elite.“ Außerdem wolle man Studierende in der Region halten – was für 2015 gelungen sei: „Dann werden wir in Chemnitz erstmals einen Stipendiaten einstellen können“, berichtete der Festredner und betonte, wie wichtig es sei, von Beginn des jeweiligen Stipendiums an den Kontakt zu dem Stipendiaten aufrecht zu erhalten. Hierzu biete die DKB Kennenlerntage im Unternehmen sowie feste Ansprechpartner und viel Praxiserfahrung in Form von Praktika oder Werksstudententätigkeiten an.
Einblicke in die Praxis erhofft sich auch Pia Wölfl durch ihr Stipendium. Die Bachelorstudentin der Mikrotechnik/Mechatronik wird von der Vattenfall Europe Mining GmbH unterstützt. Das Unternehmen vergibt im zweiten Jahr zwei Stipendien an der TU Chemnitz. „Wir engagieren uns an allen Hochschulen in der Region Sachsen und Brandenburg, sowohl mit Deutschlandstipendien als auch mit Stipendien der Stiftung Lausitzer Braunkohle“, so Unternehmensvertreter Jörg Waniek. Er freute sich über die fachliche Nähe der beiden Chemnitzer Stipendiatinnen, die großes Interesse haben, ihren Förderer kennenzulernen. Das zweite Stipendium erhielt Anne Bischof, Masterstudentin des Wirtschaftsingenieurwesens, die bisher bereits praktische Erfahrungen durch ihre Arbeit beim Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU gesammelt hat.
Bereits im dritten Jahr engagiert sich die CVAG Chemnitzer Verkehrs AG. „Der demographische Wandel trifft jeden“, sagte Regina Vogl als Vertreterin des Unternehmens, das durch das Deutschlandstipendium Kontakte zu potenziellen Bewerbern aufbauen möchte und einen Fokus auf das Fachgebiet Elektrotechnik legt: „Unsere Straßenbahnen fahren mit Strom“, so Vogl. Stipendiat Alexander Klitzsch studiert passend dazu im Master Regenerative Energietechnik und interessiert sich für Starkstromtechnik. Er möchte nach dem Studium sehr gerne in der Region bleiben und freut sich neben dem größer gewordenen finanziellen Spielraum vor allem über die neuen Kontakte.
Die Gelegenheit zum Netzwerken im Anschluss an die Feierstunde nutzten auch Elke Martin von der Volkswagen Sachsen GmbH – Motorenwerk Chemnitz und Stipendiat Alexander Hochmuth, der im Bachelor Maschinenbau studiert. „Wir beschäftigen bereits jetzt viele Praktikanten und möchten durch das Deutschlandstipendium die Chance nutzen, besonders gute Praktikanten zu gewinnen“, erklärte Martin und verwies darauf, dass Volkswagen Sachsen in der Vergangenheit bereits an anderen Standorten – unter anderem in Zwickau – Stipendien vergeben hat. Alexander Hochmuth arbeitet als Werkstudent bei der IAV GmbH in Chemnitz und möchte sich auch später beruflich in den Bereich Automobilbau orientieren. Durch das Stipendium hofft er, eine finanzielle Grundlage für ein Auslandssemester während seines Masterstudiums aufbauen zu können.
Die meisten Stipendien vergibt auch in diesem Jahr die Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. Zu den elf geförderten Studierenden gehört Julian Egger, Bachelorstudent der Medienkommunikation. Er wurde von einem Kommilitonen angesprochen, dass er sich aufgrund seines breiten Engagements in studentischen Initiativen und Gremien für ein Stipendium bewerben soll: Neben seiner Mitarbeit beim studentischen Radio UNiCC hat er sich in die Leitung der studentischen Wahlen eingebracht und ist auch selbst kürzlich in den Studentenrat gewählt worden. Privat betreibt der aus dem Sauerland stammende Student zudem ein eigenes Webradio. In dieses Projekt möchte er künftig wieder mehr Zeit investieren – da er durch das Deutschlandstipendium nicht mehr so sehr darauf angewiesen sei, als studentische Hilfskraft zu arbeiten.
Schon jetzt vormerken sollten sich alle Stipendiaten und Förderer den 3. Dezember 2014. Dann findet im Rahmen des weihnachtlichen Hoffestes der TU Chemnitz im Weinhold-Bau an der Reichenhainer Straße 70 der nächste Deutschlandstipendiaten-Stammtisch statt.
Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium an der TU Chemnitz: http://www.tu-chemnitz.de/tu/deutschlandstipendium
Kontakt: Heidrun Fischer, Zentrale Kontaktstelle für das Stipendienprogramm, Telefon 0371 531-31679, E-Mail heidrun.fischer@verwaltung.tu-chemnitz.de.
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Katharina Thehos
14.10.2014