Weltanschauliche Elemente der NS-Ideologie
Ringvorlesung „Sachsen, Europa und der Zweite Weltkrieg“: Am 22. Oktober 2014 spricht Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll
In der zweiten Sequenz der Ringvorlesung „Sachsen, Europa und der Erste Weltkrieg“ setzt sich Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (Chemnitz) mit den weltanschaulichen Elementen der NS-Ideologie auseinander. Die zentralen Versatzstücke bestanden aus einer rassistisch konnotierten radikalen Ablehnung des Judentums und des Kommunismus, die sich mit dem Glauben an eine "zivilisatorische Mission der germanischen Rasse" zur Kultivierung brach liegenden "Lebensraumes im Osten" paarten. Wohl hatte es derlei Vorstellungen in Deutschland wie auch in anderen europäischen Staaten bereits vor Aufkommen der NSDAP gegeben, jedoch erlangte keine dieser Bewegungen einen der Partei Hitlers vergleichbaren Stellenwert in der Parteienlandschaft der europäischen Nachkriegsordnung der 1920er- und 1930er-Jahre, bzw. fehlten ihr - wie im Falle Italiens - die Radikalität und die Bereitschaft, diese Weltanschauung in die Tat umzusetzen.
Frank-Lothar Kroll, Jahrgang 1959, studierte in Bonn und Köln Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie und Religionswissenschaften. 1987 wurde er an der Universität Köln mit einer Arbeit über „Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und das Staatsdenken der deutschen Romantik“ promoviert. 1995 habilitierte er sich mit der Schrift „Utopie als Ideologie. Geschichtsdenken und politisches Handeln im Dritten Reich“ an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2003 ist Frank-Lothar Kroll Inhaber der Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Zuletzt erschien von ihm in der bekannten Reihe C.H. Beck Wissen das Buch „Geschichte Sachsens“.
Die öffentliche Vorlesung beginnt am 22. Oktober 2014 um 19 Uhr im Weinhold-Bau der TU Chemnitz an der Reichenhainer Straße 70, Raum W014. Der Eintritt ist frei.
Die Termine der Ringvorlesung im Überblick: http://www.tu-chemnitz.de/phil/geschichte/eg/docs/plakat_rv_ws201415.pdf
Weitere Informationen erteilt Dr. Hendrik Thoß, Telefon 0371 531-32615, E-Mail hendrik.thoss@phil.tu-chemnitz.de.
(Autor: Dr. Hendrik Thoß)
Katharina Thehos
21.10.2014