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Schuhe, die begeistern

TU-Absolventin Jasmin Gaudel widmete sich in ihrer Abschlussarbeit und anknüpfenden Promotion dem Thema Sportschuhe und wurde kürzlich mit dem Marie-Pleißner-Preis ausgezeichnet

  • Sportwissenschaftlerin Jasmin Gaudel untersucht die Muskelaktivität beim Joggen auf dem Sportplatz der TU Chemnitz. Foto: Michael Chlebusch

Schuhe begeistern bekanntermaßen jede Frau. So auch Jasmin Gaudel. Die 25-Jährige zählt etwa 30 Paar ihr Eigen. Doch nicht etwa Absatzhöhe, Farbigkeit oder Oberflächen­material stehen für sie im Fokus. Einzig die Veränderung der muskulären Aktivität beim Gehen ist für die Absolventin der TU Chemnitz von besonderem Interesse, denn sie beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Einsatz von Schuhen im Sport. "Bei einem Minimal­schuh, vielen auch als Barfußschuh bekannt, weist der Fußheber eine geringere Aktivität auf als bei einem normalen Freizeit­schuh", erzählt Jasmin Gaudel und ergänzt: „An diesem Punkt setze ich mit meiner Forschung an. Nun möchte ich heraus­finden, wie sich das langfristig auf die Muskulatur und den Bewegungs­apparat auswirkt.“

Im Oktober 2008 nahm sie das Studium des Präventions-, Rehabilitations- und Fitness­sport an der TU Chemnitz auf. Bereits im Rahmen ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sie sich eingehend mit Schuhen, insbesondere mit der Passform bei Laufschuhen. Dabei blieb es auch im anschließenden Masterstudium, das sie im Dezember 2013 abschloss. Ihre Abschlussarbeit trägt den Titel „Betrachtung muskulärer Gangparameter unter Einfluss verschiedener Schuhbedingungen im Feld“ und wurde mit der Bestnote 1,0 ausgezeichnet. Umso plausibler erscheint somit auch die Bewerbung um den Marie-Pleißner-Preis durch Jasmin Gaudels Betreuer Falk Zaumseil. Mit dieser Auszeichnung sollen Absolventinnen motiviert werden, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Das Preisgeld in Höhe von 800 Euro stellt zusätzlich einen Anreiz dar, den Weg in die Wissenschaft zu wagen. Am 17. November 2014 fand die Preisverleihung statt, bei der die Preis­trägerinnen von Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl beglückwünscht wurden. Neben Jasmin Gaudel wurden zwei weitere TU-Absolventinnen mit dem Marie-Pleißner-Preis geehrt, den das Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung der TU bereits zum zweiten Mal auslobte. „Die Auszeichnung bedeutet mir sehr viel“, berichtet die Preisträgerin und ergänzt: „Die Abschlussarbeit stellte für mich eine große Herausforderung dar. Somit ist der Marie-Pleißner-Preis eine tolle Belohnung für die vorangegangenen Strapazen.“

Doch neben fachlicher Kompetenz und Inter­diszipli­narität der Forschung werde ebenso hochschulpolitisches und soziales Engagement von der Vergabekommission berücksichtigt. Zu Studienzeiten engagierte sich die 25-Jährige ehrenamtlich als Kursleiterin und Rettungs­schwimmerin für Kinder und Jugendliche. Sie führte Aqua- und Nordic Walking-Kurse durch. Zusätzlich ist sie nach wie vor als Übungs­leiterin beim Zwönitzer HSV in der Abteilung Volleyball aktiv und spielt selbst in der Volleyball-Damen­mannschaft. „Sport ist mir unheimlich wichtig. Als Sporttherapeutin muss ich auch authentisch sein und habe eine Vorbildfunktion. Doch insbesondere ist es für mich selbst ein körperlicher Ausgleich zum sitzlastigen Alltag am Schreibtisch. Es macht den Kopf frei und bringt mir neue Ideen und Inspiration für meine Forschungs­tätigkeit“, so die Sportwissen­­schaftlerin. Seit Januar dieses Jahres ist sie nun wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Bewegungs­wissenschaften der TU Chemnitz und forscht im Rahmen ihrer Promotion weiterhin an Schuhen. In ihrer Doktor­arbeit untersucht sie, wie sich das Joggen in Minimal­schuhen langfristig auf den Bewegungs­­apparat auswirkt.

(Autorin: Katharina Preuß)

Katharina Thehos
30.12.2014

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