Gelebter Transfer im Exzellenzcluster
Beim Treffen des Industrial Advisory Boards des Bundesexzellenzclusters MERGE präsentierten die Wissenschaftler ihre bisherigen Ergebnisse - 1. Wissenschaftstag findet am 1. April 2015 statt
Wissenschaftler des Bundesexzellenzclusters „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) präsentierten am 10. Februar 2015 bisherige Forschungsergebnisse im Rahmen des zweiten Treffens des Industrial Advisory Boards.
Mit lobenden und motivierenden Worten an die Wissenschaftler des Clusters und an die zahlreichen Industrievertreter eröffneten Prof. Dr. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz, und Prof. Dr. Dirk Landgrebe, Geschäftsführer des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, die Veranstaltung „MERGE Highlights“ im Virtual Reality Center des Fraunhofer IWU. Die Impulsvorträge verdeutlichten die Notwendigkeit innovativer Leichtbau-Fertigungstechnologien. Es sprachen Prof. Dr. Axel Herrmann, CTC GmbH Stade, Airbus, zum Thema „Schlüsseltechnologien für Hochleistungsstrukturen im Flugzeugbau“ und Prof. Dr. Thomas von Unwerth, TU Chemnitz, zum Thema „Neuartige schadstofffreie Antriebskonzepte“.
Neben dem Vortragsprogramm stand vor allem die Ausstellung „MERGE Highlights“ im Fokus des zweiten IAB-Treffens des Clusters. Der Industriebeirat, kurz IAB, besteht aus Industriepartnern kleinerer und großer Unternehmen, die regional aber auch weltweit agieren, und berät den Exzellenzcluster MERGE im Hinblick auf relevante Anwendungen und aktuelle Trends ressourcenschonender Technologien und Komponenten. Ziel des IAB-Treffens war es, die aktuellen Forschungsergebnisse und Demonstratoren zu begutachten und einen umfassenden Überblick über die tatsächlichen Bedürfnisse der Wirtschaft zu erarbeiten. Über 50 Wissenschaftler präsentierten ihre Arbeiten und vorläufigen Forschungsergebnisse an insgesamt fünf Stationen zu den Schwerpunkten: Funktionsintegration, In-line Prozess und Halbzeugtechnologien, Strukturintegration sowie Prozesstechnologie und Simulation. Ein Stand galt allein dem Chemnitz-Car-Concept, dem MERGE-Systemdemonstrator, an dessen Aufbau nahezu alle Teilprojekte beteiligt sind. Hierbei standen vor allem die Studentengruppe Fortis Saxonia mit ihrem entwickelten Leichtbaufahrzeug Umicore EcoBee und die in MERGE entwickelte Leichtbaufelge im Vordergrund.
Die Industrievertreter lobten die lebendige Präsentation an den einzelnen Stationen und die Möglichkeit mit den Mitarbeitern in Kontakt zu treten und über deren Forschung zu sprechen – ein wichtiger Schritt für den Forschungstransfer des Clusters. TU-Rektor Prof. van Zyl, hob besonders hervor, dass MERGE aus vielen Gründen ein gutes Beispiel für gelebten Transfer ist: „Es verbindet exzellente Wissenschaftler in ganz unterschiedlichen Forschungsgebieten mit innovativen Unternehmen und sichert damit unserer Region, dem Freistaat Sachsen und darüber hinaus die Innovationskraft, die wir im internationalen Wettbewerb benötigen."
Doch auch die Möglichkeit der einzelnen Wissenschaftler, sich mit Kollegen aus anderen Forschungsbereichen zu vernetzen, war ein positiver Effekt der Veranstaltung. Interdisziplinarität und die notwendige Vernetzung der Mitarbeiter aus insgesamt sechs interagierenden Teilbereichen sind in der Arbeit des Clusters von besonderer Bedeutung. Zu diesem Zweck wurde nun der Wissenschaftstag des Exzellenzclusters MERGE ins Leben gerufen. Der 1. Wissenschaftstag wird am 1. April 2015 im Weinhold-Bau auf dem Campus an der Reichenhainer Straße stattfinden. An diesem Tag wird nochmals die Ausstellung der MERGE Highlights anhand von Postern gezeigt. Im Fokus der Veranstaltung stehen Schwerpunktvorträge aus allen interagierenden Teilbereichen des Clusters. Eröffnet wird der 1. Wissenschaftstag durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Bernd Leitl, der für den Exzellenzcluster „Integrated Climate System Analysis and Prediction“ (CliSAP) der Universität Hamburg tätig ist; Abschluss bildet der Besuch von Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange (Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst). Interessierte Gäste, die sich über die Forschung im Exzellenzcluster informieren möchten, sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Um vorherige Anmeldung per E-Mail wird gebeten.
Mit dem Bundesexzellenzcluster "Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen" (MERGE) zählt die Technische Universität Chemnitz zu den Gewinnern der Bundesexzellenzinitiative. In dem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiten etwa 100 Wissenschaftler an der Technologiefusion im Leichtbau und damit an einer Schlüsseltechnologie der Zukunft. Der Bundesexzellenzcluster wurde 2012 im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder an der TU Chemnitz eingerichtet. Er wird bis 2017 mit 34 Millionen Euro gefördert.
Kontakt: Elisa Sommer, Marketing/PR Bundesexzellenzcluster MERGE, elisa.sommer@mb.tu-chemnitz.de, https://www.tu-chemnitz.de/MERGE/
(Autoren: Elisa Sommer und Sabrina-Dennise Möckel)
Katharina Thehos
23.02.2015