Willkommen in Chemnitz: Bei der Immatrikulationsfeier wurden die Erstsemester begrüßt - rund 1.800 Gäste folgten der Einladung
„Sie, liebe Neuimmatrikulierte, stehen im Mittelpunkt der heutigen Feier. Und Sie sind eine stolze Zahl.“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Dr. Andreas Schubert im Namen der Universitätsleitung und des Senates der Technischen Universität Chemnitz die Gäste der Immatrikulationsfeier, die am 8. Oktober 2015 in die Stadthalle gekommen waren. Der große Saal der Halle war bis auf den letzten seiner rund 1.800 Plätze besetzt. Mehr als 2.665 neue Studierende haben sich bislang für eines der 96 Studienangebote der TU Chemnitz entschieden – nochmals rund drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Über 550 von ihnen stammen aus den westdeutschen Bundesländern und rund 650 aus dem Ausland. „Diese Zahlen zeigen, dass die TU Chemnitz ihre Strahlkraft kontinuierlich und deutlich erhöhen kann. Sie ist in der Region stark verankert und wirkt darüber hinaus“, so Prof. Schubert. Der Prorektor für Wissens- und Technologietransfer stellte den Erstsemestern auch die weiteren Vertreter der Universitätsleitung sowie die Dekane der acht Fakultäten vor. „Ich eröffne das Wintersemester 2015/2016 und wünsche Ihnen einen guten Start“, schloss er seine Begrüßungsrede.
Marius Hirschfeld vom Student_innenrat der TU und Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, richteten ebenfalls Willkommensbotschaften an die neuen Studierenden. „Unsere Welt ist bunt und vielfältig und jeder Mensch hat einen Platz an unserer Technischen Universität“, sagte Marius Hirschfeld und erhielt dafür einen Zwischenapplaus. Den neuen Studierenden gab er vor allem zwei Begriffe mit auf ihren Weg: „Selbstständigkeit und Eigeninitiative – zwei Worte, die euch während des Studiums begleiten werden.“ In diesem Zusammenhang wies er auch auf die zahlreichen studentischen Initiativen, Hochschulgruppen und Clubs hin, die auf dem Campus ihren Sitz haben und vom Engagement der Studierenden leben. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig hatte einen handfesten Willkommensgruß im Gepäck: Die „Bedienungsanleitung Chemnitz“, die alle Gäste mitnehmen konnten und die unter anderem die Lieblingsplätze einiger Chemnitzer vorstellt. „Ich wünsche mir, dass Sie sich die Stadt erobern mit den Plätzen und dem Platz den sie hat“, lud die Oberbürgermeisterin ein, die auch den aktuellen starken Zustrom von Asylbewerbern nach Deutschland und damit auch nach Chemnitz thematisierte: „Das Stadtbild wird bunter. Um Akzeptanz in der Bevölkerung müssen wir ringen – arbeiten Sie daran mit!“
Daran anschließend sprach die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Petra Köpping, in ihrem Festvortrag zum Thema „Bedeutung von Vielfalt und Integration“. „Die Hochschulen in Sachsen sind Orte der Weltoffenheit und der kulturellen Vielfalt – und wir wollen, dass das so bleibt“, sagte Köpping und betonte: „Sachsen braucht Vielfalt: tüchtige Hände und vor allem kluge Köpfe.“ Sie wies unter anderem auf die zahlreichen Förderprojekte zur Integration von Asylbewerbern hin, fasst aber auch zusammen: „Geld alleine macht keine gelungene Integration – Integration lebt von Menschen. Die Universitäten und Hochschulen erfüllen dabei in diesen Tagen eine ganz besondere Funktion. Ich möchte mich bei allen Helferinnen und Helfern – auch hier in Chemnitz – ganz herzlich bedanken. Sie leisten Großartiges!“
Leben auf der Bühne und Studierende mit eigenen Geschichten
Zwischen und nach den Redebeiträgen brachten vor allem Studierende und Absolventen der TU Chemnitz Leben auf die Bühne. Der zweifache Weltmeister im Fahrrad Trial Marco Thomä und der Breakdancer Titus Lindl, die beide in Chemnitz studiert haben, die Akrobatikgruppe des Universitätssports und die studentische Theatergruppe „Turmbau 62“ sorgten für eine künstlerische und sportliche Umrahmung. Außerdem begleiteten die drei Klangkörper der Universität die Feierlichkeiten: Das Orchester Collegium musicum und der Universitätschor sorgten für den Auftakt und den Ausklang des Festaktes; die TU Big Band begleitete die Infomesse im Foyer der Stadthalle, bei der sich auch die Sponsoren der Veranstaltung präsentierten. Der Akademische Sanitätsdienst – eine der zahlreichen studentischen Initiativen an der TU Chemnitz – sicherte die Veranstaltung ab.
Im Anschluss an den Festakt konnten die neuen Studierenden bei einer Party mit Studentenbands Kontakte knüpfen. Jeder der Erstsemester hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, die ihn zum Studium an die TU Chemnitz geführt hat. Lennart Zahner aus Dresden hat sich für das Maschinenbau-Studium in Chemnitz entschieden, weil er unbedingt einen Bachelorabschluss machen will: „In Dresden kann man nur auf Diplom studieren – deshalb verabschiedete ich mich.“ Und der erste Eindruck von der Stadt Chemnitz und der TU? „Top.“ Laura Lang ist für ihren neuen Studiengang Medienkommunikation an der TU quer durch Deutschland gereist. Sie kommt ursprünglich aus Nümbrecht bei Köln und ihre einzige Möglichkeit, ihren Traumstudiengang zu studieren, bot die TU Chemnitz: „Aufgrund der sehr hohen NCs wurde ich nur in Chemnitz angenommen. Zunächst habe ich mir einige Sorgen gemacht, weil Chemnitz sehr klischeebelastet ist. Doch die Stadt konnte mich absolut positiv überraschen!“
„Ich wollte etwas Soziales verbunden mit Sprache machen. Außerdem hat mich das Auslandssemester angezogen“, begründet Julia Kehrer aus Torgau ihre Entscheidung für ein Bachelorstudium der Interkulturellen Kommunikation. Am liebsten würde sie so die Chance nutzen, innerhalb ihres Studiums nach Südamerika zu gehen. Die 19-Jährige kam bei der Immatrikulationsfeier in Gespräch mit Susan Leinweber, die aus der Nähe von Göttingen stammt. Aus Interesse am Themenfeld und den guten Einstiegschancen beginnt die ebenfalls 19-Jährige nun ein Studium der Psychologie in Chemnitz. „Ich fand es interessant eine Stadt, in der ich noch gar nicht war, ganz neu kennenzulernen“, so die Erstsemesterin, die immer mehr schöne Ecken der sächsischen Metropole entdeckt. Auch die Orientierungsphase in der ersten Oktoberwoche ist der Niedersächsin gut in Erinnerung geblieben.
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