Ein Pak(e)t voller Ideen
Übergänge ins und im Studium gestalten: TU Chemnitz beteiligt sich erneut erfolgreich am Bund-Länder-Programm zur Verbesserung von Studienbedingungen und Lehrqualität
Um die an der Technischen Universität Chemnitz bereits bestehenden hohen Qualitätsstandards in Studium, Lehre und Weiterbildung zu sichern und zu erhöhen, startete bereits im Oktober 2011 ein differenziertes Mentoring- und Betreuungsprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des so genannten Qualitätspaktes Lehre mit etwa fünf Millionen Euro gefördert wird. Das 26-köpfige Projektteam unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Fasbender, Prorektor für Lehre, Studium und Weiterbildung, hat bisher unter anderem Betreuungs- und Beratungsangebote ausgebaut und viele Akteure vom Studierenden bis zum Professor rund um das Thema Lehre miteinander vernetzt.
Diese Arbeit wird nun belohnt. Deutschlandweit werden 71 Universitäten, 61 Fachhochschulen sowie 24 Kunst- und Musikhochschulen von Oktober 2016 bis Dezember 2020 mit insgesamt 820 Millionen Euro vom Bund gefördert, darunter auch die Technische Universität Chemnitz. Dieses Auswahlergebnis für die zweite Förderperiode des Qualitätspakts Lehre gab Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka am 6. November 2015 in Berlin bekannt. „Gute Lehre ist für die Hochschulen zentral. Sie ist die Basis, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern: Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss führen, die Chancen der Digitalisierung nutzen oder einer zunehmend heterogenen Studierendenschaft mit ihren ganz unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Mit dem Qualitätspakt Lehre wurden bisher bereits 3.000 Stellen geschaffen und innovative Betreuungskonzepte umgesetzt. Gute Lehre ist heute als strategische Aufgabe an den Hochschulen etabliert und nicht mehr dem Engagement Einzelner überlassen – das ist ein Erfolg, der bleibt“, sagte Prof. Wanka.
Dem kann Prof. Fasbender nur zustimmen: „Dank des Qualitätspaktes Lehre können wir weiterhin innovative und bedarfsgerechte Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre entwickeln, was letztendlich auch zur Wertschätzung der Lehre als gleichrangige Aufgabe neben der Forschung beiträgt. Dass wir dabei weiterhin auch die Studierenden direkt mit einbinden, versteht sich von selbst, denn sie sind ja die Nutznießer guter Lehre. Unser erfolgreicher Fortsetzungsantrag bestätigt die hohe Qualität des bisher Geleisteten. Dafür bin ich unserem Qualitätspakt-Team und allen Beteiligten sehr dankbar.“
In der vierjährigen Folgeförderung zum Thema "Individuelle Übergänge ergründen, beraten und gestalten“ wird an der TU Chemnitz der Übergangsprozess von Studierenden stärker in den Blick genommen. Dabei werden Übergänge von der Schule ins Studium und vom Studium in den Beruf genau analysiert und mit verschiedenen Formaten und Angeboten passgenau untersetzt. „Hier gilt es, stärker als bisher auch interkulturelle Besonderheiten der Studieninteressenten und Studierenden zu beachten“, sagt Prof. Fasbender. Da jeder Übergangsprozess für sich betrachtet, sehr individuell und komplex ist, sollen aus der Erfahrung der ersten Förderperiode die bisher nebeneinander entwickelten Maßnahmen stärker aufeinander bezogen werden. „So sollen beispielsweise Brückenkurse vor dem Studienbeginn, durch die vorrangig der fachliche Übergang erleichtert wird, mit den Orientierungs-, Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen verknüpft werden“, blickt Projektkoordinatorin Dr. Maria Worf nach vorn. Künftig wird der Studienerfolg selbst im Rahmen von Pilotstudien zum Forschungsgegenstand. „Letztendlich wollen wir ergründen, wie sich an der TU Chemnitz die Gestaltung von Übergängen - insbesondere vor und während dem Studium – auf den Studienerfolg auswirkt“, so Dr. Worf.
Prof. Fasbender ist froh, dass auch die Weiterführung des sachsenweiten Verbundprojektes „Lehrpraxis im Transfer“ bekanntgegeben wurde. „So können wir auch auf der Ebene der Hochschullehrenden die Qualität der Lehre weiter verbessern.“
Weitere Informationen zum Projekt "Individuelle Übergänge ergründen, beraten und gestalten“ erteilt Dr. Maria Worf, Telefon 0371 531-36785, E-Mail maria.worf@hrz.tu-chemnitz.de.
Mario Steinebach
06.11.2015