Bezahlen mit Stein, Münze und Papier
Wissenswertes über die Geschichte des Geldes erzählten am 15. November 2015 die „Taschengeldexperten“ Susann Heidler und Freddy Kau von der Volksbank Chemnitz eG bei der Kinder-Uni Chemnitz
„Sicherlich gibt es heute ein paar Tricks, wie ihr zu Hause mehr Taschengeld herausschlagen könnt“, begrüßte Organisatorin Brita Stingl rund 500 Schüler bei der Kinder-Uni Chemnitz. Und tatsächlich: Mit Susann Heidler und Freddy Kau schickte die Volksbank Chemnitz eG am Vormittag des 15. November 2015 zwei ausgesprochene „Taschengeldexperten“ in den Hörsaal der Chemnitzer Universität, damit die Juniorstudenten das Geld fortan besser verstehen können. Das Kreditinstitut unterstützt schon seit mehreren Jahren das Angebot der Kinder-Uni Chemnitz und durfte in dieser Winterausgabe selbst eine Kindervorlesung gestalten. Wie sehr die Menschen das Thema Finanzen beschäftigt, wird nicht zuletzt an den vielen Begrifflichkeiten deutlich, die mit Geld in Verbindung gebracht werden. Kohle, Zaster, Moos und Schotter – den Kindern ist deren alternative Bedeutung durchaus bekannt. Was sie noch gemäß dem Veranstaltungstitel über „Taler, Taler, du musst wandern – die Geschichte über das Geld“ wissen, wollten die beiden Finanzexperten testen. Zunächst lag da natürlich die Frage nahe, wofür man sein Geld alles verwenden kann. Die Juniorstudenten brauchten nicht lang, um zu erörtern, dass man für Lebensmittel, Spielzeug und Kinobesuch wohl den einen oder anderen Euro braucht.
Das dieser bis zu seiner europaweiten Einführung im Jahr 2002 eine bewegte Geschichte hat, zeigten Susann Heidler und Freddy Kau den Kindern chronologisch auf. Noch bevor die ersten Münzen aus Edelmetall vor etwa 2.700 Jahren in der Türkei geprägt wurden, galten Muscheln, Perlen, Federn und sogar Kamele als beliebte Tauschmittel. Das heutige Papiergeld ist eine aus dem 10. Jahrhundert stammende chinesische Erfindung. In der Leichtigkeit und einfacheren Aufbewahrung der Noten sah man damals deren Vorzüge. Wie schwer ein Sack voll Geld dennoch sein kann, bewies ein Vater-Sohn-Duo, das sich ein kleines Kräftemessen lieferte. Den Wettkampf, ob sich wohl ein gefüllter Leinensack mit Münzen oder ein Schein im Wert von 200 Euro länger mit ausgestrecktem Arm ruhig halten lässt, entschied am Ende der starke Schüler für sich. In welchen EU-Ländern ein solcher Geldsack noch hilfreich wäre, wussten die Juniorstudenten ebenso, wie sie auch im Quiz andere weltweite Währungen erkannten. Zugleich brachten sie in Erfahrung, dass der internationale Wert des Euros von seinem Wechselkurs abhängt. Gemeinsam mit den Sieben- bis Zwölfjährigen wagten die Geldexperten auch einen Rückblick auf vergangene Zahlungsmittel wie die D-Mark oder die Währung der DDR, die einigen anwesenden Eltern noch bekannt vorkamen. Immer wieder kündigten sich außerdem Expertenfragen mit einem lauten Trommelwirbel an, die die Schüler vor teils knifflige Rechenaufgaben oder Wissensfragen aus der Finanzwelt stellten. Aber kein Problem für die Juniorstudenten, die auf jede Frage auch eine Antwort wussten. „Wir haben heute echte Experten in unseren Reihen“, stellte Susann Heidler beeindruckt fest.
Um sich auch in späteren Jahren besser in der Finanzwelt bewegen zu können, erklärten die Bankmitarbeiter den Kindern, an welchen Sicherheitszeichen man echte Geldscheine erkennt, wer sie drucken darf und wie sie in Umlauf kommen. Doch handelt man im Finanzwesen nicht nur mit Scheinen und Münzen, sondern legt diese auch unsichtbar auf Konten an, nicht nur, um später jederzeit mit der Karte zahlen zu können. Susann Heidler und Freddy Kau erklärten den Juniorstudenten, was ein Sparkonto alles kann. Schließlich kann man ein solches auch schon in jungen Jahren eröffnen. Was eine Bank dann mit dem angelegten Geld macht, wer Zinsen bekommt oder wofür man langfristig sein Vermögen anlegen kann – keine Frage blieb unbeantwortet, damit die Juniorstudenten tatsächlich ihr Taschengeld bald vermehren können. Gerade angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes lohnt sich vielleicht ein gesparter Taler, geben die Taschengeldexperten zu bedenken. „Uns hat es viel Spaß mit euch heute gemacht“, bedankte sich Susann Heidler am Ende der Vorlesung.
Musikalisch wird es dann beim nächsten Mal: Am 6. Dezember 2015, dem Nikolaustag, besucht das Orcheser Collegium musicum der TU Chemnitz die Kinder-Uni und trägt neben weihnachtlichen Liedern auch Instrumentenkunde vor.
Weitere Informationen zur Kinder-Uni Chemnitz: https://www.tu-chemnitz.de/tu/kinderuni/
(Autor: Andy Schäfer)
Katharina Thehos
15.11.2015