Ausgezeichnetes Medienprojekt zur Flüchtlingshilfe
Das Projekt „Medien und Asyl“ der Professur Medienkommunikation wird im Sommersemester 2016 vom Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsen gefördert
Bereits seit April 2015 arbeitet die Professur Medienkommunikation der TU Chemnitz an einem umfassenden Medienprojekt für Geflüchtete. Geleitet wird dieses von Andreas Bischof und Vivien Sommer. Im Rahmen des HDS.Forum Lehre, der Jahrestagung des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS), wurde das Projekt mit dem Titel „Medien und Asyl. Qualitative Evaluation und Konzeption von Medienangeboten für Asylbewerber" ausgezeichnet. Damit zusammenhängend erhält das Projekt „Medien und Asyl“ für den Zeitraum des Sommersemesters 2016, also von April bis September 2016, eine Förderung in Höhe von 15.000 Euro aus den Mitteln des Qualitätspakts Lehre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Ziel der Projektförderung ist die Entwicklung von Lösungsstrategien für fachspezifische Herausforderungen der Lehre und die Vernetzung von Lehrenden zu hochschuldidaktischen Themen.
Aus insgesamt 23 Einreichungen wurden sechs Projekte ausgewählt, die vor allem durch universitätsübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Lehrenden der Hochschulen sowie den Einbezug der Studierenden bei der Gestaltung des Lernarrangements überzeugten. Die ausgewählten Projekte kooperieren im Verbundprojekt „Lehrpraxis im Transfer“ und werden durch das HDS bei der Durchführung der Maßnahmen koordiniert. Die TU Chemnitz ist in dieser Projektkohorte mit zwei Lehr-Lern-Projekten vertreten, darunter auch das von Bischof und Sommer konzipierte Projekt „Medien und Asyl“. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit den mitwirkenden Studierenden ein Medienangebot für Asylsuchende in Deutschland zu entwickeln, das über Rechte und Pflichten aufklärt sowie entscheidende Informationen zur Verfügung stellt.
„Wir freuen uns sehr, im Rahmen des HDS bei unserem Projekt gefördert zu werden“, berichtet Sommer und erklärt ergänzend, welche Schritte die Projektarbeit umfasst: „Wir starteten das Projekt zu Beginn des Sommersemesters 2015 und arbeiteten gemeinsam mit 50 Bachelorstudierenden des Studiengangs Medienkommunikation an der konkreten Eruierung des Informationsbedarfs von Asylsuchenden. Dabei konzentrierten wir uns in den Befragungen vorrangig auf die Gruppe der Experten, in unserem Fall waren das vor allem freiwillige Helfer und Betreuer von Asylbewerbern. Für das laufende Semester haben wir uns gemeinsam mit 15 Studierenden des Masterstudiengangs Digitale Medien- und Kommunikationskulturen vorgenommen, den Medienbedarf aus Sicht der Asylbewerber zu ermitteln.“ Um die Bedürfnisse und das implizite Wissen der Flüchtlinge einfach erheben zu können, soll im Januar 2016 ein spielerischer Workshop nach dem Konzept des „object recycling“ stattfinden. Das Grundkonzept des Workshops wurde von der Kommunikationsdesignerin Viola Kup übernommen, die nach diesem Prinzip mit jungen Erwachsenen aus Kenia unterschiedliche Medienprojekte umsetzt. Die 15 Medienstudenten der TU Chemnitz transformieren Kups Konzept nun und passen es an die Arbeit mit den Asylbewerbern an. „Unsere Studierenden haben sich in drei Teams zusammengefunden: Das Kontakterteam stellt den Kontakt zu den Asylbewerbern her, die an den Workshops und langfristig am Projekt teilnehmen. Unser Organisationsteam kümmert sich um all die Dinge, die mit der Konzeption und der Umsetzung des Workshops zu tun haben. Das Medienteam betreut die Asylbewerber selbst und beantwortet alle Fragen der allgemeinen Öffentlichkeit“, erklärt die Projektkoordinatorin.
Für den Zeitraum der Projektförderung im kommenden Jahr sind anschließend der Aufbau sowie die inhaltliche Füllung der Wissensplattform geplant. „Wir erhoffen uns vom Workshop gute Ergebnisse, die wir ab April 2016 umsetzen können. Einen Großteil der Förderungssumme werden wir für den Einsatz studentischer Hilfskräfte nutzen, die sich intensiv mit dem Projekt beschäftigen werden. Im Idealfall wird unsere Plattform Ende des Sommersemesters 2016 online sein und den Asylbewerbern ihre Ankunft und ihr Leben in Deutschland erleichtern. Bei der Erarbeitung der Inhalte sollen Asylbewerber direkt miteingebunden werden“, so Sommer.
Weitere Informationen sind auf der Webseite zu finden unter https://www.tu-chemnitz.de/phil/imf/mk/medien_und_asyl sowie bei Facebook http://www.facebook.com/medienundasyl und Twitter https://twitter.com/MedienUndAsyl.
(Autorin: Katharina Preuß)
Katharina Thehos
02.12.2015