Startschuss für "Sächsisch-Tschechisches Hochschulkolleg"
TU Chemnitz intensiviert Zusammenarbeit mit tschechischen Partneruniversitäten - Öffentliche Auftaktveranstaltung am 26. Oktober 2006
Nach dem erfolgreichen Aufbau des "Sächsisch-Tschechischen Hochschulzentrums" in den vergangenen drei Jahren richtet die Technische Universität Chemnitz nun das "Sächsisch-Tschechische Hochschulkolleg: Hochschule - Wirtschaft - Gesellschaft" ein. Dieses Folgeprojekt wird mit Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIA gefördert. Die Gesamtkosten der bis Mitte 2008 geplanten Maßnahme betragen etwa 450.000 Euro, die zu 75 Prozent von der Europäischen Kommission finanziert werden.
"Übergeordnetes Ziel ist es, die fachwissenschaftliche Kooperation über die sächsisch-tschechische Grenze hinweg zu verstetigen und den Ausbau eines auf Dauer angelegten Netzwerks weiter voranzutreiben", erklärt der Initiator und Koordinator des Projektes, Prof. Dr. Peter Jurczek von der Professur Sozial- und Wirtschaftsgeographie der Chemnitzer Universität. Zu den tschechischen Partnerhochschulen gehören vorrangig die Westböhmische Universität Plzeň-Cheb/Pilsen-Eger sowie die Universitäten in Liberec/Reichenberg, Ústí nad Labem/Aussig an der Elbe, České Budějovice/Budweis, Brno/Brünn und Praha/Prag (Karls- und Wirtschaftsuniversität). "Außerdem sollen die fachwissenschaftlichen Erkenntnisse aus diesem Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Weiterentwicklung des sächsisch-tschechischen Grenzraums leisten", sagt Prof. Jurczek.
Das grenzübergreifende Vorhaben besteht aus fünf Teilen: So werden zehn studentische Workshops zu wirtschafts-, sozial- und geisteswissenschaftlichen Themen durchgeführt. Außerdem werden Informationen zur Existenzgründung vermittelt und eine "Sächsisch-Tschechische Praktikantenbörse" eingerichtet. Das Hochschulzentrum wird darüber hinaus Exkursionen im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet durchführen sowie die Alumni-Aktivitäten in Bezug auf tschechische Absolventen der TU Chemnitz unterstützen.
"Die immer enger werdende Zusammenarbeit Deutschlands mit Tschechien ist Ausdruck der fortschreitenden Integration in Europa. Nicht zuletzt deshalb ist diesem Prozess sowohl in der Forschung als auch in der Lehre an der Chemnitzer Universität frühzeitig Rechnung getragen worden. Europa - insbesondere Ost- und Mitteleuropa - gehört mittlerweile zu einem wichtigen Schwerpunkt unserer Universität", sagt der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes. Deshalb wurden in Chemnitz in den vergangenen Jahren bereits mehrere Europa-Studiengänge eingerichtet. "Durch den Aufbau des "Sächsisch-Tschechischen Hochschulkollegs" kann ein weiterer bedeutender Akzent gesetzt werden, um die wissenschaftliche Zusammenarbeit insbesondere auch mit unseren Nachbarn dauerhaft zu etablieren", ergänzt der Rektor.
Die sächsisch-tschechische Hochschulkooperation und speziell das Projekt "Sächsisch-Tschechisches Hochschulkolleg" wird erstmals am 26. Oktober 2006 im Rahmen einer Auftaktveranstaltung der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr im "Alten Heizhaus" der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62 (Innenhof). Nach der Begrüßung durch den Rektor und einem Grußwort der Chemnitzer Bürgermeisterin Heidemarie Lüth folgt der Hauptvortrag zum Thema "Zukunftschancen des sächsisch-tschechischen Grenzraums", der von einem leitenden Beamten des Sächsischen Staatsministeriums des Innern gehalten wird. Daran schließen sich Kurzreferate bzw. Statements des Projektleiters, des Konsuls der Tschechischen Republik in Sachsen, der Rektoren bzw. Prorektoren der tschechischen Partneruniversitäten sowie der Vertreter der regionalen Projektpartner - der Initiative Südwestsachsen e.V., der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen sowie des Leibniz-Instituts für Länderkunde e.V. - an.
Am Nachmittag gehen die am Kolleg beteiligten Hochschullehrer und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter in Klausur, um die studentischen Workshops vorzubereiten und ihre Beteiligung bei den weiteren Teilprojekten zu konkretisieren.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Peter Jurczek, Telefon (03 71) 5 31 - 34 911, E-Mail peter.jurczek@phil.tu-chemnitz.de.
Anmeldungen für die Auftaktveranstaltung nimmt Ilona Scherm, Telefon (03 71) 5 31 - 34 503, E-Mail ilona.scherm@phil.tu-chemnitz.de entgegen.
Mario Steinebach
14.10.2006