Die vielen Facetten des Fechtens
Tagung im Schloßbergmuseum Chemnitz betrachtet vom 18. bis 20. Februar 2016 das Fechten als Mittel der persönlichen und institutionellen Repräsentation – Anmeldung ist noch möglich
Das Schwert wird von vielen intuitiv mit blutigen Ritterkämpfen im Mittelalter verbunden. „Doch die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kampfkünste dienten neben ihrer offensichtlichen Verwendung als Angriffs- und Verteidigungsmittel im Ernstkampf weiteren Zwecken, unter anderem der Unterhaltung, der Rechtsfindung und der Repräsentation von Individuen und Institutionen“, sagt Thore Wilkens, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der TU Chemnitz. Viele Quellen spiegeln diese Heterogenität wider und erzwingen geradezu eine interdisziplinäre Herangehensweise. Vor diesem Hintergrund findet vom 18. bis 20. Februar 2016 im Schloßbergmuseum Chemnitz eine wissenschaftliche Tagung statt, die Fechten als Mittel der persönlichen und institutionellen Repräsentation in den Mittelpunkt rückt. Experten aus ganz Deutschland nähern sich dem Tagungsthema aus historischer, germanistischer, sportgeschichtlicher und realienkundlicher Perspektive. Eine besondere Bedeutung für die Wissenschaft haben dabei die überlieferten Fechtbücher, die wertvolle Hinweise geben auf Fechtmeister und die Kunst des Schwertkampfes geben.
Das Besondere an der Chemnitzer Tagung ist, dass Theorie und Praxis direkt verbunden werden. „In einer sogenannten offenen Halle werden am letzten Tag praktische Szenarien aus Fechtbüchern demonstriert und diskutiert“, erläutert Wilkens, der seit neun Jahren zur Chemnitzer Trainingsgruppe „Blossfechter“ gehört. Zudem werden auch internationale Aspekte berührt. So betrachtet Manouchehr Khorasani aus Frankfurt am Main die soziale Stellung des Ringkampfes und der Ringer in der iranischen Geschichte.
Eine Anmeldung zur Tagung ist noch bis zum 12. Februar 2016 per E-Mail an thore.wilkens@phil.tu-chemnitz.de möglich. Die Tagungsgebühr beträgt 15 Euro.
Das Tagungsprogramm auf einen Blick: https://www.tu-chemnitz.de/uk/pressestelle/2016/Kunst%20dye%20dich%20zyret.pdf
Weitere Informationen erteilt Thore Wilkens, Telefon 0371-531-36123.
Mario Steinebach
03.02.2016