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Auszeichnung von Belgiens größter Universität

Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Inhaber der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der TU Chemnitz und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, erhielt Ehrendoktorwürde der KU Löwen

Prof. Dr. Reimund Neugebauer erhielt von der größten Hochschule Belgiens - der Katholischen Universität Löwen (KU Löwen) - die Ehrendoktorwürde. Der Inhaber der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft wurde von der Fakultät für Ingenieurwesen für seine wissenschaftlichen Arbeiten in den Fachbereichen Maschinenbau und Produktionstechnik ausgezeichnet.

„Es ist für mich eine große Ehre und Freude, heute diese hohe akademische Auszeichnung der Katholischen Universität Löwen zu empfangen. Es berührt mich sehr, durch diese besondere Ehrung ein Teil der fast 600 Jahre alten Geschichte Ihrer so großen und bedeutenden Hochschule zu werden“, sagte Prof. Neugebauer bei seiner Dankesrede. Rik Torfs, Rektor der KU Löwen, zeichnete den Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft aus für seinen Beitrag zum Wiederaufbau der sächsischen Fertigungsindustrie nach der Wiedervereinigung, für seine Verdienste bei Fragen der Energie-, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in der modernen Fertigung, für den Aufbau internationaler Forschernetzwerke und für seine führende Rolle als Forschungsmanager in der Fertigungsindustrie.

Fraunhofer ist mit Forschungsprojekten zu Themen aus dem Maschinenbau und der Produktionstechnik eng mit der belgischen Stadt Löwen verbunden. Zusammen mit der KU Löwen ist Europas größte Organisation für angewandte Forschung beispielsweise einer der Treiber des europäischen Forschungsvorhabens "Mehrwert in der Fertigung". Das als Wissens- und Innovationsgemeinschaft KIC (Knowledge and Innovation Community) organisierte Projekt ist eines von fünf geplanten KICs des aktuellen Rahmenprogramms der Europäischen Kommission für Forschung und Innovation Horizon 2020. Zudem arbeitet Fraunhofer eng mit dem Interuniversity Microelectronics Centre (IMEC) in Löwen zusammen, einem der größten Forschungszentren für Nano- und Mikroelektronik in Europa. Beide Organisationen kooperieren aktuell unter anderem an kostengünstigen und energieeffizienten Anwendungen für das Internet der Dinge.

Zum Benutzerverhalten innerhalb des „Internet of Things“ forschte von 2010 bis 2013 auch Wissenschaftler der Professur Werkzeugmaschinen und Umformtechnik der TU Chemnitz unter Prof. Neugebauers Leitung gemeinsam mit Experten der Juristische Fakultät der KU Löwen sowie weiteren Partnern innerhalb des EU-Projektes "uTRUSTit - Usable Trust in the Internet of Things". Die Chemnitzer brachten insbesondere ihre Kompetenzen zur Entwicklung und Vorbereitung von Virtual Reality Simulationen in dieses Projekt ein, die Partner in Belgien untersuchten die gesetzlichen Herausforderungen im Hinblick auf Sicherheits- und Privatheitsaspekte im Internet der Dinge.

Zur Person: Prof. Dr. Reimund Neugebauer

Reimund Neugebauer studierte Maschinenbau an der TU Dresden mit dem Schwerpunkt Produktionstechnik. Nach dem Diplom war er dort als wissenschaftlicher Assistent tätig und promovierte 1984. Dem folgten eine leitende Tätigkeit in der Maschinenbauindustrie und die Habilitation 1989. Danach wurde er als Hochschullehrer an die TU Dresden berufen, wo er 1990 die Geschäftsführung des Institutes für Werkzeugmaschinen übernahm. 1992 wurde er Leiter der neu gegründeten Fraunhofer-Einrichtung für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz, die schon zwei Jahre später zum Institut ernannt werden konnte. Seit 1993 ist er Ordinarius für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik an der Technischen Universität Chemnitz. Dort gründete er auch das Institut für Werkzeugmaschinen und Produktionsprozesse IWP und ist seit 2000 dessen Direktor. Von 2003 bis 2006 war er zudem Dekan der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz.

Der 63-Jährige ist seit 2012 der zehnte Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften und Verbände. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und Fellow der Internationalen Akademie für Produktionstechnik (CIRP). Von 2010 bis 2011 war er Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP). Seit 2015 ist er einer der beiden Vorsitzenden des Hightech-Forums, das die Bundesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode 2017 in allen Themen der Hightech-Strategie begleitet und berät.

2003 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Technologischen Universität STANKIN in Moskau, 2007 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Brno, 2012 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität München, 2013 die der Stellenbosch University, Südafrika, 2014 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Prag und 2015 die Ehrendoktorwürde 2015 der Universität von Neapel "Federico II" sowie die Ehrendoktorwürde der TU Breslau.

Seit 2005 ist er Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und seit 2012 Träger des Sächsischen Verdienstordens. Seit 2015 ist er Mitglied der Nationalakademie Leopoldina.

(Quelle: u.a. Pressemitteilung der Fraunhofer-Gesellschaft)

Mario Steinebach
10.11.2016

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