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Supercluster „Leichtbau“ soll entstehen

Technische Universitäten in Chemnitz und Braunschweig wollen gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern Kompetenzen im Leichtbau bündeln und internationale Spitzenstellung ausbauen

Die Technischen Universitäten in Chemnitz und Braunschweig wollen innerhalb eines Jahres unter Einbeziehung des Bundesexzellenzclusters „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) an der TU Chemnitz sowie des Forschungscampus „Open Hybrid LabFactory“ (OHLF) ihre Kompetenzen und Stärken bündeln, einen Supercluster auf dem Gebiet des Leichtbaus aufbauen und u. a. über weitere große Projekte ihre internationale Spitzenstellung ausbauen. Beide Seiten schlossen dazu am 17. August 2017 eine Kooperationsvereinbarung.

„Die TU Chemnitz hat sich auf dem Gebiet der Leichtbauforschung nicht nur regional, sondern auch national und international eine führende Rolle erarbeitet, die sie mit starken nationalen und internationalen Partnern weiter ausbauen möchte“, sagt Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der Technischen Universität Chemnitz. In Kooperation mit der TU Braunschweig und der OHLF könne wirkungsvoll die Lücke zwischen der Grundlagenforschung und der anwendungsnahen Forschung in der insbesondere für Deutschland strategisch wichtigen Schlüsseltechnologie Leichtbau geschlossen werden. „In der OHLF entwickeln wir gemeinsam mit Unternehmen wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Lösungen für den großserientauglichen Leichtbau. In Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz können wir neue Projekte angehen, die Mehrwert für uns und unsere Industriepartner bieten“, fügt Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der TU Braunschweig, hinzu. Zudem würden vor allem für regionale KMU Barrieren in Richtung risikoreicher Hightech-Entwicklungen abgebaut und der Zugang zu Forschungs­einrichtungen erleichtert.

Ziel der Kooperationspartner ist es, eine gemeinsame Organisationsstruktur zur Herstellung von Carbonfasern und eine Forschungs-Roadmap zu entwickeln. Dafür sollen vor allem auch die komplementären Ansätze der Grundlagenforschung im Exzellenzcluster MERGE und der Anwendungsforschung in der OHLF berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Soweit Anlagen zur Erforschung verbesserter Produktionsmethoden von Kohlenstofffasern aufgebaut werden, sollen dort gemeinsame Forschungsvorhaben durchgeführt werden. So wollen die TU Braunschweig und die TU Chemnitz im Laufe eines Jahres mindestens ein Großprojekt initiieren.

Stichwort: Bundesexzellenzcluster MERGE

Der Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) ist unter Führung der TU Chemnitz aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hervorgegangen. In diesem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiten seit 2012 etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Technikerinnen und Techniker an einer Technologiefusion multifunktionaler Leichtbaustrukturen. Ziel ist es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Textilien, Kunststoffe und Metalle zusammenzuführen und mit Sensorik und Aktorik auszustatten. Mehrkomponentenbauteile können dann in Großserie kostengünstiger und energieeffizienter produziert werden. Im Bundesexzellenzcluster sind auch Großunternehmen und zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen eingebunden, die komplementär die Wertschöpfungskette „Vom Werkstoff zur Leichtbaustruktur“ abbilden. Die Projektergebnisse des Clusters bedienen führende Märkte der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, des Maschinenbaus und der Mikrosystemtechnik. https://www.tu-chemnitz.de/MERGE

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator Bundesexzellenzcluster MERGE an der TU Chemnitz, Telefon 0371 531-23120, E-Mail lothar.kroll@mb.tu-chemnitz.de

Stichwort: Forschungscampus OHLF

Der Forschungscampus OHLF „Open Hybrid LabFactory“ ist als öffentlich private Partnerschaft aus der Forschungscampus-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erwachsen. Die OHLF hat sich unter Führung des Niedersächsischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik der TU Braunschweig und der Volkswagen AG die Umsetzung des „Demokratisierten Leichtbaus“ zum Ziel gesetzt. Weitere Mitglieder des in Wolfsburg angesiedelten Leichtbaucampus sind Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, die BASF, Thyssen-Krupp-Steel, Magna und weitere Firmen, wobei hier sowohl international marktführende Unternehmen als auch eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen integriert sind. http://open-hybrid-labfactory.de

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Klaus Dilger, Leiter des Instituts für Füge- und Schweißtechnik an der TU Braunschweig, Telefon 05361 8902452-0, E-Mail info@open-hybrid-labfactory.de.

Mario Steinebach
17.08.2017

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