Bildungsbotschafter gesucht
TU-Alumnus Torsten Menzel setzt sich als Regionalleiter von Teach First für gerechtere Bildungschancen unabhängig von sozialer Herkunft ein – TU-Alumni können Fellow werden
Gerechte Bildungschancen, unabhängig von sozialer Herkunft und anderen Faktoren – das gehört zu den großen Herausforderungen der Bildungspolitik. Die Teach First Deutschland gGmbH unterstützt dieses Vorhaben, auch in Sachsen. Für das Schuljahr 2018/19 stellt Teach First bis zu 60 Fellows ein. Bewerben können sich auch Studierende und Alumni der Technischen Universität Chemnitz. Informationen zur Bewerbung sind online verfügbar.
Im Freistaat werden Mitglieder der Initiative, sogenannte „Fellows“, ab dem kommenden Schuljahr 2018/19 aktiv. Das sind Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die für zwei Jahre bezahlt und in Vollzeit an Schulen in sozialen Brennpunkten gehen, dort Klassen betreuen und als Vertrauensperson sowie Lernhelferinnen und -helfer zur Verfügung stehen. Hauptziel ist es, jedem Kind einen guten Abschluss zu ermöglichen und damit die Chancen auf den Wunschberuf zu erhöhen. Reguläre Stellen im Lehramt werden dadurch keine eingespart. Gefördert wird Teach First durch das Sächsische Kultusministerium mit insgesamt 2,7 Mio. Euro jährlich.
TU-Alumnus Torsten Menzel will mehr Bildungsgerechtigkeit in Sachsen
2005 traf Torsten Menzel die Entscheidung, Europa-Studien an der TU Chemnitz zu studieren. Das Studium versprach eine „Horizonterweiterung“. Zudem hatte Menzel so „mehrere fachliche Perspektiven in einem Studium vereint, mehrere Länder und Kulturen im Blick. Hinzu kam der Schwerpunkt auf Mitteleuropa mit der Möglichkeit, Polnisch zu lernen. Das war außergewöhnlich und attraktiv“, erinnert sich Torsten Menzel.
Nach dem Studium an der TU, einem Master in Vergleichender Sozialpolitik in Oxford und einer fünfjährigen Tätigkeit im Deutschen Bundestag als Büroleiter eines SPD-Abgeordneten wurde Menzel Regionalleiter in Sachsen. Zwischen Bachelor und Master lernte er Teach First als Fellow kennen. „Ich habe eine Welt kennengelernt, die ich nicht kannte: Eine berufsvorbereitende Schule in Berlin-Neukölln tickt anders als mein Gymnasium in Meißen oder die Studierendenschaft der TU Chemnitz“, berichtet er.
Als Regionalleiter in Sachsen müsse Menzel „permanent unterschiedliche fachliche ‚Brillen‘ aufsetzen, um Problem zu bewerten und Lösungen zu finden“. Hierfür habe das Studium in Chemnitz geholfen, denn hier habe er gelernt, „interdisziplinär zu denken“. Sein derzeitiges Ziel sei es, „Sachsen ein wenig bildungsgerechter zu machen, als es bisher ist“. Aufgerufen zur Bewerbung sind Hochschulabsolventen, die Karriere und Ideale für mehr Bildungsgerechtigkeit verbinden wollen. Als TU-Alumnus würde sich Menzel besonders über Bewerbungen aus Chemnitz freuen.
Homepage mit weiteren Informationen zu Teach First in Sachsen: http://bit.ly/2qSHCxa
Pressemeldung des Sächsischen Ministeriums für Kultus „Teach First Deutschland: Zusätzliche Unterstützung an Schulen für Schüler aus schwierigem sozialen Umfeld“: bit.ly/2HXKvEk
(Autoren: Marie Model/Matthias Fejes)
Matthias Fejes
25.04.2018