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"Sehr gute Chancen bei der sächsischen Exzellenzinitiative"

Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange zeigte sich beeindruckt von der TU Chemnitz - In einer Podiumsdiskussion stand sie Rede und Antwort

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Bild oben: Im Labor des Institutes für Print- und Medientechnik erhielt die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange zur Erinnerung an ihren Besuch einen Digitaldruck. Bild Mitte: Prof. Dr. Thomas Geßner (2.v.l.) erläuterte der Ministerin den Anwendungsbezug der Forschung im Zentrum für Mikrotechnologien. Bild unten: MDgt. Dr. Ronald Werner, Abteilungsleiter Hochschulen im SMWK, und Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange stellten sich der Diskussion. Fotos: Mario Steinebach/Christine Kornack

Im Rahmen ihrer "Hochschultour" besuchte die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, am 18. April 2007 die Technische Universität Chemnitz. Nach einem einstündigen Gespräch mit der Universitätsleitung besichtigte die Ministerin den Campus. Zuerst führten sie Peter Voit, Chemnitzer Niederlassungsleiter des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), sowie die Mitglieder des Rektorates der TU Chemnitz über die Baustelle des neuen Institutsgebäudes für Physik.

Im Anschluss konnte sich die Ministerin am Institut für Print- und Medientechnik sowie im Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) überzeugen, auf welch hohem Niveau Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung betrieben wird. Prof. Dr. Arved Hübler, Leiter des Institutes für Print- und Medientechnik, erläuterte die Entwicklung auf dem Gebiet der gedruckten Elektronik. In diesem Zusammenhang stellte er beispielsweise den weltweit ersten auf Folie gedruckten elektronischen Chip vor. Seit dieser Innovation aus dem Jahr 2005 haben sich bis heute zahlreiche Anwendungsgebiete erschlossen, etwa im Sammelkarten-Onlinespiel "HurraFussball" der Menippos GmbH, einer von Studenten aus Mittweida und Chemnitz gegründeten Firma.

Im Zentrum für Mikrotechnologien erläuterte dessen Direktor Prof. Dr. Thomas Geßner die Einbindung des Zentrums in die internationale Forschungslandschaft und führte die Ministerin durch die Reinräume des Zentrums. Die Ministerin war nicht nur von der Ausstattung und der Vielzahl der hier bearbeiteten Projekte beeindruckt. Unter anderem stellten die Mitarbeiter des ZfM ein transportables Nahinfrarot-Spektrometer vor, mit dem Drogen, Arzneimittel und Schadstoffe schnell, sicher und kostengünstig bestimmt werden können.

Die Wissenschaftsministerin räumte der Chemnitzer Universität sehr gute Chancen ein, in die Exzellenzinitiative des Freistaates Sachsen zu kommen. "Insbesondere die beeindruckenden Forschungsleistungen der TU - unter anderem im Bereich Mikro- und Nanotechnologie - seien für den Wirtschaftsstandort Sachsen von enormer Bedeutung", so Stange. Der Freistaat will in den nächsten Jahren 110 Millionen Euro für herausragende Forschungsprojekte bereitstellen und damit sicherstellen, dass die Universitäten Sachsens den Anschluss an die über die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder geförderten Hochschulen nicht verlieren.

Nach ihrem Campusrundgang schnitt die Ministerin bei einer Podiumsdiskussion eine ganze Palette hochschulpolitischer Themen an und stand dem Publikum Rede und Antwort. Vor allem das künftige Hochschulgesetz und die darin zu formulierende Hochschulautonomie standen im Mittelpunkt. So sehe das neue Gesetz vor, mehr Verantwortung vom Staat in die Hochschulen zu verlagern. "An den Hochschulen muss es Gremien geben, die diese Verantwortung übernehmen", sagte die Ministerin. Neben dem Rektorat, dem Senat und dem Hochschulrat seien dies aber auch die Leitungen von Fakultäten, Instituten und Zentren. Bezogen auf die derzeit im Freistaat zwischen den Koalitionspartnern CDU und SPD heiß geführte Debatte um das Thema Personalhoheit, erläuterte die Ministerin ihre Position. Im Sinne eines Kompromisses mit der CDU könne sie sich vorstellen, modellhaft den Hochschulen, die es sich zutrauen, die Dienstherrenschaft zu übertragen.

Wiederholt sprach sich die Ministerin gegen die Einführung von Studiengebühren in Sachsen aus. Angesichts des Hochschulpaktes 2020 könne es sich Sachsen nicht leisten, auf Studienanfänger, die finanziell nicht so gut gestellt sind, zu verzichten". Die Vorzüge des Studiums in Sachsen sollen deshalb künftig auch stärker in den alten Bundesländern artikuliert werden. Zudem sprach sich die Ministerin dafür aus, den im Hochschulvertrag festgeschriebenen Stellenabbau an den Hochschulen angesichts der zu erwartenden Studentenzahlen auszusetzen.

Im Hinblick auf den Bologna-Prozess forderte die Ministerin die Hochschulen bei der Modularisierung ihrer Studienangebote auf, sich immer zuerst danach zu fragen, über welche Kompetenzen die Absolventen eines Studienganges beim Eintritt in den Arbeitsmarkt verfügen müssen, um daraus die Erfordernisse des Studiums abzuleiten.

Mario Steinebach
19.04.2007

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