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Küssen erlaubt

875 Jahre Chemnitz: Studierendenprojekt gibt wissenschaftliche Einblicke in die Welt des Küssens im 18. Jahrhundert - Projekt wird am 6. Juli 2018 in der Galerie Borssenanger vorgestellt

Küssen, knutschen, fummeln. Im hypersexualisierten Jahr 2018 steht der Kuss in Chemnitz beinahe kaum noch in einem außersexualisierten Kontext. Dabei gibt es zahlreiche weitere Bedeutungen – im familiären, freundschaftlichen oder politischen Umfeld: etwa der freundschaftliche Kuss auf die Wange, der elterliche Kuss von Vätern und Müttern auf die Stirn ihrer Kinder oder der sozialistische Bruderkuss von Erich Honecker und Leonid Breschnew. Aber wie war das früher, etwa im Jahre 1727 in Chemnitz? Wie wurde damals geküsst? Das untersuchte ein Team Studierender der Technischen Universität Chemnitz um Prof. Dr. Christoph Fasbender, Professur für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, im Rahmen des 875-jährigen Jubiläums der Stadt Chemnitz. Zum Team gehören Pascal Anselmi, der sich - in Zusammenarbeit mit der Grafikerin Nadine Rothe - um das Layout des Buches im Rahmen des Projekts kümmert, Jessica Gläser, studentische Hilfskraft an der Professur und zuständig für die Planung der Seminarabläufe, Heidi Hupfer, die sich um das kulinarische Wohl sorgt, denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen, sowie Lisa Kretschmer, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, und Diana Lucia Feitsch, welche die Projektkoordination und die Organisation des Rahmenprogramms übernommen hat.

Kussgewohnheiten gestern und heute

Die Grundlage für das Projekt bildet das 1727 in Chemnitz erschienene Buch „Historisch-Philologische Untersuchung von den mancherley Arten und Absichten der Küsse“ von Gotthilff Werner. In ihm kategorisiert und beschreibt der Autor, der später als Pfarrer in Hohenstein-Ernstthal wirkte, sechs verschiedene Formen des Kusses, etwa den „Göttlichen Kuss“ oder den „Kuss der Wollust“. So gibt er einen zeithistorischen Einblick in die Welt der Küsse seiner Zeit. Dabei ging es nicht nur um Liebe und Lust, sondern auch um Würde und Verrat.

Um diese Welt auch für die Chemnitzer und Chemnitzerinnen des Jahres 2018 erfahrbar zu machen, passte das Team die Originalausgabe an die heutigen Lesegewohnheiten an. Hinzu kamen weiterführende und einordnende Kommentare zu den jeweiligen Arten der Küsse. Als weitere Besonderheit des Projektes haben 15 Chemnitzer Künstler und Künstlerinnen speziell für die Gestaltung der Neuveröffentlichung des 80-seitigen Buches Sonderarbeiten angefertigt.

Premiere zum Internationalen Tag des Kusses

Das Projekt, das Buch und die zahlreichen Kunstwerke werden am 6. Juli 2018, dem Internationalen Tag des Kusses, von 18:00 bis 21:00 Uhr in der Galerie Borssenanger, Straße der Nationen 2 bis 4, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Untermalt wird die Präsentation durch eine Lesung aus der Neuveröffentlichung durch die Schauspielerin Magda Decker vom Schauspielhaus Chemnitz sowie einer Improvisationsperformance des Tänzers und Choreografen Leonardo Fonseca. Zudem gibt es Musik vom Duo "Somebody loves you" aus Paderborn.

Kontakt: Prof. Dr. Christoph Fasbender, Telefon 0371 531-37866, E-Mail christoph.fasbender@phil.tu-chemnitz.de

Mario Steinebach
04.07.2018

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