Auf internationalem Parkett kennt sie sich sehr gut aus
Prof. Dr. Uwe Götze, Vertreter des Rektors und Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz, verabschiedete die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Beate Neuss in den Ruhestand
Nach fast 24-jähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz wurde Prof. Dr. Beate Neuss, die die Professur Internationale Politik leitete, in den Ruhestand verabschiedet. Am 18. Oktober 2018 überreichte ihr Prof. Dr. Uwe Götze, Vertreter des Rektors und Prorektor für Transfer und Weiterbildung der TU Chemnitz, die Ruhestandsurkunde.
Beate Neuss studierte an der Universität Münster und an der Ludwig-Maximilians-Universität München Politikwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte und Soziologie. 1983 wurde sie im Fach Politikwissenschaft promoviert. 1992 erfolgte die Habilitation auf diesem Gebiet. Neuss arbeitete von 1980 bis 1993 als wissenschaftliche Assistentin bzw. Oberassistentin am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1978 bis 1994 nahm sie einen Lehrauftrag an der Außenstelle München der Wayne State University wahr. 1985 hatte Neuss eine Gastprofessur an der University of Minnesota, Minneapolis (USA). In den kommenden drei Jahren führte sie mehre Forschungsprojekte in die Vereinigten Staaten von Amerika. Von 1989 bis 1990 hatte sie einen Lehrauftrag an der Universität Bamberg und von 1992 bis 1994 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Politik, einer institutionell selbständigen Einrichtung an der Universität München. Seit 1995 ist Beate Neuss Professorin für Internationale Politik an der TU Chemnitz, zuvor hatte sie diese Professur ein Jahr lang vertreten.
1997 gehörte Neuss zu den Initiatoren des Politik- und Regionalwissenschaftlichen Symposiums an der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz, das seitdem 21 Mal stattfand. Bemüht, Doktoranden und Studierenden Einblicke in die politische Praxis zu ermöglichen, lud sie seit 2001 zu einem Wochenendseminar „Praxis und junge Wissenschaft im Dialog“ ein. Dem Praxisbezug und der Ausbildung von Schlüsselfähigkeiten diente seit 2004 auch die Entsendung studentischer Delegationen der TU Chemnitz zur weltgrößten UN-Simulation „NMUN“ in New York; die Studierenden wurden stets mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Neuss führte seit 2016 mehrfach mit dem Sapir Academic College Sderot in Israel den "German-Israeli Relations Workshop" für Studierende beider Länder durch. An der TU Chemnitz leitet sie seit Jahresbeginn 2018 das Internationale Promotionskolleg „Sicherheit und Entwicklung im 21. Jahrhundert“, auch hier wird die wissenschaftliche Begleitung der Dissertationen durch Exkursionen in Konfliktregionen ergänzt.
Von 1997 bis 2000 hatte Neuss das Amt der Studiendekanin der Philosophischen Fakultät inne und seit 1997 ist sie Vertrauensdozentin der Konrad-Adenauer-Stiftung an der TU Chemnitz. Seit 2014 ist sie Mitglied im Kuratorium der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung „Internationale Sicherheit“ der Universität Bonn. Soeben wurde sie von Verteidigungsministerin von der Leyen erneut in den Beirat der Bundesakademie für Sicherheitspolitik berufen, dem sie seit 2015 angehört. Zudem ist sie seit 2017 stellvertretenden Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft.
Mario Steinebach
18.10.2018