Wenn aus Ideen Unternehmen werden - "Smarte Matratze" erreichte 1. Platz in der Kategorie „Wissenschaftler"
Preisträger des SAXEED-Ideenwettbewerbs gekürt – Aktives Lagerungskissen, Notfall-App für Diabetiker und Hörspielplattform ganz vorn dabei
Bereits zum 14. Mal waren Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Professorinnen und Professoren an den vier südwestsächsischen Hochschulen aufgerufen, innovative und kreative Geschäftsideen beim SAXEED-Ideenwettbewerb „Schicke Ideen“ einzureichen. Mehr als 140 Gäste waren am 21. Januar 2019 der Einladung zur Abendveranstaltung mit Preisverleihung in die Mensa auf dem Campus der Technischen Universität Chemnitz gefolgt. Gemeinsam kürten sie mit der Live-Jury die besten Ideen.
„Smarte Matratze“ erhielt 1. Preis
Gewinner in der Kategorie „Wissenschaftler" wurde das Team „cumulino“ um Lukas Boxberger und Isabel Schulze von der TU Bergakademie Freiberg in Verbindung mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU). Sie überzeugten sowohl Live-Jury als auch Publikum mit der Idee einer „smarten Matratze“. Das heißt eines aktiven Lagerungskissens für Säuglinge, das Schädeldeformationen vorbeugen und somit die Gefahr von Folgeschäden wie Kieferverformungen oder Schielen vermindern soll. Das „Cumulino“ getaufte Produkt bewegt den Kopf des Babys durch eine kontinuierliche, geräuschlose Formveränderung langsam nach links und rechts. Ermöglicht wird dies nicht durch Motoren, Pneumatik, Hydraulik oder Magnetismus – sondern durch den Einsatz eines Formgedächtnismaterials. Das Team kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro freuen, welches vom Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) gestiftet und übergeben wurde.
Not-App für Diabetiker punktete in der Kategorie „Studierende“
Den ersten Preis in der Kategorie „Studierende" gewann Elisa Israel aus Mittweida. Ihre Idee für eine „Notfall-App für Diabetiker“ überzeugte die Jury. Die Studentin aus dem Studiengang Molekularbiologie/Bioinformatik möchte eine App entwickeln, die Diabetikerinnen und Diabetiker vom Typ 1 in Notfällen hilft. Dahinter steht die Überlegung, dass viele Diabetik-Kranke eine Unter- oder Überzuckerung erst spät oder gar nicht bemerken. Dies kann zu Ohnmachtsanfällen mit lebensgefährlichen Situationen führen – ein diabetisches Koma kann eintreten. Der oder die Betroffene ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage, sich selbst zu helfen oder Hilfe zu alarmieren. Das soll die App mit Notruffunktion übernehmen. Im nächsten Schritt will Elisa Israel nach Finanzierungsmöglichkeiten und Programmierern suchen, die sie bei der Umsetzung unterstützen. Der Preis ist ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert und wurde von der Volksbank Chemnitz eG gestiftet und übergeben.
Sonderpreis für interaktives Hörbuch – Visions-Preis für vernetzten Bilderrahmen
Darüber hinaus lobte das Chemnitzer Unternehmen chemmedia AG im Rahmen des SAXEED-Wettbewerbs erneut einen Sonderpreis aus. Über ein mietfreies Start-up-Büro für ein Jahr im Coworking-Space „Kabinettstückchen“ in Chemnitz kann sich Max Rose, Student der Angewandten Informatik an der TU Chemnitz, freuen. Mit seinem Projekt „audory“ entwickelt er eine Online-Plattform für interaktive Hörspiele, von der sowohl passionierte Hörspielhörer als auch -autoren profitieren sollen. Autorinnen und Autoren bekommen mit einem mitgelieferten Editor die Möglichkeit, ihre eigenen interaktiven Hörspiele zu erstellen und ihrer Kreativität bei der Erstellung von Entscheidungsbäumen freien Lauf zu lassen. Die Hörerin beziehungsweise der Hörer hat auf der anderen Seite die Möglichkeit, den Lauf der Geschichten zu steuern.
Zum zweiten Mal ausgeschrieben war zudem der SAXEED-Visionspreis. Gestiftet werden das Preisgeld in Höhe von 150 Euro und Freikarten für alle Teammitglieder von der Boulderlounge Chemnitz GmbH. Gewonnen haben die Chemnitzer Studierenden Julia Viktoria Höß, Shiwen Qiu, Gabriel Harzer, Söhnke Dirks und Romy Kaden. Die Studierenden aus der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften sowie aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften überzeugten mit ihrer Idee eines digitalen Bilderrahmens mit WhatsApp-Verbindung.
Von smarten Autos bis intelligenten Therapieplänen – die Zweit- und Drittplatzierten im Überblick
Der 2. Platz in der Kategorie „Studierende" und 500 Euro Preisgeld, gestiftet von der Technologie Centrum Chemnitz GmbH, ging an Abdallah Mola aus Jordanien. Er arbeitet in seinem Projekt „SIMCAR“ an der Nachrüstung von smarten Funktionen für ältere PKW.
Mit der Einreichung „KeepcOntrol“ konnten Linda Steinhäußer, Claudia Schröter, Maximilian Möbius, Philipp Schläfke und Tamana Omari aus Mittweida überzeugen. Ihr intelligenter Strohhalm soll vor Übergriffen durch K.O.-Tropfen schützen. Gestiftet wird der Preis in Höhe von 300 Euro von der Sächsischen Aufbaubank.
Das Projekt „DMMC – Direktes Ultraschallgießen“ schaffte es auf Platz zwei in der Kategorie „Wissenschaftler“. Das Chemnitzer Gründungsprojekt um Robert Pippig, Dr. Ihsan Özer und Dr. Thomas Grund aus Chemnitz arbeitet an einem neuartigen Fertigungsprozess für Werkstoffe von hoher Qualität sowie werkstoffflexiblen Lösungen für neue Anwendungsfelder. Das Team erhielt 100 Euro Preisgeld.
Platz drei in der Kategorie „Wissenschaftler“ ging an Felix Kettner, Masterstudent, sowie Karoline Griesbach und Kim Schmidt, Wissenschaftlerinnen an der TU Chemnitz. Mit „midori – digital solutions“ setzen sie mit ihrer Geschäftsidee im Bereich der Therapietreue bei der Medikamenten-Einnahme an. Das Team konnte sich über 100 Euro freuen.
Hintergrund: „Schicke Ideen“
Das Gründernetzwerk SAXEED der südwestsächsischen Hochschulen macht es sich mit dem Wettbewerb „Schicke Ideen“ zur Aufgabe, unter allen Einsendungen die besten Geschäftsideen zu finden. Zur Teilnahme aufgerufen waren alle Studierenden, Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren der vier SAXEED-Standorte: TU Chemnitz, TU Bergakademie Freiberg, Hochschule Mittweida sowie Westsächsische Hochschule Zwickau. Insgesamt wurden in diesem Wettbewerbsjahr 39 Geschäftsideen eingereicht. Jede Einreichung erhielt dabei in der ersten Bewertungsrunde drei Juryfeedbacks aus den Perspektiven „Wissenschaft“, „Wirtschaft/Banken“ und „Existenzgründungsförderung“. Sowohl das Publikum als auch eine siebenköpfige Live-Jury entschieden auf Basis der Kurzpräsentationen über Siegerinnen, Sieger und Platzierte.
Auch 2019/2020 wird es wieder einen Ideenwettbewerb geben. Der Bewerbungszeitraum startet Anfang des kommenden Wintersemesters.
Weitere Informationen erteilt Jana Mitschke, Telefon 0371 531-19998, E-Mail jana.mitschke@saxeed.net
(Autorin: Jana Mitschke)
Matthias Fejes
23.01.2019
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