Zeitreise durch 100-jährige Bildungstradition der Volkshochschulen in Sachsen
"Wanderausstellung zur Kultur- und Bildungsgeschichte der vhs in Sachsen" ist zum TUCtag am 4. Mai 2019 im Hörsaalgebäude zu sehen
Im Jahr 2019 feiern die Volkshochschulen in Deutschland ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum, denn 1919 wurde die Volkshochschule erstmals im Artikel 148 der Weimarer Verfassung aufgeführt und als tragende Säule der Erwachsenenbildung genannt. Danach wurden bundesweit zahlreiche Volkshochschulen gegründet, auch in Sachsen. Im Freistaat gab es 1926 bereits 48 Abend-Volkshochschulen sowie eine Heimvolkshochschule. Die Würdigung der 100-jährigen Bildungstradition der Volkshochschulen in Sachsen, aber auch die lange vernachlässigte Bildungsgeschichte der Erwachsenenbildung im Freistaat, veranlasste den Sächsischen Volkshochschulverband (SVV) zu einer Aufarbeitung in Form einer Wanderausstellung.
In deren Mittelpunkt steht eine qualitative und systematisch-historische Analyse der vhs-Arbeit im kulturgeschichtlichen Kontext, die gemeinsam mit der Professur Erwachsenenbildung und Weiterbildung der Technischen Universität Chemnitz durchgeführt wurde. In Zusammenarbeit mit Dr. Anja-Mede-Schelenz (Kulturwissenschaftlerin und Erwachsenenpädagogin), Tobias Lemke (Erziehungswissenschaftler und Erwachsenenpädagoge) und Anne Bieß (Studentin der Pädagogik) wurde erstmals die Geschichte der Volkshochschule in Sachsen systematisch recherchiert und in einer Wanderausstellung wissenschaftlich aufbereitet zusammengestellt. Zusätzlich begleitet wurde das Projekt von einem wissenschaftlichen Beirat sowie einem Team von Zeitzeugen. Entstanden ist eine umfangreiche Sammlung und Aufarbeitung historischer Fakten und Bilder. Zum TUCtag am 4. Mai 2019 – dem Tag der Universität – kommt diese Ausstellung für einige Stunden auf den Campus der TU. Im Raum N002 des Hörsaalgebäudes, Reichenhainer Straße 90, sind die zahlreichen Tafeln zu sehen – übrigens auch das letzte Mal in Chemnitz. Danach wandert die Ausstellung ins Landratsamt in Annaberg-Buchholz. Danach wird sie an mehreren Stationen, u. a. in Olbernhau, Zittau, Zwickau, Borna, Markkleeberg, Kamenz und Leipzig, gezeigt. Im Rahmen der Ausstellung wird auch einer Broschüre zur Geschichte der sächsischen Volkshochschulen ausgereicht.
Hintergrund: Volkshochschulen in Sachsen
Die sächsischen Volkshochschulen haben ca. 4.800 vorwiegend freiberuflich und auf Honorarbasis tätige Kursleiterinnen und Kursleiter im Einsatz, führen jährlich mehr als 17.000 Kurse und Veranstaltungen durch, leisten dabei über 400.000 Unterrichtsstunden mit knapp 190.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in 16 eigenständigen Volkshochschulen an 47 Standorten. Die Rechtsträger der sächsischen Volkshochschulen sind Kommunen, Landkreise, Eigenbetriebe, eingetragene Vereine sowie gemeinnützige GmbHs.
Weitere Informationen zur Wanderausstellung erteilt Tobias Lemke, Telefon 0371 531-39524, E-Mail tobias.lemke@phil.tu-chemnitz.de
Mario Steinebach
29.04.2019