Die nutzerorientierte Gestaltung von Mensch-Technik-Systemen war sein zentrales Anliegen
TU-Rektor Prof. Dr. Gerd Strohmeier verabschiedete den Psychologen Prof. Dr. Josef Krems in den Ruhestand
Nach 24-jähriger Lehr- und Forschungstätigkeit an der Technischen Universität Chemnitz wurde Prof. Dr. Josef Krems, der die Professur Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie leitete, in den Ruhestand verabschiedet. Am 7. Oktober 2019 überreichte ihm der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, die Ruhestandsurkunde.
Josef Krems studierte bis 1980 an der Universität Regensburg Psychologie, Philosophie und Medizin. 1984 folgte an dieser Universität die Promotion und 1990 die Habilitation. Er war dort als akademischer Rat, später als Oberassistent und Privatdozent tätig. Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem an das Computer Science Department der Carnegie-Mellon University, Pittsburgh (USA). Danach übernahm er Gastprofessuren an der Ohio State University (Columbus, OH, USA) und an der Universität in Potsdam. Seit 1995 leitete er die Professur für Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie an der TU Chemnitz. Eine weitere Gastprofessur führte ihn 2006 an die Ching-Keng Universität in Taiwan.
Forschungsseitig befasste sich Krems insbesondere mit Verkehrspsychologie, Elektromobilität, Neuen Medien, Abduktivem Schließen und Urteilsbildung. In seiner Forschung untersuchte er grundlegende Prozesse der menschlichen Informationsverarbeitung (Kognition, Arbeitsgedächtnis, Problemlösen) in Anwendungskontexten (Fahrerablenkung, Reichweitenstress, Web-Design, Medizinische Diagnostik).
Zusammen mit Kollegen aus den Ingenieurwissenschaften gründete er 2006 das Interdisziplinäres Zentrum für Fahrerassistenzsysteme (I-FAS) an der TU Chemnitz. Krems leitete mehrere Chemnitzer Nachwuchsforschergruppen („fahrE“, „ECoMobility“) und er war am Kompetenzzentrum Usability für den Mittelstand beteiligt. Er ist Gründungsmitglied von HUMANIST, einem von der EU geförderten Network-of-Excellence, das seit 2004 europaweit Forschungsaktivitäten in den Bereichen Verkehr und Mobilität auf den Weg bringt.
Krems war an der TU Chemnitz federführend an der Einführung des Diplomstudiengangs Psychologie (1998), der Gründung des Instituts für Psychologie (2000) und am Aufbau des Studiengangs „Sensorik und kognitive Psychologie“ (2009) beteiligt. Von 1998 bis 2000 war Krems Dekan der Philosophischen Fakultät. Von 2016 bis 2019 übte er dieses Amt an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften aus.
Krems wird weiterhin an der TU Chemnitz wissenschaftlich tätig sein und die neue Forschungsgruppe Allgemeine und Arbeitspsychologie leiten.
Mario Steinebach
07.10.2019