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Politische Einbindung hilft, Bürgeranliegen zu klären

Studie der TU Chemnitz zeigt Zusammenhang zwischen „Dabeisein“ und Verbundenheit mit der Stadt

Wie beheimatet sich Menschen in einer Stadt fühlen, hängt davon ab, wie politisch eingebunden sie sich begreifen. Das ist das Ergebnis der Studie „Mitgestalten vor Ort. Formen und Inhalte politischer Beteiligung in Chemnitz“ von Dr. Sebastian Liebold, Habilitand am Institut für Politikwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, und der Historikerin Sophie Schönfeld. Die Studie entstand als Projekt an der Professur Politische Systeme der TU Chemnitz (Prof. Dr. Eric Linhart) mit Befragungen und Expertengesprächen u. a. mit Stadtteilmanagern und einem Podiumsgespräch in der Mensa, eröffnet durch eine kleine Theaterszene.

Liebold resümiert: „Wir stellen in unserer Studie anschaulich dar, wie sich die Strukturen der politischen Beteiligung herauskristallisiert haben und wie man in der aktuellen Debatte um eine demokratische Teilhabe in der Stadt Chemnitz viele Gruppen einbeziehen kann.“ Schönfeld ergänzt: „Die meisten Beteiligungsformen und Förderangebote erreichen eher Menschen, die sich sowieso gern einbringen. Der dünne Band richtet sich vor allem an jene, die weniger Bezug zum politischen Geschehen haben.“ Der Blick in die über 875jährige Chemnitzer Stadtgeschichte zeigt, wie sich die Möglichkeiten der Beteiligung – bei kleineren Rückschlägen – erweiterten, ebenso die Themen, die Gegenstand städtischer Debatten sind. Heute gibt es so viele Mitbestimmungsarten, dass Beteiligung und Effizienz in einen gewissen Gegensatz geraten. Dennoch gilt, das betont Professor Eric Linhart, der das Projekt betreute: „Wer zu einem bestimmten Projekt, sei es Kita, Straßenausbau oder Marktbrunnen, Gehör findet, kann mit der Entscheidung – auch wenn ein Kompromiss gegen die eigene Position zustandekommt – besser leben als jemand ohne Beteiligung.“ In der Stadt geht es immer um konkrete Anliegen, Kompromisse sind ebenso nötig wie zuweilen umstritten. Es ist oft schwierig, jemanden von einer Sache zu überzeugen, aber befriedigend, wenn etwas entschieden ist und man Handlungsklarheit hat. Dabei sein verbindet, so die Einschätzung.   

Der Band kann über den Universitätsverlag der TU Chemnitz und jede Buchhandlung bezogen werden. Ferner ist der Text online über den Publikationsserver der TU Chemnitz frei zugänglich.

Bibliografische Angaben: Sebastian Liebold/Sophie Schönfeld: Mitgestalten vor Ort. Formen und Inhalte politischer Beteiligung in Chemnitz, Universitätsverlag Chemnitz 2019, 86 Seiten, ISBN 978-3-96100-075-3

(Autorin: Julia Henkel)

Mario Steinebach
07.11.2019

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