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Die Begeisterung für Chemie war Liebe auf den ersten Blick

TU-Absolventin Claudia Eckardt erzählt, wie sie zum Studium der Chemie gekommen ist und berichtet über ihre Zeit an der TU Chemnitz sowie ihrem heutigen Job als Projektleiterin in der Katalysatorforschung bei der hte GmbH in Heidelberg

„Mein Vater hat an der Technischen Universität Chemnitz Maschinenbau studiert und war dort auch bis zu seiner Rente beschäftigt“, erzählt TU-Absolventin Claudia Eckardt und ergänzt, „außerdem hatte ich schon während meiner Schulzeit ein Praktikum in der Chemie an der TU absolviert. Der Kontakt zur Uni bestand also schon während meiner Kindheit.“ So war Eckardts Weg, in ihrer Heimatstadt zu studieren, quasi schon vorbestimmt – ebenso wie das Chemiestudium. „Die Begeisterung für dieses Fach hat sich mit der allerersten Chemiestunde in der Schule offenbart und besteht bis heute ungebrochen“, berichtet die junge Frau. Dennoch musste Eckardt vor ihrer akademischen Laufbahn die Entscheidung zwischen der Naturwissenschaft und einem vollkommen anderen Bereich treffen: „Ich bin eher der künstlerische Typ – habe viel gezeichnet, im Chor gesungen und Gitarre gespielt – deshalb kam für mich auch ein Studium der Mediengestaltung in Frage.“ Nach langem Überlegen sei ihr dieser Weg allerdings zu unsicher gewesen und die Entscheidung endgültig für die Chemie gefallen.

Forschungsprojekt an der TU Chemnitz als großes Plus im Job

„Auch wenn das Studium eine anstrengende Zeit war, haben wir innerhalb unserer Studiengruppe viele lustige Geschichten und Episoden erlebt – vor allem im Labor“, blickt die Chemikerin zurück, die ihr Diplom von der TU Chemnitz im Oktober 2007 erhielt. Im Anschluss promovierte sie an der TU Bergakademie Freiberg. Schon früh suchte Eckardt nach Möglichkeiten, sich neben dem Studium als studentische Mitarbeiterin einzubringen. Zunächst arbeitet sie bei den Maschinenbauern, danach an der Professur Technische Chemie (heute Professur Chemische Technologie). Eine für Eckardt überaus prägende Zeit: „Ich war unter anderem an einem großen Projekt bezüglich der Erprobung eines innovativen Multireaktorsystems beteiligt. Hierbei musste ich mich auf heterogene Katalyseverfahren spezialisieren“, sagt die Chemikerin. Die durch die damalige Spezialisierung erworbene Fachkompetenz ist heute das Steckenpferd ihrer täglichen Arbeit.

Eckardt betont, dass ihr heute nicht nur die optimale fachliche Ausbildung an der TU Chemnitz zu Gute kommt. Während sie an ihrer Diplomarbeit schieb, betreute Eckardt zusätzlich Studierende in der Lehre sowie bei deren Praktika. „Da konnte ich schon mal Menschenführung üben und lernen, wie fachliche Aspekte am besten zu vermitteln sind.“

Abwechslungsreicher Arbeitsalltag in Heidelberg

Seit 2012 arbeitet Claudia Eckardt bei der hte GmbH in Heidelberg, einem Forschungsdienstleister mit Schwerpunkt auf Hochdurchsatz-Technologie in der Katalysatorforschung. In ihrer aktuellen Position ist sie für ein breites Feld an Aufgaben verantwortlich: „Ich erstelle Angebote für den jeweiligen Kunden, plane Experimente und werte die Ergebnisse für mein jeweiliges Projekt aus. In einem Dreiergespann aus mir, einem Laboranten und einem Projektingenieur, agiere ich als fachliche Vorgesetzte“, so Eckhardt. Die Chemikerin muss bei ihren Vorhaben auch stets Aspekte wie die Sicherheit im Labor und die finanzielle Planung des Budgets im Auge behalten. Ihre Funktion als Schnittstelle über die Laborumgebung hinaus und zu anderen Unternehmensbereichen zeigt sich auch beim Thema Personal: „Zu meinem Alltag gehört es außerdem, Gespräche mit den Mitarbeitern im jeweiligen Projekt zu führen und somit deren Weiterentwicklung im Blick zu haben.“

Nicht das anstreben, was einem nicht liegt

Die promovierte Chemikerin hat es vorgemacht: Mit ihrer Wahl, sich frühzeitig fachlich zu spezialisieren, begann für Claudia Eckardt eine erfolgreiche Karriere. Dies rät die TU-Absolventin auch aktuellen und zukünftigen Studierenden. „Behaltet aktuelle Entwicklungen in Wissenschaft und Wirtschaft im Auge und findet heraus, was am Markt gefragt ist! Dabei solltet ihr aber nicht eure eigenen Interessen und Talente ignorieren. Strebt nur das an, was euch wirklich liegt!“ Auch ein Blick über den eigenen Tellerrand biete laut Eckardt viele Chancen. Etwa Veranstaltungen anderer Fachbereiche zu besuchen, z. B. aus den Wirtschaftswissenschaften oder der Psychologie. Von Vorteil sei laut Eckardt außerdem, weitreichende Kontakte zu knüpfen und demensprechende Angebote wahrzunehmen. Für ihre eigene Berufsgruppe empfiehlt sie, sich zum Beispiel in der Gesellschaft Deutscher Chemiker oder beim Jungchemikerforum zu engagieren.

(Autor: Lars Meese)

Mario Steinebach
09.12.2019

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